Bambergisches Amtshaus (jüngeres nach 1683): Unterschied zwischen den Versionen

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Das jüngere Amtshaus in der [[Gustavstraße 65]] wurde [[1681]]/[[1682|82]] an der Stelle eines Wirtshauses errichtet. Vor der Eröffnung kam es zu einer blutigen Schlägerei zwischen den [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]ern, die sich um ihre Zuständigkeiten stritten (siehe Chronik-Eintrag [[1682#Fronmüllerchronik|1682]]).  
Das jüngere Amtshaus in der [[Gustavstraße 65]] wurde [[1681]]/[[1682|82]] an der Stelle eines Wirtshauses errichtet. Vor der Eröffnung kam es zu einer blutigen Schlägerei zwischen den [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]ern, die sich um ihre Zuständigkeiten stritten (siehe Chronik-Eintrag [[1682#Fronmüllerchronik|1682]]).  
Es war Sitz des [[Bambergischer Amtmann|Amtmannes]] der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]], Vertreter eines der drei Herren in Fürth ([[Dreiherrschaft]]). Hier wurden zur Zeit der Dreiherrschaft immer am 2. Weihnachtsfeiertag die [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)|Bürgermeister]] gewählt. Ursprünglich waren dies vier. Als dann im Jahr [[1697]] die "Viertelshöfer" - die bis dahin "Ungemeindlichen" - an der Gemeindeverwaltung beteiligt wurden, erhöhte sich die Anzahl der Bürgermeister auf sechs. Als dann im Jahr [[1717]] der Exekutions-Rezess auch den Ansbacher Untertanen zwei Bürgermeister zugestand, erhöhte sich die Zahl der Bürgermeister auf acht.<ref>Otto Gebhardt: Die Verwaltung des Fleckens Fürth zur Zeit der [[Dreiherrschaft]], 1940, Seite 19; gegen Fronmüller: Chronik Stadt Fürth, 1985 Nachdruck von 1887, Seite 128</ref>
Es war Sitz des [[Bambergischer Amtmann|Amtmannes]] der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]], Vertreter eines der drei Herren in Fürth ([[Dreiherrschaft]]). Hier wurden zur Zeit der Dreiherrschaft immer am 2. Weihnachtsfeiertag die [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)|Bürgermeister]] gewählt. Ursprünglich waren dies vier. Als dann im Jahr [[1697]] die "Viertelshöfer" - die bis dahin "Ungemeindlichen" - an der Gemeindeverwaltung beteiligt wurden, erhöhte sich die Anzahl der Bürgermeister auf sechs. Als dann im Jahr [[1717]] der Exekutions-Rezess auch den Ansbacher Untertanen zwei Bürgermeister zugestand, erhöhte sich die Zahl der Bürgermeister auf acht.<ref>Otto Gebhardt: Die Verwaltung des Fleckens Fürth zur Zeit der [[Dreiherrschaft]], 1940, Seite 19; gegen Fronmüller: Chronik Stadt Fürth, 1985 Nachdruck von 1887, Seite 128</ref>
== Gefängnis im Keller; Schutz für die Juden durch die Ansbacher ==
Über das domprobsteiliche Gefängnis berichtet S. Haenle im Buch „Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstentum Ansbach“ von 1867 (S.162/163). Der Bamberger Amtmann hatte dem Juden Ullmann befohlen, seinen Sohn Salomon U. nicht mehr aufzunehmen, weil dieser sich in Baiersdorf trauen ließ. Als sich der Vater weigerte, wurde die junge Frau in das Amtshaus geführt und ins Gefängnis gelegt. Auch ihr Mann und dessen Vater wurden arretiert.
Die junge Ullmann blieb 7 Wochen lang im Gefängnis. Ein betrunkener Gefängniswärter misshandelte den jüngeren Ullmann mit entblößtem Säbel. Dieser wandte sich an den Markgrafen und bat um Schutz.
Dieser wurde bewilligt. Eine Geleitshauswache mit 4 Mann holte die Ullmann aus dem Kerker. Später dehnte Ansbach seinen Schutz über die gesamte Fürther Juden aus. Das ging sogar so weit, die Gemeindestube im Amtshaus zum Schutz der freien Barnossenwahl von Geleitssoldaten umstellen zu lassen. Das Privileg hatte laut Haenle bis in die preußisch-bayerische Zeit Kraft und Geltung.


Das Haus diente seit der Einverleibung Fürths nach Bayern [[1806]] bis [[1900]] als königliches '''Rentamt''' und ging dann in Privatbesitz über.
Das Haus diente seit der Einverleibung Fürths nach Bayern [[1806]] bis [[1900]] als königliches '''Rentamt''' und ging dann in Privatbesitz über.
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