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''Nun im Besitz der größten deutschen Sportplatzanlage sollte die SpVgg innerhalb der nächsten vier Jahre auch zum größten deutschen Verein heranwachsen. Einen ersten Hinweis, „dass der Ronhof nun zur Basis der Erfolge der nächsten beiden Jahrzehnte werden sollte“, wurde schon bei der ersten Begegnung mit dem 1.FC Nürnberg auf dem neuen Platz gegeben, als der Rivale endlich, zum ersten Mal, mit einem 2:1-Sieg geschlagen werden konnte.'' | ''Nun im Besitz der größten deutschen Sportplatzanlage sollte die SpVgg innerhalb der nächsten vier Jahre auch zum größten deutschen Verein heranwachsen. Einen ersten Hinweis, „dass der Ronhof nun zur Basis der Erfolge der nächsten beiden Jahrzehnte werden sollte“, wurde schon bei der ersten Begegnung mit dem 1.FC Nürnberg auf dem neuen Platz gegeben, als der Rivale endlich, zum ersten Mal, mit einem 2:1-Sieg geschlagen werden konnte.'' | ||
Das anfangs auf etwa 8.000 bis 10.000 Besucher ausgelegte Stadion bot jetzt durch die Eintrittgelder die Möglichkeit, den Verein mit dem nötigen Kapital auszustatten, um auch größere sportliche Erfolge zu erreichen. Bereits [[1913]] wurde das Fassungsvermögen von Tribüne und Stadion auf 12.000 Plätze erweitert. Der sogenannte ''Ronhof'' war ab dem Jahr 1920 eine Zeit lang das größte deutsche Sportgelände. Nachdem einige Grundstücke dazugekauft worden waren, hatte er eine Ausdehnung von fast zehn Hektar und reichte bis zum damaligen [[Ludwig-Donau-Main-Kanal|Ludwig-Kanal]] (heute [[Frankenschnellweg]]).<ref>fn: ''Als die Fürther ihr Stadion bekamen.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. März 2020, S. 22 (Druckausgabe)</ref> Einen Höhepunkt erlebte der Sportpark, als am [[17. Mai]] [[1914]] der Berliner BC zum Halbfinale der Deutschen Meisterschaft anreiste. Mit 12.000 Zuschauern registrierte man im Ronhof die größte Zuschauerzahl, die bis dahin in Süddeutschland je erreicht worden war. Die SpVgg gewann nach dramatischem Verlauf durch ein Tor von Karl Franz in der 143. Minute mit 4:3. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs wenige Monate später wurden die weitere Entwicklung jedoch für etliche Jahre unterbrochen. | Das anfangs auf etwa 8.000 bis 10.000 Besucher ausgelegte Stadion bot jetzt durch die Eintrittgelder die Möglichkeit, den Verein mit dem nötigen Kapital auszustatten, um auch größere sportliche Erfolge zu erreichen. Bereits [[1913]] wurde das Fassungsvermögen von Tribüne und Stadion auf 12.000 Plätze erweitert. Der sogenannte ''Ronhof'' war ab dem Jahr 1920 eine Zeit lang das größte deutsche Sportgelände. Nachdem einige Grundstücke dazugekauft worden waren, hatte er eine Ausdehnung von fast zehn Hektar und reichte bis zum damaligen [[Ludwig-Donau-Main-Kanal|Ludwig-Kanal]] (heute [[Frankenschnellweg]]).<ref>fn: ''Als die Fürther ihr Stadion bekamen.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. März 2020, S. 22 (Druckausgabe)</ref> Einen Höhepunkt erlebte der Sportpark, als am [[17. Mai]] [[1914]] der Berliner BC zum Halbfinale der Deutschen Meisterschaft anreiste. Mit 12.000 Zuschauern registrierte man im Ronhof die größte Zuschauerzahl, die bis dahin in Süddeutschland je erreicht worden war. Die SpVgg gewann nach dramatischem Verlauf durch ein Tor von Karl Franz in der 143. Minute mit 4:3. | ||
Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs wenige Monate später wurden die weitere Entwicklung jedoch für etliche Jahre unterbrochen. Insbesondere die hohen Kredite, die man für den Bau aufgenommen hatte, konnten nun nicht wie geplant aus weiteren Erfolgen getilgt werden. Dafür kam dem Verein die hohe Inflation ab [[1918]] zu Hilfe. Die Schulden relativierten sich und konnten zurückgezahlt werden. Da die erste Mannschaft der SpVgg schon bald nach Kriegsende wieder erfolgreich um die Meisterschaft mitspielte, gingen auch die Ausbaumaßnahmen am Ronhof weiter. Auf einem zugekauften Grundstück entstand ein C-Platz, die Feldhandballer erhielten Spielmöglichkeiten, die Ränge des Stadions wurden erhöht und ein Bretterzaun um das gesamte Gelände errichtet. Nachdem [[1927]] die Gemeinde Ronhof nach Fürth eingemeindet worden war, konnte das Gelände auch an die städtische Infrastruktur angeschlossen werden. Die Zeit der Petroleumleuchten war vorbei.<ref>[[Jürgen Schmidt]] - Serie 110 Jahre Ronhof, Folge 5: Der Schock nach Fürths Meisterschaft. In: nordbayern.de vom 9. Mai 2020</ref> Der Sportpark war nun elektrisch beleuchtet. Die Deutschen Meisterschaften der SpVgg von [[1926]] und [[1929]] begeisterten immer mehr Zuschauer, so dass man im Verein Anfang der 1930er Jahre beschloss, den Ronhof auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern zu vergrößern. [[1931]] entstand das Sportheim als rotes Backsteingebäude. Es stand bis [[2007]]. Ab [[1933]] wurde die Tribüne weiter vergrößert, so dass nun insgesamt 25.000 Zuschauer im Stadion Platz fanden. Der Ort wurde bald auch von den Nazis für Sportfeste und paramilitärische Übungen genutzt. | |||
== Der Zweite Weltkrieg und die Folgen == | |||
[[1940]] wurde der Sportpark an das Fürther Kanalnetz angeschlossen. In den ersten Kriegsjahren gab es am Sportpark nur kleinere Schäden. Am [[21. Februar]] [[1945]] allerdings traf eine Brandbombe die hölzerne Tribüne, die fast vollständig abbrannte. Da nach dem Kriegsende Fußball jedoch anfangs nicht erlaubt war, spielte dies erst einmal keine große Rolle. Eine nicht überdachte Behelfstribüne tat anschließend ihr Werk. Zudem war der Ronhof von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Hier halfen die Bemühungen des Handball-Funktionärs Willy Kett und des Vorsitzenden der SpVgg Fürth [[Eugen Gastreich]], das Gelände, wenn auch unter strengen Auflagen, wieder zu bekommen. Bald konnte hier wieder gespielt werden, das erste Spiel fand am [[23. September]] [[1945]] statt, ein Derby gegen den 1. FC Nürnberg vor etwa 9.000 - 12.000 Zuschauern. Dieser trug in der Oberliga-Saison 1945/46 sogar neun seiner Heimspiele hier aus, weil das eigene Stadion unbespielbar war.<ref>Wolfgang Laass, Jürgen Schmidt: ''Auferstanden aus Ruinen'' in Sonderbeilage ''75 Jahre Nürnberger Nachrichten'' vom 6. Oktober 2020, Seite 75 (Druckausgabe)</ref> Trotz schwieriger Bedingungen waren die Menschen froh, wieder in den Ronhof gehen zu können. | |||
== Bau der Haupttribüne 1950 == | == Bau der Haupttribüne 1950 == | ||
[[Bild:Ronhof Haupttribüne.jpg|mini|right|Haupttribüne von 1951 und Block 1]] | [[Bild:Ronhof Haupttribüne.jpg|mini|right|Haupttribüne von 1951 und Block 1]] | ||
Als die SpVgg 1950 als Aufsteiger sensationell die Meisterschaft der Oberliga Süd gewann, strömten immer mehr Besucher ins Stadion. Die Zuschauerzahlen stiegen in den Spitzenspielen auf über 20.000, und so hatte man die Mittel, eine repräsentative und funktionelle Tribüne zu bauen. 30.000 D-Mark Anschubfinanzierung kamen von der Stadt, eine namhafte Summe stellte der Rundfunkunternehmer Max Grundig zur Verfügung. Am [[11. Februar]] [[1951]] erlebte die Tribüne in einem Spiel gegen 1860 München ihre Premiere. Am [[20. Mai]] [[1951]] wurde der Neubau mit einem Spiel gegen den FC St.Pauli offiziell eingeweiht. Rund 2000 Menschen fanden auf dem Bau Platz, der für rund sechs Jahrzehnte das Bild des Sportparks Ronhof prägen sollte. Parallel wurde die Gegengerade mit einer über 100 Meter langen Stützmauer versehen, die heute noch ihren Dienst tut; die Umzäunung und die Kassenhäuschen wurden ausgebessert oder neu errichtet.<ref>[[Jürgen Schmidt]]: Nach dem Krieg im Aufwind. In: nordbayern.de vom 18. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10093450 online abrufbar]</ref> | |||
Noch mit der alten Behelfstribüne hatte "der Ronhof" kurz vorher einen Besucherrekord zu verzeichnen: Am [[1. April]] kamen zum Derby gegen den 1. FC Nürnberg 30.000 Zuschauer, die die Absperrung zum Spielfeld einbrechen ließen. Trotzdem blieb alles friedlich und das Spiel endete 1:0. | Noch mit der alten Behelfstribüne hatte "der Ronhof" kurz vorher einen Besucherrekord zu verzeichnen: Am [[1. April]] kamen zum Derby gegen den 1. FC Nürnberg 30.000 Zuschauer, die die Absperrung zum Spielfeld einbrechen ließen. Trotzdem blieb alles friedlich und das Spiel endete 1:0. |