Kirche St. Matthäus: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits [[1576]] hatte ein Unwetter das Dach des Kirchturms abgedeckt. Aus Geldmangel war die nötige Reparatur unterblieben, so dass der Turmhelm schließlich im Jahr [[1590]] bei einem heftigen Sturm einstürzte und noch einen Teil des Kirchendachs zerstörte. Die Wiederherstellung im Jahr darauf kostete über 412 Gulden.<ref>PfA Vach, A 101 Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 19v; vgl. A 29, Notiz auf dem Titelblatt</ref>
Bereits [[1576]] hatte ein Unwetter das Dach des Kirchturms abgedeckt. Aus Geldmangel war die nötige Reparatur unterblieben, so dass der Turmhelm schließlich im Jahr [[1590]] bei einem heftigen Sturm einstürzte und noch einen Teil des Kirchendachs zerstörte. Die Wiederherstellung im Jahr darauf kostete über 412 Gulden.<ref>PfA Vach, A 101 Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 19v; vgl. A 29, Notiz auf dem Titelblatt</ref>


Wie viele andere Orte im Umkreis hatte auch Vach im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] schwer zu leiden. Über 200 Menschen hatten ihr Leben verloren, allerdings hatten u. a. auch die Kirche und das Pfarrhaus den Krieg überdauert. [[1665]] kam Pfarrer Isaak Kästner nach Vach. Schon in seinem ersten Jahr kaufte er eine Orgel für die Kirche. Sie wurde schon [[1669]] vergrößert und [[1670]] wurde die ganze Kirche renoviert, wozu viele aus der Gemeinde beisteuerten. Es war eine barocke Umgestaltung mit ''Gemählden und Figuren schön ausgezieret.''<ref>PfA Vach, A 28 Kirchenstiftungsrechnungen 1659-1677</ref> Bei der Kirchenweihe am Matthäustag [[1696]] wurden auch zwei neue Glocken eingebracht, die Vorgängerglocke wurde dagegen eingeschmolzen. Als sein Sohn Johann Michael Kästner die Nachfolge angetreten hatte, erfolgte von [[1706]] bis [[1708]] ein größerer Umbau im Barockstil. Da die Orgel schon wieder zu klein geworden war, wurde 1706 eine neue Orgel samt Empore errichtet, ein Jahr später erhielt das Kirchenschiff einen neuen Dachstuhl mit einem hölzernen Tonnengewölbe und an der Nordseite eine dritte Empore. Vermutlich entstand damals im Winkel zwischen Turm und Langhaus auch bereits ein erster Treppenturm. Zur besseren Belichtung wurden zwei kleinere Emporen an der Südwand weggenommen und dafür die drei Fenster vergrößert. Im selben Jahr wurde die neue Kanzel aufgestellt, finanziert ausschließlich von der Familie Kästner, und 1708 wurde der 400 Jahre alte Altar, der noch mit Heiligenbildern geziert war, abgerissen und es folgte ein neuer barocker Altar von Johann Philipp Göbel.<refPfA Vach A 31, Bl. 152ff); zu Göbel s. Erlanger Stadtlexikon (Nürnberg 2002), S. 317f</ref> Im September wurde zudem ein neuer, bewegbarer Taufstein eingeweiht. Er ersetzte den alten, großen und "unbequemen" Taufstein. Abschluss war erst einmal zum [[8. Dezember]] [[1710]] der Häng-Leuchter aus Messing, den der Tabakhändler Conrad Rost gespendet hatte.
Wie viele andere Orte im Umkreis hatte auch Vach im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] schwer zu leiden. Über 200 Menschen hatten ihr Leben verloren, allerdings hatten u. a. auch die Kirche und das Pfarrhaus den Krieg überdauert. [[1665]] kam Pfarrer Isaak Kästner nach Vach. Schon in seinem ersten Jahr kaufte er eine Orgel für die Kirche. Sie wurde schon [[1669]] vergrößert und [[1670]] wurde die ganze Kirche renoviert, wozu viele aus der Gemeinde beisteuerten. Es war eine barocke Umgestaltung mit ''Gemählden und Figuren schön ausgezieret.''<ref>PfA Vach, A 28 Kirchenstiftungsrechnungen 1659-1677</ref> Bei der Kirchenweihe am Matthäustag [[1696]] wurden auch zwei neue Glocken eingebracht, die Vorgängerglocke wurde dagegen eingeschmolzen. Als sein Sohn Johann Michael Kästner die Nachfolge angetreten hatte, erfolgte von [[1706]] bis [[1708]] ein größerer Umbau im Barockstil. Da die Orgel schon wieder zu klein geworden war, wurde 1706 eine neue Orgel samt Empore errichtet, ein Jahr später erhielt das Kirchenschiff einen neuen Dachstuhl mit einem hölzernen Tonnengewölbe und an der Nordseite eine dritte Empore. Vermutlich entstand damals im Winkel zwischen Turm und Langhaus auch bereits ein erster Treppenturm. Zur besseren Belichtung wurden zwei kleinere Emporen an der Südwand weggenommen und dafür die drei Fenster vergrößert. Im selben Jahr wurde die neue Kanzel aufgestellt, finanziert ausschließlich von der Familie Kästner, und 1708 wurde der 400 Jahre alte Altar, der noch mit Heiligenbildern geziert war, abgerissen und es folgte ein neuer barocker Altar von Johann Philipp Göbel.<ref>PfA Vach A 31, Bl. 152 ff.); zu Göbel s. Erlanger Stadtlexikon (Nürnberg 2002), S. 317f</ref> Im September wurde zudem ein neuer, bewegbarer Taufstein eingeweiht. Er ersetzte den alten, großen und "unbequemen" Taufstein. Abschluss war erst einmal zum [[8. Dezember]] [[1710]] der Häng-Leuchter aus Messing, den der Tabakhändler Conrad Rost gespendet hatte.


Nach einem Blitzschlag, der [[1755]] den Turm und das Langhaus beschädigte, wurde anlässlich der Instandsetzung auch das Innere der Kirche gründlich renoviert.<ref>Genaue Abrechnung im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg, Rep. 18 Dekanat Langenzenn Nr. 695, Bl. 282-286 und 323-333; vgl. auch die Turmknopfinschrift von 1755, abgedruckt bei Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 33f</ref> 1791 kam eine neue Glocke hinzu. Sie war die größte und ist älteste bis heute erhaltene. [[1811]]/12 wurde das baufällige Pfarrhaus durch einen Neubau ersetzt.  
Nach einem Blitzschlag, der [[1755]] den Turm und das Langhaus beschädigte, wurde anlässlich der Instandsetzung auch das Innere der Kirche gründlich renoviert.<ref>Genaue Abrechnung im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg, Rep. 18 Dekanat Langenzenn Nr. 695, Bl. 282-286 und 323-333; vgl. auch die Turmknopfinschrift von 1755, abgedruckt bei Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 33f</ref> 1791 kam eine neue Glocke hinzu. Sie war die größte und ist älteste bis heute erhaltene. [[1811]]/12 wurde das baufällige Pfarrhaus durch einen Neubau ersetzt.  
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