Eugen Berthold: Unterschied zwischen den Versionen

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Emil Ammon sprach in seiner Buchbesprechung in den Fürther Heimatblättern von 1976, Nr. 3 den besonderen Wert an: Tausende von Redewendungen und Beispielsätze, in denen das einzelne Wort Bildhaftigkeit und Plastizität gewinnt, verleihen diesem Nachschlagewerk erst den rechten Wert. Der pralle Reichtum des Fürther Dialekts wird auf die schlagendste Weise ausgebreitet, z. B. 18 Synonyme für eigensinnige Menschen oder gar 69 Kraftwörter für Dummköpfe verschiedenen Grades.
Emil Ammon sprach in seiner Buchbesprechung in den Fürther Heimatblättern von 1976, Nr. 3 den besonderen Wert an: Tausende von Redewendungen und Beispielsätze, in denen das einzelne Wort Bildhaftigkeit und Plastizität gewinnt, verleihen diesem Nachschlagewerk erst den rechten Wert. Der pralle Reichtum des Fürther Dialekts wird auf die schlagendste Weise ausgebreitet, z. B. 18 Synonyme für eigensinnige Menschen oder gar 69 Kraftwörter für Dummköpfe verschiedenen Grades.
== Anwendung seiner Empfehlungen mit Vergleich zur Nürnberger Mundart ==
Zum Mundart-Wörterbuch von Eugen Berthold aus 1975 gibt es entsprechend für die Nürnberger ein Wörterbuch von Herbert Maas. Sein Titel: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. 1983 erschien die vierte, wiederum ergänzte Ausgabe der ersten Auflage von 1962. Maas bedient sich auch einer Lautschrift zur zutreffenden Aussprache. Außerdem bringt er seine Ansichten über den Charakter des Nürnberger im Spiegel seiner Mundart.
Für Maas ist „ans“ ein jemand. „Kaner“ steht für „keiner“ und „kans“ für keines bzw. keinen. „Dou is kans derham“ bedeutet somit „Niemand ist zu Haus“.
Somit entspricht ein Schildchen an einem Laden mit ´Kanner dahamm´ (also mit Doppel-n und Doppel-m) nicht den Sprachregeln. Hinzu kommt, dass ein Laden ja kein Zuhause ist. Wenn im Laden Gustavstraße 12 somit „Kaner dou“ ist, wäre dies der richtige Hinweis.
Die Aufforderung einzutreten, könnte lauten: „Kumm ner rei“. Die jetzige Version mit „Kummer´s rei“ bedient sich der Sie-Form. Das liegt dem Ferther aber weniger. In der Kaffeebohne nicht weit weg werden alle Gäste vom Bedienungspersonal mit „Du“ angesprochen. Warum nicht auch hier.
Meinung von Alan bzw. Peter Frank.


==Veröffentlichungen==
==Veröffentlichungen==

Version vom 11. September 2021, 10:25 Uhr

Eugen Berthold (geb. 17. November 1897 in Fürth, gest. 13. Februar 1976) war ein städtischer Beamter und Erforscher der Fürther Mundart.

Leben

Eugen Berthold wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter, der Arbeiterin Betty Wilhelmine Berthold, auf und erlernte den Beruf des Kaufmanns.[1]

Bei der Stadt Fürth begann Berthold 1915 im Jugendamt im Bereich Amtsvormundschaft. Als ungedienter Landsturmmann wurde er am 4. September 1917 in das Technische Betriebsbataillon in Ingolstadt einberufen, ab 1. November 1917 war er in der Pulverfabrik Ingolstadt-Ebenhausen im Einsatz. Nach der Demobilisierung Ende November 1918 musste er im Nachkommando verbleiben und wurde zur Ersatzeinheit des 10. Infanterieregiments versetzt. Als (überzähliger) Gefreiter wurde Berthold am 21. März 1919 aus dem Militärdienst nach Fürth entlassen.[1]

1926 beförderte man ihn zum Stadtsekretär, 1929 zum Obersekretär. 1944 wurde er Stadtinspektor. Nach einer Zwangspause ab Entlassung am 6. August 1945 wegen seiner NSDAP-Parteizugehörigkeit konnte er im April 1946 als Hilfsarbeiter im Flüchtlingskommissariat wieder anfangen. 1950 wurde er wieder Stadtinspektor, 1954 Stadtoberinspektor. In den Ruhestand ging er am 1. Oktober 1960. 1965 verzog die Familie nach Markt Erlbach, wo sich der Sohn Helmut als praktischer Arzt niederließ.[2]

Werk

1975 erschien sein 299-seitiges Wörterbuch der Fürther Mundart, der Titel „Dei hulli alli õ!“. In jahrelanger Arbeit hatte der Stadtoberinspektor Material zusammengetragen und eine eigene Lautschrift entwickelt. Die Stadt Fürth und der Geschichtsverein „Alt-Fürth“ förderten das Werk im Selbstverlag.

„Färtha Kostprob´n“ von Eugen Berthold erschienen am 8. Februar 1935 in der Nordbayerischen Zeitung.

Emil Ammon sprach in seiner Buchbesprechung in den Fürther Heimatblättern von 1976, Nr. 3 den besonderen Wert an: Tausende von Redewendungen und Beispielsätze, in denen das einzelne Wort Bildhaftigkeit und Plastizität gewinnt, verleihen diesem Nachschlagewerk erst den rechten Wert. Der pralle Reichtum des Fürther Dialekts wird auf die schlagendste Weise ausgebreitet, z. B. 18 Synonyme für eigensinnige Menschen oder gar 69 Kraftwörter für Dummköpfe verschiedenen Grades.

Anwendung seiner Empfehlungen mit Vergleich zur Nürnberger Mundart

Zum Mundart-Wörterbuch von Eugen Berthold aus 1975 gibt es entsprechend für die Nürnberger ein Wörterbuch von Herbert Maas. Sein Titel: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. 1983 erschien die vierte, wiederum ergänzte Ausgabe der ersten Auflage von 1962. Maas bedient sich auch einer Lautschrift zur zutreffenden Aussprache. Außerdem bringt er seine Ansichten über den Charakter des Nürnberger im Spiegel seiner Mundart.

Für Maas ist „ans“ ein jemand. „Kaner“ steht für „keiner“ und „kans“ für keines bzw. keinen. „Dou is kans derham“ bedeutet somit „Niemand ist zu Haus“.

Somit entspricht ein Schildchen an einem Laden mit ´Kanner dahamm´ (also mit Doppel-n und Doppel-m) nicht den Sprachregeln. Hinzu kommt, dass ein Laden ja kein Zuhause ist. Wenn im Laden Gustavstraße 12 somit „Kaner dou“ ist, wäre dies der richtige Hinweis.

Die Aufforderung einzutreten, könnte lauten: „Kumm ner rei“. Die jetzige Version mit „Kummer´s rei“ bedient sich der Sie-Form. Das liegt dem Ferther aber weniger. In der Kaffeebohne nicht weit weg werden alle Gäste vom Bedienungspersonal mit „Du“ angesprochen. Warum nicht auch hier.

Meinung von Alan bzw. Peter Frank.


Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Eugen Berthold" erstellt wurden.

 UntertitelErscheinungsjahrAutorVerlagGenreAusfuehrungSeitenzahlISBNnr
Dei hulli alli o! (Buch)Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart1975Eugen BertholdSelbstverlagNachschlagewerk
Mundart (Lektüre)
Brauchtum (Lektüre)
Buch, Hard- und Softcover299


Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 1193, 2; 5768; 5783, 15; 21763, 1; 21768, 3; 21778, 2; 21780, 2; 21785, 5
  2. nach Angaben von Peter Frank auf Grundlage einer Akteneinsicht in die städtische Registratur (AR 2 PS/65)