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Version vom 23. Oktober 2020, 08:47 Uhr
Zeppelin12 ist ein von Ehrenamtlichen betriebener Kleiderladen für Gebrauchtes in der Fürther Südstadt, Ecke Zeppelinstraße / Erhard-Segitz-Straße.
Geschichte
Als 2015 auf dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ die Kapazitäten zur Erstunterbringung von Flüchtlingen im ausgedienten Möbelhaus von Möbel Höffner nicht mehr reichten, errichtete die Stadt in der Südstadt eine weitere Sammelunterkunft. In der Nähe sollte eine Kleiderkammer zur Erstversorgung der geflüchteten Menschen entstehen. Die Caritas als wichtiger Hauptamtlicher Träger der Flüchtlingsbetreuung in Fürth übernahm dafür mietfrei einen ehemaligen Waschsalon in der Zeppelinstraße von der kirchlichen Joseph-Stiftung.[1]
Nach einem Aufruf fanden sich viele Ehrenamtliche, um die Kleiderkammer aufzubauen und zu betreiben. Einige waren bereits in der Kleiderkammer beim Möbel Höffner aktiv. Größtenteils durch das Zusammentragen ausrangierter Einrichtungsgegenstände der örtlichen Bekleidungsläden wurden schnell ladenähnliche Räume gestaltet und eingerichtet. [2] Im Frühjahr 2016 wurde die Kleiderkammer eröffnet und seitdem von einem Team von 14 Ehrenamtlichen weitgehend selbstverwaltet betrieben.
Kleiderladen für alle
Nachdem der erwartete Zustrom für die Erstaufnahme ausgeblieben ist, wurde entschieden, aus der Kleiderkammer einen Kleiderladen zu machen – zuerst für Flüchtlinge, dann aber für alle Menschen in Fürth. So werden für kleine Beträge die gespendete Kleidung, Schuhe, Taschen und Heimtextilien verkauft. Noch immer wird reichlich gespendet, auch hochwertige Markenkleidung. Damit wird auch der ökologische Aspekt des sinnvollen Recyclings verfolgt. Ist das Spendenaufkommen zu groß, wird einiges an andere Gebrauchtwaren-Läden weitergegeben oder für andere Hilfsprojekte zur Verfügung gestellt.
Inzwischen hat sich der kleine Laden in der Südstadt bei Einheimischen und Zugezogene etabliert, einige Stammkunden schauen immer wieder vorbei. In einer kleinen Nähecke werden kleinere Reparaturen und Änderungen vorvorgenommen. Für Kinder gibt es einen kleinen Spielbereich, so dass die Eltern mal in Ruhe einkaufen können.
Im Sommer 2019 wurde das Projekt neben anderen Ehrenamtsprojekten vom Bistum Bamberg in einer kleinen Feierstunde geehrt. Im April und Mai 2020 musste der Laden Corona-bedingt geschlossen bleiben, ab Juni wurde mit den üblichen Einschränkungen wieder geöffnet.
Unterstützte Projekte
Als ursprüngliches Projekt zur Flüchtlingshilfe sollen die Erlöse vor allem Flüchtlingen in Fürth zu Gute kommen. In den regelmäßigen Teamsitzungen mit den Hauptamtlichen der Caritas werden die Hilfsprojekte besprochen und beschlossen. [3]
Bis Anfang 2020 wurden unter anderem folgende Projekte unterstützt:
- Ferienfreizeit und Schwimmkurse für Kinder aus den Gemeinschaftsunterkünften
- Gartenprojekte – Hochbeete in einer Gemeinschaftsunterkunft
- Flyeraktionen zur Wohnungssuche für das Projekt „Zimmer frei“
- Integrationsprojekte wie „Fürtheinander“ mit Filmvorführungen, Kochkursen, Konzerte
- Ausstattung einer Turnhalle mit Matten für Kinderkurse in einer Flüchtlingsunterkunft
- Ausflüge mit Flüchtlingskindern, Direktunterstützungen von Familien und Studierenden
Darüber hinaus gingen Geldspenden an andere Hilfsprojekte
- Frankenkonvoi - direkte Unterstützung von Flüchtlingen in Frankreich mit Planen und Schlafsäcken
- Zeltschule e.V. - welche im Libanon Schulen in einer Zeltstadt aufbaut und unterhält
- Alternative Tafel in Fürth während der Coronakrise
Öffnungszeiten
Montag: 10 – 12 Uhr
Donnerstag: 14 – 17 Uhr
In diesen Zeiten werden auch Spenden angenommen. Adresse: Zeppelinstraße 12
Im August und während der Weihnachtsferien ist der Laden geschlossen.
Lokalberichterstattung
- Nina Daebel: „Dank Spenden fallen Kinder weich“. In: Fürther Nachrichten vom 27. September 2017 (Druckausgabe, Seite 30)
- Sabine Beck: „Erfolgreich unter neuem Vorzeichen“. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juli 2019 (Druckausgabe, Seite 31)