Bunker Wolfsgrubermühle: Unterschied zwischen den Versionen
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|Akten-Nr=D-5-63-000-940 | |||
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Der sog. '''Bunker Wolfsgrubermühle''' wurde im Sommer [[2020]] im Rahmen der Sondierungsarbeiten für den Neubau des [[Schliemann-Gymnasium]]s auf dem Areal der ehemaligen [[Wolfsgrubermühle]] entdeckt. | Der sog. '''Bunker Wolfsgrubermühle''' wurde im Sommer [[2020]] im Rahmen der Sondierungsarbeiten für den Neubau des [[Schliemann-Gymnasium]]s auf dem Areal der ehemaligen [[Wolfsgrubermühle]] entdeckt. |
Version vom 22. September 2021, 07:36 Uhr
- Objekt
- Wolfsgrubermühle (Untere Mühle)
- Baujahr
- 1942
- Bauherr
- Michael Wolfsgruber
- Geokoordinate
- 49° 28' 43.07" N, 10° 59' 31.03" E
Der sog. Bunker Wolfsgrubermühle wurde im Sommer 2020 im Rahmen der Sondierungsarbeiten für den Neubau des Schliemann-Gymnasiums auf dem Areal der ehemaligen Wolfsgrubermühle entdeckt.
Nach Zeitzeugenaussagen soll der Bunker während des 2. Weltkrieges um 1940 von Michael Wolfsgruber als Privatbunker errichtet worden sein. Der Bunker ist kreisrund und aus Ziegelstein gemauert, die Raumhöhe beträgt ca. 2 m, der Durchmesser ca. 5 m - die Raumfläche somit ca. 20 m2. Das Gebäude verfügt über einen Eingang im südlichen Bereich, der durch ein paar Treppen in den Raum durch eine ehem. Tür führt. Der Schutzraum ist durch eine Betondecke mit ca. 30 cm überbaut. Im Inneren wurde bei einer ersten Begehung eine alte Wasserleitung gefunden, sodass der „Bunker“ offensichtlich über einen eigenen Versorgungsanschluss verfügte. Im Innenraum wurden Grafitis entdeckt, die sich ca. auf das Jahr 2007 datieren lassen. Es ist zu vermuten, dass sich in der jüngeren Vergangenheit Jugendliche über einen Lüftungseinlass mehrfach Zutritt verschafft hatten. Nach Angaben einiger Feuerwehrleute, war der Bunker vor Ort bekannt, da man den Raum gelegentlich für Brandschutzübungen nutzte. Nachdem sich zunehmend Jugendliche in dem Bereich aufhielten, wurde die Anlage notgesichert, damit es zu keinen Verletzungen kommt.
Nach den Bauvorschriften für Bunkeranlagen während des 2. Weltkrieges handelt sich bei dem Bau nicht um einen klassischen Bunker, vielmehr entspricht er den Vorgaben eines Splitterschutz- bzw. eines Deckungsgrabens. Zweck der Anlage war es, die Menschen im Inneren vor den Spreng- und Splittereinwirkungen von explodierenden Bomben im näheren Umfeld zu schützen - einen direkten Treffer hätte die Anlage nicht standhalten können. Ebenfalls ausgeschlossen war eine öffentliche Nutzung der Anlage, da sich diese auf dem Privatgrund der Familie Wolfsgruber befand.
Eine weitere Splitterschutzeinrichtung, die nordwestlich von dem im Sommer 2020 gefunden Bunker vermutet wurde, liegt nach weiteren Recherchen deutlich weiter östlich - im Areal des heutigen Stadtparks. Der Deckungsgraben wurde in den einschlägigen Unterlagen der Stadtverwaltung 1944 bzw. 1947 zwar im Wolfsgrubermühlenareal aufgeführt, der noch aktuell vorhandene Lageplan lässt aber eher die Lage im Stadtpark vermuten. Diese Anlage bot Platz für ca. 30 Personen. Der Verbleib der Anlage ist aktuell unbekannt.
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Bunkerfund im Mühlengrund. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. Wolfsgruber-Areal: Stadt Fürth gräbt alten Bunker aus. In: nordbayern.de vom 9. Juli 2020 - online abrufbar
- Johannes Alles: Bunker-Geheimnis gelüftet. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. Fund am Wolfsgruber-Areal: Bunker-Geheimnis ist gelüftet. In: nordbayern.de vom 14. Juli 2020 - online abrufbar