Moritz Stern: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. März 2021, 19:08 Uhr

Dr. Moritz Stern (geb. 1. Juli 1864 in Steinbach, Hessen-Nassau; gest. 13. Februar 1939 in Berlin), wurde als Sohn des Jacob Stern und seiner Frau Rosalie, geb. Lang, geboren. Er war Historiker, Schuldirektor und Chefbibliothekar und Verwalter der Kunstsammlung der Jüdischen Gemeinde Berlin.

Leben

Moritz Stern besuchte nach der Umsiedelung der Familie 1869 nach Berlin das Joachimsthaler und Köllnische Gymnasium.

  • 1883-1890 Studium der Geschichte und Philologie an der Berliner Universität und Ausbildung am Rabbinerseminar für das orthodoxe Judentum;
  • Seit 1887 bereiste er als Student deutsche und italienische Archive und durchforschte sie systematisch nach Dokumenten jüdischer Geschichte. Bei seinem dreimonatigen Aufenthalt in 1891 in Tirol und Italien betrat er als erster jüdischer Forscher in Rom das päpstliche Geheimarchiv [1]
  • 1889 Promotion in Tübingen
  • 1891-1898 wirkte er zunächst als Rabbiner und Schuldirektor in Kiel. In dieser Zeit entdeckte und veröffentlichte Stern eine jahrhundertelang verschollene Schrift Osianders zur Rechtfertigung der Juden gegenüber der Ritualmordbeschuldigungen [2].
  • 1898 heiratete er Sara, die Tochter des Rabbiner Salomon Carlebach und wurde im gleichen Jahr Direktor der Israelitischen Bürgerschule in Fürth [3]; diese bestand aus einer vierklassigen Volksschule und einer sechsklassigen Realschule. Die Reifezeugnisse der obersten Realschulklasse berechtigten zum einjährig-freiwilligen Militärdienst. Ein Jahr später erhielt die Schule offiziell die Genehmigung sich Realschule zu nennen [4]
  • 1900 bis 1905 war er Schuldirektor in Berlin [5]
  • 1905 Bibliothekar in der Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Berlin, seit 1920 Oberbibliothekar und Verwalter der Kunstsammlung der Jüdischen Gemeinde.
  • 1932 in den Ruhestand.

Werke [6]

Moritz Stern verfasste zahlreiche historische Werke. Intensiv widmete er sich dabei der historischen Forschung über die Juden in Deutschland und Italien, so z.B. seine Forschungen zur mittelalterlichen Judenfeindschaft. In der Auswertung und Edition mittelalterlicher Quellen setzte Stern Maßstäbe.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Der Israelit" vom 12. Juli 1934 anlässlich des 70. Geburtstages von Moritz Stern
  2. siehe Andreas Osiander: Mutige Schrift zum Schutz der Juden in „Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg“ - online
  3. "Der Israelit" vom 8. September 1898
  4. "Der Israelit" vom 4. September 1899: Die hiesige Bürgerschule hat vom Reichskanzleramte die Erlaubnis erhalten, ihren Namen in israelitische Realschule umzuwandeln, welche Titeländerung wohl vom derzeitigen Rektor, Herrn Dr. Stern, erstrebt wurde.
  5. "Der Israelit" vom 13. November 1899: Direktor Dr. Stern hat im Anfang des vorigen Monats seine Stellung als Leiter der israelitischen Realschule zum 1. Januar gekündigt.
  6. Werkindex nach Carsten Wilke: "Stern, Moritz" in: ‚‘Neue Deutsche Biographie 25 (2013)‘‘, S. 281-282; – Online

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