Kriegerdenkmal von 1870/71: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Figur des Kriegerdenkmals wird dort unter Pos. 1 geführt mit dem Vermerk "zweifelhaft". An einem Verbleib vor Ort war man sich also nicht schlüssig. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Entfernung der Figur aus, da diese "eine grob naturalistische Darstellung ohne künstlerischen Wert sei". Die Entscheidung zur Entfernung reichte man an den Oberbürgermeister weiter. Dieser entschied sich im Januar 1941 gegen eine Wegnahme da "die Entfernung von der Bevölkerung, besonders in Kriegsvereinskreisen, aus historischen Gründen bedauert werden würde". Im Mai 1942 wurde die Figur dennoch zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
[[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Figur des Kriegerdenkmals wird dort unter Pos. 1 geführt mit dem Vermerk "zweifelhaft". An einem Verbleib vor Ort war man sich also nicht schlüssig. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Entfernung der Figur aus, da diese "eine grob naturalistische Darstellung ohne künstlerischen Wert sei". Die Entscheidung zur Entfernung reichte man an den Oberbürgermeister weiter. Dieser entschied sich im Januar 1941 gegen eine Wegnahme, da "die Entfernung von der Bevölkerung, besonders in Kriegsvereinskreisen, aus historischen Gründen bedauert werden würde". Im Mai 1942 wurde die Figur dennoch zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.


Bei der Umgestaltung der Anlage [[1949]] wurde der Sockel ebenfalls abgebaut, so dass heute nichts mehr an das Denkmal erinnert.
Bei der Umgestaltung der Anlage [[1949]] wurde der Sockel ebenfalls abgebaut, sodass heute nichts mehr an das Denkmal erinnert.


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Version vom 20. Oktober 2020, 21:45 Uhr

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Einweihung des neuen Kriegerdenkmals am Hallplatz, 1888
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Am Hallplatz, an der Westseite des Platzes direkt gegenüber dem heutigen Amtsgericht (damals stand dort das Hallamtsgebäude), wurde das Kriegerdenkmal 1870/71 mit dem Motiv des Fahnenträgers auf dem Sockel des Denkmals errichtet. Die Einweihung erfolgte am 19. August 1888. Der ausführende Künstler war der Bildhauer Johann Christian Hirt aus München.[1] Die Bronzefigur wurde im 2. Weltkrieg im Juli 1942 abgenommen und 1944 der Metallspende zugeführt. Der verbliebene Sockel mit Stufenunterbau wurde Anfang 1949 im Rahmen der Umgestaltung der Anlage beseitigt.

Beschreibung des Denkmals

Die Figur des Denkmals versinnbildlicht die Gestalt eines vorwärtsstürmenden Kriegers, der die Fahne in den Händen haltend, den rechten Fuß auf die Speiche eines zertrümmerten Geschützrades stellend, den Blick nach rückwärts richtet und die Nachfolgenden zum „Draufgehen" anspornt. Der Krieger stellt hier einen bayerischen Infanteristen mit Raupenhelm dar.[2] Entwurf und Modell der lebensgroßen Figur schuf der Bildhauer Johann Christian (Jean) Hirt, München, der aus Fürth stammte; der Guss erfolgte durch die Erzgießerei Ferdinand von Miller, München, und hatte ein Gewicht von 600 kg.

Den Sockel in der Größe 2,80 m hoch, 1,20 m breit und 1,20 m tief[3] aus geschliffenem blauem Granit mit einem Stufenunterbau aus gestocktem blauem Granit lieferte die Firma Wölfel & Herold, Bayreuth.[4]

Die Inschrift auf der Vorderseite lautete: „Gewidmet den im Feldzuge 1870/71 gefallenen Söhnen der Stadt Fürth. Errichtet im Jahre 1888 aus freiwilligen Beiträgen der Bürgerschaft Fürth‘s.“[3] Auf der Rückseite waren die 14 Namen mit Sterbeort aufgeführt, „genau nach dem Inhalte der Rathausgedenktafel“[4].

Die Errichtung des Denkmals

Der Anstoß für das Denkmal

„Angeregt und aufgemuntert durch Beantragungen vieler hiesiger einflußreicher Bürger, sowie auf Wunsch aller Mitglieder des Veteranen-Vereins, ein für die Stadt Fürth entsprechendes Denkmal für ihre auf dem Feld der Ehre in Frankreich 1870 gebliebenen Söhne der Stadt Fürth und ihre Kampfgenossen zu errichten“ kam am 27. September 1879 eine Generalversammlung des Veteranenvereins einstimmig zu einem entsprechenden Beschluss.[5] Zu dieser Zeit gab es in Fürth schon zwei Denkmäler für tote Soldaten des Krieges 1870/71: Das eine, das Grabdenkmal auf dem damaligen Friedhof über dem Grab von sechs in Fürth verstorbenen auswärtigen Kriegern, war am 24. Juni 1872 ohne besondere Feier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das zweite, die Kriegergedenktafel im Hauptportal des Rathauses für die gestorbenen Krieger aus Fürth, war am 2. September 1874 enthüllt worden. Vermutlich empfanden die Kriegervereine die schlichte Bronzetafel am Rathaus für die 14 toten Soldaten aus Fürth im Vergleich zu dem Grabdenkmal für die in Fürth gestorbenen 6 auswärtigen Soldaten als zu wenig repräsentativ.

Die Finanzierung und die Gestaltung des Denkmals

1. Spendenaktion und 1. Entwurf 1879-1880

Mit obigem Schreiben beantragte der Veteranen-Verein die Durchführung einer Sammlung in der Stadt Fürth. Die Genehmigung wurde von der Regierung von Mittelfranken mit der Auflage erteilt, innerhalb von 2 Monaten die Ausführungsart und den Aufstellungsort mitzuteilen. Daraufhin bildete sich ein „Krieger-Denkmal-Comité“ „aus hiesigen angesehenen Bürgern eines Theils, und aus den entsprechend gewählten Mitgliedern des Veteranen Vereins andernteils“.[5] Mit der Sammlung von Haus zu Haus kam das Komitee wegen des strengen Winters nur langsam voran, unterbrach sie wegen anderer Sammlungen z. B. des Notstandskomitees und bat schon bald um eine Verlängerung der Frist zur Berichterstattung über das Wie und Wo, da die Ausführung ja weitgehend vom Ergebnis der Sammlung abhängig sei. Im April 1880 stimmte der Magistrat gegen einen neuen Antrag des Komitees zur Wiederaufnahme der Sammlung, „da ohnehin die Opferwilligkeit der hiesigen Bevölkerung in letzter Zeit in hohem Maße in Anspruch genommen wurde“. In der Folge verhärteten sich die Ansichten beider Seiten, der Komitee-Vorsitzende Krauß wandte sich mit seinem Antrag schließlich direkt an die Regierung: „Wir sind der festen Überzeugung, eine hohe Regierung werde dem Andenken der im Dienste des Vaterlandes auf dem Felde der Ehre gefallenen Söhne Fürth’s mehr Sympathie entgegen bringen als einige demokratisch gesinnte Magistratsräthe und uns deshalb beistehen, auch in Fürth das zur Ausführung bringen zu können, was an anderen Orten bereits schon längst geschehen, nämlich die: ‚Aufstellung eines würdigen Krieger-Denkmals‘."[6] Der Magistrat argumentierte dagegen im Hinblick auf die vorhandene Gedenktafel im Rathausportal, „daß eigentlich – beim rechten Lichte besehen – in dem Plane ein weiteres Denkmal zu errichten, ein Vorwurf gegen die gemeindlichen Collegien liegt, daß sie mit der Gedenktafel die gefallenen Krieger nicht in angemessener Weise geehrt haben“ – trotzdem habe man damals das Gesuch befürwortet.

Als sich die Wogen im Mai 1880 wieder etwas geglättet hatten, teilte das Komitee dem Magistrat als bisheriges Sammelergebnis 2322,48 Mark mit, man brauche aber das Doppelte, „um den bescheidensten Ansprüchen gerecht werden zu können. Ein bestimmter Ausführungsplan konnte noch nicht gefaßt werden, doch ist der Wunsch vorhanden, auf einer Treppenunterlage einen steinernen Sockel aufzuführen, und an demselben, mit zu erschaffender Bewilligung des löblichen Stadtmagistrats die am Rathause in einer wenig beachteten vergitterten Nische befindliche Gedenktafel anzubringen. Das Ganze soll dann je nach den vorhandenen Mitteln eine Säule, beziehungsweiße Statue aus Stein oder Erz krönen“.[7] In einer turbulenten Sitzung am 8. Juli 1880 sprach sich der Magistrat mehrheitlich gegen eine Befürwortung der Wiederaufnahme der Sammlung aus. Auch bestand beim Stadtmagistrat „eine Geneigtheit die Kriegergedenktafel von ihrer jetzigen Stelle entfernen zu lassen nicht“.[8] Daraufhin teilte das Komitee dem Magistrat seinen Beschluss mit, „ein für sich vollständiges Kriegerdenkmal aus Stein zu errichten nach dem Entwurfe des Bildhauers Schröck zu Nürnberg/ Zeichnung liegt bei/ und mit dem Kostenanschlage von Sechstausendfünfhundert Mark“. Welches Motiv dieser Entwurf hatte, geht aus den Akten nicht hervor.

Auch ersuchte das Komitee die Stadt um die Erlaubnis der Aufstellung in der Anlage am Hallplatz. Darüber beschloss der Magistrat am 23. Oktober 1880: „Die Aufstellung des Kriegerdenkmals auf dem Hallplatze wird unter dem Vorbehalte besonderer Prüfung und Genehmigung des in genauen Plänen und womöglich auch in einem Modell noch vorzulegenden Projekts gestattet, wenn der Veteranenverein vorher Urkunde darüber erteilt, dass das Denkmal Eigenthum der Gemeinde Fürth sein soll.“[9] Außerdem sicherte die Stadt zu, sie werde den Unterhalt des Denkmals übernehmen, aber ohne eine förmliche Verpflichtung einzugehen. Bürgermeister Langhans brauchte noch die Zustimmung des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten und ihm war wohl bewusst, dass diese nicht so sicher war; er gab den Magistratsbeschluss an das Kollegium weiter „wobei man sich die Bemerkung erlaubt, dass der früher gehegte Gedanke, als läge in der Einrichtung eines weiteren Denkmals eine Unterschätzung der von der Gemeinde errichteten Gedenktafel, dadurch hinfällig geworden ist, dass nach der Eingabe vom 19. Mai a.c. gerade diese gemeindliche Gedenktafel einen Hauptbestandteil dieses neuen Denkmals bilden sollte.“ Mit der knappen Mehrheit von 15 gegen 14 Stimmen stimmten die Gemeindebevollmächtigten zu.[10] Als Voraussetzung für weitere Entscheidungen war jedoch die Vorlage eines Modells nötig - doch der Bildhauer Schröck hatte zwischenzeitlich sein Angebot zurückgezogen.

2. Spendenaktion und 2. Entwurf 1880-1881

Am 17. Dezember 1880 sandte der Komiteevorsitzende Krauß zwei Originalmodelle der Bildhauer Hirt, München, und Weiß, Nürnberg, dazu eine Fotografie von einem Modell von Beckert, Fürth, an den Stadtmagistrat „mit dem Bemerken, dass das Comité sich in seiner gestrigen Sitzung schließig machte, das Modell des Herrn J. Hirt primär in Vorlage zu bringen ... Hirt bietet an: eine Viktoria mit Siegerkranz in der einen und Palme in der anderen Hand, zu deren Füßen an einem Eichstamm, dem Symbol deutscher Kraft, das zerbrochene franz. Kais. Feldzeichen: ‚der franz. Adler‘ liegt. Viktoria aus Erzguss, Postament aus Granit ohne Politur M. 8000; Viktoria aus Erzguss, Postament aus feinem Granit und ganz poliert M. 9000; statt Kanonenmetall auch Zinkguss, galvanisch verkupfert möglich.“[9] Auf ein Gutachten des Magistratsrats Schildknecht hin - „Ich verspreche mir von Hirt ein Werk, welches unserer und somit der Vaterstadt des Verfertigers zur Zierde gereicht …“ - billigte der Stadtmagistrat den Entwurf des aus Fürth stammenden Johann Christian Hirt mit dem Sockel in poliertem Granit und der Statue in Erzguss. Umgehend beantragte das Kriegerdenkmalkomitee bei der Regierung die Erlaubnis der Wiederaufnahme der Sammlung, nachdem ja erst bei einem Drittel der Bevölkerung gesammelt worden war. „Zur gutachtlichen Berichterstattung“ aufgefordert beschloss der Magistrat in der Sitzung vom 10. März 1881, entgegen dem von Bürgermeister Langhans gestellten Antrag auf eine unbeschränkte Fortsetzung der Sammlung von Haus zu Haus, nur die Sammlung durch Auflegen von Sammellisten zu empfehlen – es sollte keinen moralischen Druck geben. Diese Form wurde von der Regierung dann auch genehmigt. Am 3. April 1881 erschien ein entsprechender Sammlungsaufruf in den Fürther Zeitungen, über das Ergebnis berichtet Fronmüller: „Das Kriegerdenkmalkomité … machte am 8. April bekannt, dass die Revision der Sammellisten 2351 M. für das Denkmal nachwies, sodass sich der Fonds auf circa 5000 M. erhöhte, und fordert zu weiteren Beiträgen auf.“[11]

3. Spendenaktion und 3. Entwurf 1886-1887

Allerdings tat sich wohl lange Zeit in der Sache „weitere Spendenbeiträge“ kaum etwas, denn erst über 5 Jahre später, am 25. November 1886, meldete sich Michael Krauß, nach wie vor Vorsitzender des Kriegerdenkmalkomitees, wieder beim Magistrat, man wolle nunmehr an die Ausführung des Denkmals schreiten. „Nachdem jedoch das seinerzeit präsentierte Modell einer Viktoria längst zerbrochen, haben wir uns dieser Tage vom H. Prof. Hirt zu München einen Krieger skizzieren lassen, wie wir ihn gerne an deren Stelle errichten möchten. Die Größenverhältnisse und das Material (Erz und Granit) bleiben unverändert, der Wert dagegen würde sich steigern M 11000 gegenüber M 9000 des früheren Kostenanschlags. Die Figur eines Kriegers wählten wir, vorzugsweise deshalb, um zugleich ein Andenken an die bayr. Militär-Ausrüstung von 1870/71 zu gewinnen, die ja in kürzester Zeit vollständig verschwinden wird.“[9] Der neue Entwurf wurde am 14. Januar 1887 vom Stadtmagistrat unter den bisherigen Vorgaben gebilligt. Im Laufe des Jahres 1887 war das Komitee recht rührig um weitere Einnahmen bemüht, worüber Käppner berichtet: „Die Administration der Aussteueranstalt hat für Errichtung eines Kriegerdenkmals einen Beitrag von 2000 M zugesagt“ und „Das Kriegerdenkmalcomité veranstaltet bei brillantem Wetter im Prater ein Doppelkonzert mit Feuerwerk; ca. 5-6000 Personen waren anwesend. Reinertrag 3200 M.“[12] Letztlich hatte man dann so viel Geld zusammen, dass man zur Ausführung schreiten konnte: „Gekostet hat das Denkmal rund 12000 Mark. Die Kosten haben sich nur deshalben so niedrig gestellt, weil Herr Hirt für das seiner Vaterstadt bestimmte Werk die Kosten für das Modell nicht in Anschlag gebracht hat und die Fundierung von hiesigen Maurermeistern unentgeltlich besorgt wurde.“[4]

Verbleib des Denkmals

1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende des deutschen Volkes". Die Figur des Kriegerdenkmals wird dort unter Pos. 1 geführt mit dem Vermerk "zweifelhaft". An einem Verbleib vor Ort war man sich also nicht schlüssig. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Entfernung der Figur aus, da diese "eine grob naturalistische Darstellung ohne künstlerischen Wert sei". Die Entscheidung zur Entfernung reichte man an den Oberbürgermeister weiter. Dieser entschied sich im Januar 1941 gegen eine Wegnahme, da "die Entfernung von der Bevölkerung, besonders in Kriegsvereinskreisen, aus historischen Gründen bedauert werden würde". Im Mai 1942 wurde die Figur dennoch zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen[13] - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.

Bei der Umgestaltung der Anlage 1949 wurde der Sockel ebenfalls abgebaut, sodass heute nichts mehr an das Denkmal erinnert.

Literatur

  • Infos vom Verkauf einer Gedenkmedaille bei eBay (Art. 8386770604; 26.02.06)
  • Kriegerdenkmal am Hallplatz. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 92
  • Peter Frank: Die Kriegerdenkmäler in Fürth. Bei: Stadtheimatpflege Fürth - online abrufbar

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fritz Abshoff: Deutschlands Ruhm und Stolz, Berlin 1903, S. 106 (Abb. S. 104)
  2. * Künstlerlexikon Thieme-Becker, Band 17, S. 144
  3. 3,0 3,1 Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/32, Beseitigung nationalsozialistischer und militaristischer Tendenzen an Denkmälern, Meldebogen vom Oktober 1946
  4. 4,0 4,1 4,2 Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Errichtung eines Kriegerdenkmals auf dem Hallplatz, Bericht der Stadt für die Zeitschrift „Das Bayerland“ vom 24. Mai 1895
  5. 5,0 5,1 Stadtarchiv Fürth, AGr. 1/502: Sammlung für ein Kriegerdenkmal in Fürth, Schreiben vom 23. Oktober 1879
  6. Stadtarchiv Fürth, AGr. 1/502, Schreiben vom 29. April 1879
  7. Stadtarchiv Fürth AGr. 1/502, 19. Mai 1880
  8. Stadtarchiv Fürth, AGr. 1/502: Schreiben vom 11. Juli 1880 an die Regierung von Mittelfranken
  9. 9,0 9,1 9,2 Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Errichtung eines Kriegerdenkmals auf dem Hallplatz
  10. Fronmülller, Chronik der Stadt Fürth, S. 532
  11. Fronmüller, Chronik der Stadt Fürth, S. 540
  12. Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth, S.14, S. 25
  13. Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017
  • Import aus DenkmalWiki / Bayerische Denkmäler - N 2.314 (26.02.2006)

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