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Version vom 9. August 2021, 13:47 Uhr
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Kronach wurde am 1. Juli 1927 in die Stadt Fürth eingemeindet. Der Name bedeutet vermutlich Ort bei Kranich-(=Wacholder-)büschen.[1]
Geschichte
Der Ort Kronach entstand im 9./10. Jahrhundert und wurde erstmals 1225 in einer von Kaiser Heinrich VII. unterzeichneten Urkunde erwähnt. Schon immer bildeten die wenigen Häuser von Kronach mit Ronhof eine Gemeinde. Dies zeigt sich z. B. an der gemeinsamen Gemeindeordnung von 1589. Im Jahr 1732 schloss man sich mit Ronhof auch offiziell zusammen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden Ronhof und Kronach, im Gegensatz zu Fürth und den meisten seiner später eingemeindeten Vororte, zwar zur selben Zeit preußisch, kamen aber erst drei Jahre später, also 1809, zu Bayern, weil sie in der Zwischenzeit zur Markgrafschaft Bayreuth gehörten. Ab 1846 führte an Kronach der Ludwig-Donau-Main-Kanal vorbei, dessen Bau bereits 1836 begonnen worden war. Kronach wurde bald ein beliebter Ausflugsort der Fürther Bevölkerung, weil es eine Anlegestelle am Ludwigskanal hatte. Ab 1877 erfährt man erstmals von den Ausflügen. Ein besonderes Ziel hat dabei Geschichte gemacht, das "Wirtshaus Memmert", der spätere "Weigel". Im Juni 1906 eröffnete ein Herr Weyermann den Ausflugsverkehr zwischen Poppenreuth und Kronach, indem er ein Kanalschiff, von einem Pferd gezogen, auf der 2,5 Kilometer langen Kanalstrecke verkehren ließ. Ab 1907 wurde ein mit Dampf betriebenes Boot eingesetzt, und ab August 1913 verkehrte ein Motorboot. Durch den Krieg ruhte dann der Betrieb. Er wurde 1925 wieder aufgenommen. An den Sonn- und Feiertagen verkehrten nun regelmäßig die „Schlagrahmdampfer“ bis zur Restauration Weigel. Sie zogen Alt und Jung an.[2] Das erste Schiff war die Antonia, schon 1926 kam ein zweites, die Karl, dazu. 1928 folgte als drittes Schiff die Hansi. 1928 wurde auch der Gasthausbetrieb vergrößert. 1939 wurde der Ausflugsverkehr aber als "Luxus" verboten, zum Leidwesen vieler Fürther.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg versandete der Kanal immer mehr. Führte der Ludwig-Donau-Main-Kanal lange noch am Ort vorbei, durchschneidet der 1972 eröffnete Frankenschnellweg, die A 73, das Ortsbild regelrecht in zwei Teile. Sitzt man heute im Gastgarten vom „Weigel“ hört man den Verkehrslärm der Autobahn; eine Lärmschutzmaßnahme fehlt noch.
Politisch war, nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt, schließlich zum 1. Juli 1927 zusammen mit Ronhof die Eingemeindung nach Fürth erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt zählte Kronach 11 Häuser und 80 Einwohner. 1934 erhielten beide Vorstadtteile ein Wasserleitungsnetz. Nach und nach wurden die Orte an die Kanalisation angeschlossen und die Straßen ausgebaut. Die Seeackerstraße wurde 1970 großzügig erweitert. Sie ist hier die wichtigste Verbindung zur Schnellstraße Nürnberg - Fürth - Erlangen, dem „Frankenschnellweg“.
Durch Kronach verläuft auch exakt der 11. Längengrad östlicher Länge.
Literatur
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 79.
- ↑ „Die Eingemeindung der Vororte Ronhof und Kronach“, Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth e. V. Hardhöhe, 9. Jg. 1972 Nr. 3, S. 23 ff.
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 82.
Bilder
Gasthof Weigel Kronach Zugang zum Biergarten
Der Bisloher Weg trifft auf die Ronhofer Hauptstraße in Kronach, Hausnummer 312 links im Bild, Hausnummer 310 rechts im Bild, September 2022
Geplanter Streckenbereich für den neuen Güterzugtunnel (Pegnitztunnel) entlang des Frankenschnellweges A73 von Fürth nach Eltersdorf, Aug. 2021
Geplanter Streckenbereich für den neuen Güterzugtunnel (Pegnitztunnel) entlang des Frankenschnellweges A73 von Eltersdorf nach Nürnberg, Aug. 2021
Blick über Kronach, Mai 2019
Blick über Kronach, Mai 2019
Ronhofer Hauptstraße in Kronach - Blick von West nach Ost, Mai 2019
Blick vom Wiesengrund nach Ronhof, Kronach bzw. Poppenreuth, Jan. 2019
Titelseite: 90 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V. (Broschüre)
Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Nürnberg" (Blatt L6532), Maßstab 1: 50 000, 1965
Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Nürnberg" (Blatt L6532), Maßstab 1: 50 000, 1963
Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Erlangen Süd" (Blatt 6432), 1949/1954 (Maßstab 1:25 000)
Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Germany 1:100000 Nürnberg", 1951
Gasthof "Weigel" in Kronach, 1949/50
Ausschnitt aus dem Topographischen Atlas des Königreiches Bayern (Halbblätter), Blatt 34 (Nünberg-West), Maßstab 1:50 000, herausg. 1872, berichtigt bis 1948
Gasthof Weigel in Kronach, beliebter Ausflugsort mit Liegewiese und tgl. Motorbootsverkehr ab Nürnberg-Doos, gel. 1940
Frachtkahn Befreiungshalle bei der Kanalbrücke Kronach am Ludwigskanal, ca. 1939
Gastgarten "Weigel" in Kronach, um 1935/1940
Gastgarten "Weigel" in Kronach - coloriert, gel. 1935
Ausschnitt aus der Geologischen Karte "Erlangen Süd", aufgen. v. Paul Dorn 1926/27, herausgegeben 1930 (Maßstab 1:25 000)
Stadtplan aus dem Adressbuch der Stadt Fürth 1935, die umgewidmeten Straßen durch die NS-Zeit sind bereits eingearbeitet, allerdings zeigt die Karte Fürth mit Stand von ca. 1929 - da z.B. das Klinikum (Baujahr 1931) noch nicht auf der Karte zu sehen ist.
Spaziergang am Ludwigskanal bei Kronach am 25. August 1928
Ausflugsort und Bootsanlegestelle in Kronach, heute Gasthof Weigel, gel. 1928
Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches (Blatt 549: Erlangen), berichtigt bis 1926/27
Schifffahrt auf dem alten Ludwigskanal bei Kronach, gel. 1927
Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches (Blatt 549: Erlangen), berichtigt bis 1919 (Maßstab 1:100 000)
Historische Postkarte "Beliebter Ausflugsort Kronach bei Fürth", gel. 1918
Ausflugsboote an der Anlegestelle Kronach, ca. 1913
Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Nürnberg (West)", ca. 1905 (Maßstab 1: 50 000)
Kronach, Postkarte gel. 1903
Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches 1:100000, "Erlangen" (Blatt-Nr. 549), Farbausgabe, 1890
Ausschnitt aus der Karte des Deutschen Reiches 1:100 000, Blatt 549, "Erlangen", herg. 1888
Ausschnitt aus der "Karte des königl. Landgerichtes Nürnberg", 1885 (Maßstab 1:200 000)
Ausschnitt aus dem Urpositionsblatt "Nürnberg", 1860-1862 (Maßstab 1:25 000)
Ausschnitt aus der Landkarte "Nürnberg" von 1842 (Maßstab 1:200 000)
Blatt Nr. 34 im Topographischen Atlas vom Königreich Bayern mit Nürnberg und Fürth, ca. 1841 (Maßstab 1:50 000)
Ausschnitt aus dem Blatt Nr. 34 im Topographischen Atlas vom Königreich Bayern mit Nürnberg und Fürth, ca. 1841
Ausschnitt aus der Karte "Der Rezatkreis" von 1837
Ausschnitt aus dem Topographischen Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein (Blatt 34: Nürnberg, 1:50 000), wohl 1832 (oder "vor 1832?")
Ausschnitt aus der "Charte von Nürnberg" (in der die Grenzen des Nürnberger Gebiets gut zu erkennen sind), um 1800/1806 (Maßstab ca. 1:95 000)
Auschnitt aus: "Die freye Reichsstadt Nürnberg mit ihrem Gebiete", 1791
Auschnitt aus: "Mappa Geographica exhibens Principatum Brandenburgico Onolsbacensem", 1763
Ausschnitt aus der Karte "Territorii ... Norimbergensis ...", um 1760, ca. 1: 95 000
Ausschnitt aus der Karte "Nurnbergischer Bezirck inerhalb denen so genanten Gräntz Wassern", um 1733
Ausschnitt aus der Karte "Nürnbergischer Bezirck inerhalb denen so genanten Gräntz Wassern", 1733
Ausschnitt aus: "Tabulæ geographicæ Principatus Brandenburg", 1720-1730
Ausschnitt aus der Karte "Tabula Geographica Nova Exhibens Partem Infra Montanam Burggraviatus Norimbergensis Sive Principatum Onolsbacensem Cum Terris Limitaneis Accurate Delineatam ..." von Johann Georg Vetter, 1719
Ausschnitt aus der Karte "Tabula Geographica Nova Exhibens Partem Infra Montanam Burggraviatus Norimbergensis Sive Principatum Onolsbacensem Cum Terris Limitaneis Accurate Delineatam" von Johann Georg Vetter, 1719 (Maßstab: ca. 1:70 000)
Ausschnitt aus: "Nürnberg mit dero Gegend...", nach 1717
Ausschnitt aus: "Nürnberg, mit dero Gegend", 1716 (Maßstab ca. 1:100 000)
Ausschnitt aus: "Prospect und Grundris der des Heil. Röm. Reichs-Stadt Nürnberg samt ihren Linien und Gegend...", um 1714/1724
Ausschnitt aus: "Prospect und Grundris der des Heil. Röm. Reichs-Stadt Nürnberg samt ihren Linien und Gegend auf eine Meilwegs herumb", um 1712/1716 (Maßstab ca. 1:30 000)
Ausschnitt aus der Karte "S. Rom. Imperii Circuli Et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica", gest. 1663, reu. 1671, 1684 (Maßstab ca. 1:270 000)
Ausschnitt aus der Karte "S. Rom. Imperii Circuli Et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica", gest. 1663, reu. 1671
Ausschnitt aus der Karte "S. Rom. Imperii Circuli Et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica" (Tab. 5), 1662 (Maßstab ca. 1:270 000)
Ausschnitt aus der Karte "Territorivm Norimbergense", 1662 (nicht genordet)
Die Landkarte aus dem Jahr 1655 zeigt den Großraum um Fürth.
Territorium Norimbergense, 1651 (Ausschnitt; nicht genordet)
Ausschnitt aus: "Districtus Norinbergensis", o.J. (ca. 1650-1698)
Territorium Norimbergense, 1640 (Ausschnitt; nicht genordet)
Territorium Norimbergense, 1633 (Ausschnitt; nicht genordet)
Territorium Norimbergense, 1631 (Ausschnitt; nicht genordet)
Ausschnitt aus: "Norimberg. Agri, Fidissima Descrip.", 1590 (Maßstab
ca. 1:140 000)
Ausschnitt aus: "Große Wald- und Fraißkarte von Nürnberg", 1563
Ausschnitt aus: "Karte des Waldbesitzes der Reichsstadt Nürnberg", 1562-1563
Ausschnitte aus der Karte "Nürnberger Reichswälder" von 1559; Nachdruck 1896 (Zwei Ausschnitte zusammengefügt. Leider geht die Trennlinie zweier Blätter direkt durch Fürth)
wesentlicher Verlauf des Ludwigskanals auf Fürther Gebiet, nicht mehr im Bild ist die Fürther Kreuzung
Ludwigskanal bei Kronach, Aufnahme um 1928