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[[Datei:Hoffmann und Wagner 1949.jpg|mini|rechts|Bekleidungshaus Hoffmann und Wagner, 1949]] | [[Datei:Hoffmann und Wagner 1949.jpg|mini|rechts|Bekleidungshaus Hoffmann und Wagner, 1949]] | ||
Das frühere Bekleidungshaus [[Hofmann und Wagner]] befand sich in der [[Innenstadt]] auf | Das frühere Bekleidungshaus [[Hofmann und Wagner]] befand sich in der [[Innenstadt]] auf den Anwesen [[Schwabacher Straße]] 11 und [[Moststraße]] 2. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Auf alten Fotos ab ca. 1900 bis in die | Auf alten Fotos ab ca. 1900 bis in die 1920er Jahre ist der Name "Gebr. Manes" an der Fassade zu lesen und zeigt schon das Gebäude Haus-Nr. 11 in der heutigen Form. Die Geschäftsübernahme durch die Firma Hofmann und Wagner ist leider unbekannt. Die Firma [[Hofmann und Wagner]] an der Ecke Schwabacher Straße und Moststraße war neben dem [[Modehaus Fiedler]] eines der bekanntesten Bekleidungshäuser in Fürth. Als Vollsortimenter bot die Firma Herren-, Damen- und Kinderbekleidung für alle Gelegenheiten an. Es gab hier alles, vom Hochzeitskleid bis zum Anzug für die Beerdigung, vom Smoking bis zur Lederhose (Boxl), Pullover, Blusen, Socken oder Krawatten. | ||
Das 3-stöckige, mit Marmor verkleidete, moderne Gebäude stach bezüglich Formgebung und Größe förmlich aus den Häuserzeilen an der Schwabacher Straße heraus. Nach dem Krieg war die Inneneinrichtung sehr modern gestaltet, mit freitragender Treppe in die Obergeschosse und einem mit Goldfischen besetzten Fischteich aus kleinen Mosaiksteinchen, der in der Vorhalle stand. Es war auch bis in die sechziger Jahre üblich, dass immer Personal an der großen Doppelflügeleingangstür stand, oft sogar einer der Inhaber, um kommenden und gehenden Kunden die Tür aufzuhalten – das war der spezielle Service. | Das 3-stöckige, mit Marmor verkleidete, moderne Gebäude stach bezüglich Formgebung und Größe förmlich aus den Häuserzeilen an der Schwabacher Straße heraus. Nach dem Krieg war die Inneneinrichtung sehr modern gestaltet, mit freitragender Treppe in die Obergeschosse und einem mit Goldfischen besetzten Fischteich aus kleinen Mosaiksteinchen, der in der Vorhalle stand. Es war auch bis in die sechziger Jahre üblich, dass immer Personal an der großen Doppelflügeleingangstür stand, oft sogar einer der Inhaber, um kommenden und gehenden Kunden die Tür aufzuhalten – das war der spezielle Service. | ||
Eine weitere einkaufs- und kundenfreundliche Einrichtung war die Möglichkeit, dass gute Kunden sich ein sogenanntes „a-conto Konto“ einrichten ließen. Die Einkäufe wurden auf dieses Konto gebucht und die Kundschaft konnte je nach finanzieller Möglichkeit ihre Zahlungen auf dieses Konto leisten, ohne sich vorher festzulegen, wann und wie viel wie bei einem klassischen Ratenkredit an Rückzahlung erfolgen soll. Großeinkäufe zu einer besonderen Familienfeier für alle Familienmitglieder erleichterte dies erheblich, da nicht der gesamte Einkauf auf einmal bezahlt werden musste | Eine weitere einkaufs- und kundenfreundliche Einrichtung war die Möglichkeit, dass gute Kunden sich ein sogenanntes „a-conto Konto“ einrichten ließen. Die Einkäufe wurden auf dieses Konto gebucht und die Kundschaft konnte je nach finanzieller Möglichkeit ihre Zahlungen auf dieses Konto leisten, ohne sich vorher festzulegen, wann und wie viel – wie bei einem klassischen Ratenkredit – an Rückzahlung erfolgen soll. Großeinkäufe zu einer besonderen Familienfeier für alle Familienmitglieder erleichterte dies erheblich, da nicht der gesamte Einkauf auf einmal bezahlt werden musste; eine sehr fortschrittliche Einrichtung für beide Partner und clevere Idee. | ||
Eine weitere Idee hatten | Eine weitere Idee hatten die beiden Brüder und Juniorchefs Konrad und [[Georg Wagner]] 1949, als die SpVgg Fürth als Zweiter der Fußball-Bayernliga gegen Spitzenmannschaften aus Hessen, Württemberg und Baden um den Wiederaufstieg spielte und sich die ganze Stadt im "Aufstiegsfieber" befand. Sie stellten in Kooperation mit einigen anderen Geschäftsleuten und Gastwirten über angemietete Postkabel eine Live-Reportage auf die Beine. Aus Kostengründen dürfte sie allerdings nicht an die hohe Übertragungsqualität des öffentlichen Rundfunks herangereicht haben – und auch die Reporterfunktion übernahmen die beiden Brüder selbst. | ||
Der bekannte Musiker [[Conny Wagner]] stammte aus einer der Familien ab. | Der bekannte Musiker [[Conny Wagner]] stammte aus einer der Familien ab. | ||
Das Unternehmen wurde später von der Firma Wöhrl übernommen und nach deren Umzug an die [[Fürther Freiheit]] hat sich die Firma ''Weltbild Verlag'' in Haus-Nr. 11 und die Firma ''H & M'' in Haus-Nr. 13 etabliert. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |