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[[Bild:Sportpark Ronhof Mai 2019 1.jpg| | [[Bild:Sportpark Ronhof Mai 2019 1.jpg|mini|right| Luftbild auf den "Ronhof"]] | ||
Die [[1903]] gegründete SpVgg Fürth, damals noch Abteilung des [[TV Fürth 1860]], musste ihr Training und ihre Spiele zunächst auf dem städtischen ''Jedermannsportplatz'' auf dem [[Schießanger]] durchführen. Dort mussten die Tore und Begrenzungsstangen zu jedem Spiel extra aufgebaut werden. [[1906]] untersagte der Magistrat von Fürth jedoch das Fußballspielen am Schießanger. Vorübergehend spielte man auf einem von SpVgg-Vorstand Zolles zur Verfügung gestellten Acker an der [[Flößaustraße]]. Dies gestaltete sich jedoch als kaum durchführbar. So beschloss man noch im gleichen Jahr, sich selbständig zu machen und eine eigene Sportstätte zu bauen. Man fand ein Grundstück an der [[Vacher Straße]] im [[Wiesengrund]] und legte einen Platz an, der mit einem Bretterzaun umgeben und mit einer Tribüne ausgestattet wurde. In den folgenden Jahren schlossen sich immer mehr andere Sportarten dem Verein an und benötigten Platz für eigene Spielstätten. Außerdem wuchs die Zuschaueranzahl bei den Spielen der Fußballer schnell stark an. Man erkannte, dass der aktuelle Standort nur eine Zwischenlösung sein konnte und gründete [[1908]] einen ''Platzfonds'', um Geld für ein neues Gelände zu sammeln. Viele Privatpersonen, aber auch etliche Firmen beteiligten sich an dem Fonds. Am [[19. Januar]] [[1910]] wurde in einer Mitgliederversammlung die Suche nach einem geeigneten Grundstück beschlossen. Nachdem eine Platzkommission der SpVgg Fürth, bestehend aus dem Vorsitzenden und Fürther Baurat Heinz Ludwig Kraus, dem Kassier und Mühlenbesitzer Michael Wolfsgruber und dem Gründungsmitglied Bernhard Winkler, Areale auf der [[Hardhöhe]] und an der [[Siebenbogenbrücke]] verworfen hatte und auch ein Platz an der Bahnlinie ''hinter dem Ranningers Garten'' bei [[Unterfarrnbach]] nicht geeignet erschien, blieben noch zwei Alternativen in der Gemeinde Ronhof. Zuletzt hatte man dort ein bestimmtes Grundstück ins Auge gefasst und schließlich stimmte die Mitgliederversammlung mit dem eindeutigem Votum von 100:1 dem Vorschlag zu <ref>Jürgen Schmidt: ''Mit Schienen über Sandboden'' in: Fürther Nachrichten vom [[7. April]] [[2020]]</ref>. | Die [[1903]] gegründete SpVgg Fürth, damals noch Abteilung des [[TV Fürth 1860]], musste ihr Training und ihre Spiele zunächst auf dem städtischen ''Jedermannsportplatz'' auf dem [[Schießanger]] durchführen. Dort mussten die Tore und Begrenzungsstangen zu jedem Spiel extra aufgebaut werden. [[1906]] untersagte der Magistrat von Fürth jedoch das Fußballspielen am Schießanger. Vorübergehend spielte man auf einem von SpVgg-Vorstand Zolles zur Verfügung gestellten Acker an der [[Flößaustraße]]. Dies gestaltete sich jedoch als kaum durchführbar. So beschloss man noch im gleichen Jahr, sich selbständig zu machen und eine eigene Sportstätte zu bauen. Man fand ein Grundstück an der [[Vacher Straße]] im [[Wiesengrund]] und legte einen Platz an, der mit einem Bretterzaun umgeben und mit einer Tribüne ausgestattet wurde. In den folgenden Jahren schlossen sich immer mehr andere Sportarten dem Verein an und benötigten Platz für eigene Spielstätten. Außerdem wuchs die Zuschaueranzahl bei den Spielen der Fußballer schnell stark an. Man erkannte, dass der aktuelle Standort nur eine Zwischenlösung sein konnte und gründete [[1908]] einen ''Platzfonds'', um Geld für ein neues Gelände zu sammeln. Viele Privatpersonen, aber auch etliche Firmen beteiligten sich an dem Fonds. Am [[19. Januar]] [[1910]] wurde in einer Mitgliederversammlung die Suche nach einem geeigneten Grundstück beschlossen. Nachdem eine Platzkommission der SpVgg Fürth, bestehend aus dem Vorsitzenden und Fürther Baurat Heinz Ludwig Kraus, dem Kassier und Mühlenbesitzer Michael Wolfsgruber und dem Gründungsmitglied Bernhard Winkler, Areale auf der [[Hardhöhe]] und an der [[Siebenbogenbrücke]] verworfen hatte und auch ein Platz an der Bahnlinie ''hinter dem Ranningers Garten'' bei [[Unterfarrnbach]] nicht geeignet erschien, blieben noch zwei Alternativen in der Gemeinde Ronhof. Zuletzt hatte man dort ein bestimmtes Grundstück ins Auge gefasst und schließlich stimmte die Mitgliederversammlung mit dem eindeutigem Votum von 100:1 dem Vorschlag zu <ref>Jürgen Schmidt: ''Mit Schienen über Sandboden'' in: Fürther Nachrichten vom [[7. April]] [[2020]]</ref>. | ||
Am [[18. Februar]] [[1910]] veranlasst dann der Vereinsvorstand Kraus den Kauf eines 10 1/2 Tagwerk großen Areals zum Preis von 24.000 Mark. Der größere Teil gehörte den "Gebrüdern Lebender", ein kleiner Teil einem "Ökonomen Brandstätter".<ref>Jürgen Schmidt, ebenda. etliche Generationen vorher hatte Wolfgang Lebender [[1738]] einen | Am [[18. Februar]] [[1910]] veranlasst dann der Vereinsvorstand Kraus den Kauf eines 10 1/2 Tagwerk großen Areals zum Preis von 24.000 Mark. Der größere Teil gehörte den "Gebrüdern Lebender", ein kleiner Teil einem "Ökonomen Brandstätter".<ref>Jürgen Schmidt, ebenda. etliche Generationen vorher hatte Wolfgang Lebender [[1738]] einen | ||
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== Bau der Haupttribüne 1950 == | == Bau der Haupttribüne 1950 == | ||
[[Bild:Ronhof Haupttribüne.jpg| | [[Bild:Ronhof Haupttribüne.jpg|mini|right|Haupttribüne von 1951 und Block 1]] | ||
Am [[21. Februar]] [[1945]] wurde die Tribüne bei einem Fliegerangriff getroffen und brannte aus. Eine nicht überdachte Behelfstribüne tat anschließend ihr Werk. Zudem war der Ronhof von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Hier halfen die Bemühungen des Handball-Funktionärs Willy Kett und des Vorsitzenden der SpVgg Fürth Eugen Gastreich, das Gelände, wenn auch unter strengen Auflagen, wieder zu bekommen. Bald konnte hier wieder gespielt werden, das erste Spiel fand am [[23. September]] [[1945]] statt, ein Derby gegen den 1. FC Nürnberg vor etwa 9.000 - 12.000 Zuschauern. Dieser trug in der Oberliga-Saison 1945/46 sogar neun seiner Heimspiele hier aus, weil das eigene Stadion unbespielbar war.<ref>Wolfgang Laass, Jürgen Schmidt: ''Auferstanden aus Ruinen'' in Sonderbeilage ''75 Jahre Nürnberger Nachrichten'' vom 6. Oktober 2020, Seite 75 (Druckausgabe)</ref> Trotz schwieriger Bedingungen waren die Menschen froh, wieder in den Ronhof gehen zu können. Als die SpVgg 1950 als Aufsteiger sensationell die Meisterschaft der Oberliga Süd gewann, strömten immer mehr Besucher ins Stadion. Die Zuschauerzahlen stiegen in den Spitzenspielen auf über 20.000, und so hatte man die Mittel, eine repräsentative und funktionelle Tribüne zu bauen. 30.000 D-Mark Anschubfinanzierung kamen von der Stadt, eine namhafte Summe stellte der Rundfunkunternehmer Max Grundig zur Verfügung. Am [[11. Februar]] [[1951]] erlebte die Tribüne in einem Spiel gegen 1860 München ihre Premiere. Am [[20. Mai]] [[1951]] wurde der Neubau mit einem Spiel gegen den FC St.Pauli offiziell eingeweiht. Rund 2000 Menschen fanden auf dem Bau Platz, der für rund sechs Jahrzehnte das Bild des Sportparks Ronhof prägen sollte. Parallel wurde die Gegengerade mit einer über 100 Meter langen Stützmauer versehen, die heute noch ihren Dienst tut; die Umzäunung und die Kassenhäuschen wurden ausgebessert oder neu errichtet.<ref>[[Jürgen Schmidt]]: Nach dem Krieg im Aufwind. In: nordbayern.de vom 18. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10093450 online abrufbar]</ref> | Am [[21. Februar]] [[1945]] wurde die Tribüne bei einem Fliegerangriff getroffen und brannte aus. Eine nicht überdachte Behelfstribüne tat anschließend ihr Werk. Zudem war der Ronhof von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Hier halfen die Bemühungen des Handball-Funktionärs Willy Kett und des Vorsitzenden der SpVgg Fürth Eugen Gastreich, das Gelände, wenn auch unter strengen Auflagen, wieder zu bekommen. Bald konnte hier wieder gespielt werden, das erste Spiel fand am [[23. September]] [[1945]] statt, ein Derby gegen den 1. FC Nürnberg vor etwa 9.000 - 12.000 Zuschauern. Dieser trug in der Oberliga-Saison 1945/46 sogar neun seiner Heimspiele hier aus, weil das eigene Stadion unbespielbar war.<ref>Wolfgang Laass, Jürgen Schmidt: ''Auferstanden aus Ruinen'' in Sonderbeilage ''75 Jahre Nürnberger Nachrichten'' vom 6. Oktober 2020, Seite 75 (Druckausgabe)</ref> Trotz schwieriger Bedingungen waren die Menschen froh, wieder in den Ronhof gehen zu können. Als die SpVgg 1950 als Aufsteiger sensationell die Meisterschaft der Oberliga Süd gewann, strömten immer mehr Besucher ins Stadion. Die Zuschauerzahlen stiegen in den Spitzenspielen auf über 20.000, und so hatte man die Mittel, eine repräsentative und funktionelle Tribüne zu bauen. 30.000 D-Mark Anschubfinanzierung kamen von der Stadt, eine namhafte Summe stellte der Rundfunkunternehmer Max Grundig zur Verfügung. Am [[11. Februar]] [[1951]] erlebte die Tribüne in einem Spiel gegen 1860 München ihre Premiere. Am [[20. Mai]] [[1951]] wurde der Neubau mit einem Spiel gegen den FC St.Pauli offiziell eingeweiht. Rund 2000 Menschen fanden auf dem Bau Platz, der für rund sechs Jahrzehnte das Bild des Sportparks Ronhof prägen sollte. Parallel wurde die Gegengerade mit einer über 100 Meter langen Stützmauer versehen, die heute noch ihren Dienst tut; die Umzäunung und die Kassenhäuschen wurden ausgebessert oder neu errichtet.<ref>[[Jürgen Schmidt]]: Nach dem Krieg im Aufwind. In: nordbayern.de vom 18. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10093450 online abrufbar]</ref> | ||
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So wurde das Spielfeld um einen Meter abgesenkt und der Heim-Stehblock überdacht. Auf der Haupttribüne wurde im Rahmen einer neuen Bestuhlung mit Schalensitzen ein großes Kleeblatt angebracht. In den nächsten Jahren ist der Bau einer neuen Haupttribüne geplant. Im Zuge einer Auflage der DFL musste der Block 1 geschlossen werden. Er wurde abgebrochen um zunächst einen Zugang für die Bauarbeiten am Feld zu schaffen. Anschließend wurde an seiner Stelle ein "VIP"-Gebäude errichtet, von dessen Dach aus auch die TV-Übertragung bewerkstelligt wird. | So wurde das Spielfeld um einen Meter abgesenkt und der Heim-Stehblock überdacht. Auf der Haupttribüne wurde im Rahmen einer neuen Bestuhlung mit Schalensitzen ein großes Kleeblatt angebracht. In den nächsten Jahren ist der Bau einer neuen Haupttribüne geplant. Im Zuge einer Auflage der DFL musste der Block 1 geschlossen werden. Er wurde abgebrochen um zunächst einen Zugang für die Bauarbeiten am Feld zu schaffen. Anschließend wurde an seiner Stelle ein "VIP"-Gebäude errichtet, von dessen Dach aus auch die TV-Übertragung bewerkstelligt wird. | ||
[[Bild:Ronhof.jpg| | [[Bild:Ronhof.jpg|mini|left|Umbau 2007]] | ||
Am [[17. Oktober]] 2007 beschloss der [[Stadtrat]] einstimmig eine Beteiligung an den Umbaukosten in Höhe von 1 Million Euro. Diese städtische Kostenbeteiligung war Bedingung für die versprochenen 3 Millionen des Freistaates. Darüberhinaus übernimmt die Stadt Fürth eine Bürgschaft für die Kredite der SpVgg in Höhe von 6,5 Mio. Euro. | Am [[17. Oktober]] 2007 beschloss der [[Stadtrat]] einstimmig eine Beteiligung an den Umbaukosten in Höhe von 1 Million Euro. Diese städtische Kostenbeteiligung war Bedingung für die versprochenen 3 Millionen des Freistaates. Darüberhinaus übernimmt die Stadt Fürth eine Bürgschaft für die Kredite der SpVgg in Höhe von 6,5 Mio. Euro. | ||
== Trolli Arena == | == Trolli Arena == | ||
[[Bild:Haupttribuene-2010.jpg| | [[Bild:Haupttribuene-2010.jpg|mini|right|Haupttribüne im Sommer 2010]] | ||
[[Bild:Ronhof2010.jpg| | [[Bild:Ronhof2010.jpg|mini|right|Stadion 2010]] | ||
Am [[18. November]] [[2009]] gaben die Spielvereinigung Greuther Fürth und der Fürther Unternehmer [[Mederer|Herbert Mederer]] ihre Einigung über eine künftige Zusammenarbeit bekannt, deren Kern die Umbenennung des Stadions im Sportpark Ronhof von ''"Playmobil-Stadion"'' in ''"Trolli Arena"'' (benannt nach der Mederer Süßwaren-Marke "Trolli") darstellt. Die Umbenennung soll im Juli 2010 wirksam werden, über die vertraglichen Details wie die Höhe der Zahlungen für den zunächst auf drei Jahre ausgelegten Vertrag wurde Stillschweigen vereinbart. | Am [[18. November]] [[2009]] gaben die Spielvereinigung Greuther Fürth und der Fürther Unternehmer [[Mederer|Herbert Mederer]] ihre Einigung über eine künftige Zusammenarbeit bekannt, deren Kern die Umbenennung des Stadions im Sportpark Ronhof von ''"Playmobil-Stadion"'' in ''"Trolli Arena"'' (benannt nach der Mederer Süßwaren-Marke "Trolli") darstellt. Die Umbenennung soll im Juli 2010 wirksam werden, über die vertraglichen Details wie die Höhe der Zahlungen für den zunächst auf drei Jahre ausgelegten Vertrag wurde Stillschweigen vereinbart. | ||
In der Sommerpause 2010 wurden die bis dahin blauen Sitze der Gegengerade und Südkurve gegen grüne Exemplare ausgetauscht. Die Haupttribüne bekam einen frischen weiß-grünen Anstrich. Die Beschilderung im gesamten Stadion wurde erneuert und der neue Name wurde an diversen Stellen angebracht. | In der Sommerpause 2010 wurden die bis dahin blauen Sitze der Gegengerade und Südkurve gegen grüne Exemplare ausgetauscht. Die Haupttribüne bekam einen frischen weiß-grünen Anstrich. Die Beschilderung im gesamten Stadion wurde erneuert und der neue Name wurde an diversen Stellen angebracht. |