Haxnabkratzer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Juni 2020, 16:00 Uhr
Das fränkische Wort Haxnabkratzer steht synonym für den Begriff Schuhabtreter. Die meist aus gebogenen Eisenblechprofilen hergestellten und teilweise mit aufgenieteten Prägeblechen verzierten Vorrichtungen wurden in der Regel im Straßenraum an der Außenfassade nahe der Haustür in Tritthöhe angebracht, damit Fußgänger vor dem Betreten des Anwesens den Straßenschmutz an ihren Schuhsohlen entfernen konnten.
Mit der fortschreitenden Industriealisierung der Stadt Fürth und dem damit verbundenen Ausbau der Infrastruktur wurden die Haxnabkratzer ab dem Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend überflüssig. So wurde z.B. unter anderem ab 1858 der Ausbau der Gehsteige innerhalb der Stadtgemeinde forciert, wodurch sich an den Schuhsohlen weniger Dreck ansammeln konnte.
Heute kann man noch an einigen Fassaden im Stadtgebiet die Relikte aus dem vorletzten Jahrhundert bewundern, auch wenn die ursprüngliche Funktion vorloren gegangen ist. Mit der Sanierung der Fassaden verschwinden zunehmend auch die sog. Haxnabratzer aus dem Straßenbild.
Noch vorhandene Haxnabkratzer
- Amalienstraße 51
- Bahnhofplatz 8
- Hornschuchpromenade 3
- Karlstraße 11
- Karlstraße 13
- Lessingstraße 3
- Ludwigstraße 50
- Marienstraße 5
- Mauerstraße 2
- Würzburger Straße 3
Literatur
- Gunnar Frög: Haxnabkratzer. Altstadtbläddla 47 - 2013/14; St. Michael Altstadtverein Fürth e. V. - Eigenverlag 2013; S. 26
Bilder
nagelneuer Haxnabkratzer am Hauseingang Flurstraße 6 im Juni 2020
Hauseingang mit alten Haxnabkratzer Flurstraße 2 im Juni 2020
Hauseingang Mauerstraße 4 mit alten Haxnabkratzer und amtlicher Höhenmaß Wand Markierung im Juni 2020
Alter "Schuhabkratzer" am Hauseingang Mauerstraße 2, Juni 2020