Brauerei Grüner: Unterschied zwischen den Versionen

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| Schließung: || [[1972]]
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== Geschichte des Brauhauses==  
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[[Bild:Grüner Sudhaus Fassadenrest Detail.jpg|thumb|left|Relief am ehemaligen Sudhaus, bezeichnet 1928.]]
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Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April 1709. <ref>* Quelle: Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern </ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/ Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um 1700 gekauft. Die Braureikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigergung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war - noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr noch verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vorallem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr 1709 begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid 1713 starb heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hörnlein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>* Quelle: Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> 1723 wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schupen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>* Quelle: Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. Die Besitzer waren laut der Wunschel Häuserchronik wie folgt:
Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April 1709. <ref>* Quelle: Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern </ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/ Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um 1700 gekauft. Die Braureikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigergung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war - noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr noch verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vorallem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr 1709 begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid 1713 starb heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hörnlein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>* Quelle: Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> 1723 wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schupen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>* Quelle: Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. Die Besitzer waren laut der Wunschel Häuserchronik <ref>* Quelle: Wunschel Häuserchronik Fürth, 1940, Stadtarchiv</ref> wie folgt:
* 1700 Wunderer Frierich
* 1700 Wunderer Frierich
* 1709 Schmid Johann
* 1709 Schmid Johann
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Als die Gebrüder Grüner die Brauerei übernahmen, entsprach 1860 der Bierausstoß "lediglich" 5500 hl Bier. Bis 1865 erreichten die Gebrüder Grüner bereits einen Bierausstoß von 20.000 hl. Bier. Seine Söhne (Heinrich, Georg und Johann Georg), die das Unternehmen nach dem Tod des Vaters Johann Heinrich 1866 übernommen hatten, konnten den Bierausstoß bis 1890 weiter erhöhen - auf ca. 63.000 hl Bier. Mit dem Beginn der Industriealisierung und der zügigen Anbindung Fürths an das damals neu entstehnde Bahnnetz stand dem Export des Grüner Biers nichts mehr im Weg. Eigens hierfür wurden sechs Eisenbahnwaggons mit Eiskühlung angeschafft.  
Als die Gebrüder Grüner die Brauerei übernahmen, entsprach 1860 der Bierausstoß "lediglich" 5500 hl Bier. Bis 1865 erreichten die Gebrüder Grüner bereits einen Bierausstoß von 20.000 hl. Bier. Seine Söhne (Heinrich, Georg und Johann Georg), die das Unternehmen nach dem Tod des Vaters Johann Heinrich 1866 übernommen hatten, konnten den Bierausstoß bis 1890 weiter erhöhen - auf ca. 63.000 hl Bier. Mit dem Beginn der Industriealisierung und der zügigen Anbindung Fürths an das damals neu entstehnde Bahnnetz stand dem Export des Grüner Biers nichts mehr im Weg. Eigens hierfür wurden sechs Eisenbahnwaggons mit Eiskühlung angeschafft.  


Am 18. September [[1896]] wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nachdem Georg Heinrich Grüner nach dem Tod der Brüder Alleininhaber geworden war. Der offizielle Name der Brauerei lautete nun wie folgt: ''Aktienbrauerei Fürth, vorm. Gebrüder Grüner in Fürth'' <ref>* Quelle: Beglaubigte Abschrift der Urkunde für Hrn. Comerzienrat Heinrich Grüner, Brauereibesitzer in Fürth von dem Kgl. Notar Johann Baptist Fick in Fürth, vom 16.0.1886, Stadtarchiv Fürth</ref>.  
Am 18. September [[1896]] wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nachdem Georg Heinrich Grüner nach dem Tod der Brüder Alleininhaber geworden war. Der offizielle Name der Brauerei lautete nun wie folgt: ''Aktienbrauerei Fürth, vorm. Gebrüder Grüner in Fürth'' <ref>* Quelle: Beglaubigte Abschrift der Urkunde für Hrn. Comerzienrat Heinrich Grüner, Brauereibesitzer in Fürth von dem Kgl. Notar Johann Baptist Fick in Fürth, vom 16.0.1886, Stadtarchiv Fürth</ref>. Das Stammkapital betrug am Gründungstag 1 350 000 Mark. Direktor wurde Hermann Grüner, der Sohn des Kommerzienrates Heinrich Grüner. Unter seiner Leitung konnte das Brauereianwesen stetig erweitert und modernisiert werden, so dass der Bierausstoß bis kurz vor Kriegsbeginn 1914 bei knapp 100 000 hl Liter war.  


[[1927]] versah man das Sudhaus mit einer historisierenden Umgestaltung, [[1928]] wurde ein zweites errichtet und [[1936]] übernahm man die '''Brauerei Zirndorf'''.
Folgende technische Neuerungen wurden u.a. in der Grüner vorgenommen <ref>* Quelle: Handschriftliche Chronik der Brauerei Grüner, ca. 1950, Stadtarchiv</ref>
 
* 1898 Errichtung eines Eishauses auf dem Gelände Gartenstraße 14
* 1907 Errichtung einer maschinellen Flaschenfüllerei
* 1910 Errichtung eines Malzsilos
* 1927 Errichtung eines zweiten Sudhauses
* 1928 Errichtung einer neuen Hofpenseieranlage
* 1929 Errichtung einer Tank- und Benzinzapfstelle für firmeneigene Fahrzeuge
* 1935 Errichtung eines 35,20 m hohen Schornsteins aus Eisenbeton
 
 
[[1936]] übernahm man die '''Brauerei Zirndorf'''.
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