Schlehenstraße 1 ½ (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude '''Schlehenstraße 1 1/2''' war eine Gaststätte im sog. [[Gänsberg]]viertel und bildete ursprünglich mit der [[Schlehenstraße 3]], [[Schlehenstraße 5]], sowie [[Katharinenstraße 18]] und [[Katharinenstraße 20]] eine Einheit <ref name ="Alt-Fürth">siehe Schlehenstraße 1 1/2 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940</ref>. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.  
Das Gebäude '''Schlehenstraße 1 ½''' war eine Gaststätte im sog. [[Gänsberg]]viertel und bildete ursprünglich mit der [[Schlehenstraße 3]], [[Schlehenstraße 5]], sowie [[Katharinenstraße 18]] und [[Katharinenstraße 20]] eine Einheit.<ref name ="Alt-Fürth">siehe Schlehenstraße 1 ½ nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940</ref> Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
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[[Datei:1 Gänsberg-Plan Schlehenstraße 1 1,2.png|mini|330px|right|Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Schlehenstraße ist gelb, Standort Schlehenstraße 1 1/2 ist rot markiert]]
[[Datei:1 Gänsberg-Plan Schlehenstraße 1 1,2.png|mini|330px|right|Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Schlehenstraße ist gelb, Standort Schlehenstraße 1 ½ ist rot markiert]]
==Geschichte der Eigentümer <ref name ="Alt-Fürth"/> <ref>neben Wunschel Angaben nach den Fürther Adressbüchern von 1807, 1819, 1836, 1846, 1850, 1857 und 1889</ref>==
==Geschichte der Eigentümer<ref name ="Alt-Fürth"/><ref>neben Wunschel Angaben nach den Fürther Adressbüchern von 1807, 1819, 1836, 1846, 1850, 1857 und 1889</ref>==
* 1720 Johann Georg Fürst
* 1720: Johann Georg Fürst
* 1723 Gottfried Bauer, Tuchmacher "''der Tuchmacher Gottfried Bauer einen Plaz, 40 Schuh in der Läng und in der Breite, alß das von Johann Georg Fürst in Besiz gehabte Veldt''"<ref>Wunschel zitiert nach dem Salbuch 1723, Seite 309 unten</ref>
* 1723: Gottfried Bauer, Tuchmacher "''der Tuchmacher Gottfried Bauer einen Plaz, 40 Schuh in der Läng und in der Breite, alß das von Johann Georg Fürst in Besiz gehabte Veldt''"<ref>Wunschel zitiert nach dem Salbuch 1723, Seite 309 unten</ref>
* 1745 Georg Friedrich Meyer
* 1745: Georg Friedrich Meyer
* 1778 Johann Nicolaus Waiz
* 1778: Johann Nicolaus Waiz
* 1781 Ernst Seyffert
* 1781: Ernst Seyffert
* 1788 Nicolaus und Regina Barbara Baus
* 1788: Nicolaus und Regina Barbara Baus
* 1807 Nickolaus Baus, Federkielfabrikant
* 1807: Nickolaus Baus, Federkielfabrikant
* 1819 Nikolaus Baus
* 1819: Nikolaus Baus
* 1836 Baus, Nikolaus; Federkielfabrikant; Schlehengasse Nr. 150;
* 1836: Baus, Nikolaus; Federkielfabrikant; Schlehengasse Nr. 150;
* 1840 Nicolaus Baus, Federkielfabrikant
* 1840: Nicolaus Baus, Federkielfabrikant
* 1846 Baus, Anna; Federkielfabrikanten-W.; Schlehengasse Nr. 150;
* 1846: Baus, Anna; Federkielfabrikanten-W.; Schlehengasse Nr. 150;
* 1850 Anna Baus, Federkielfabrikantenwitwe
* 1850: Anna Baus, Federkielfabrikantenwitwe
* 1851 Friedrich Breitenbach, Wirt
* 1851: Friedrich Breitenbach, Wirt
* 1857 Friedrich Breitenbach, Getreideunterhändler; als Wirt "Zur Stadt Nürnberg" fungiert hier Johann Peter Gruber; ebenso wird die Krippenanstalt aufgeführt <ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1857, Seite 9</ref>
* 1857: Friedrich Breitenbach, Getreideunterhändler; als Wirt "Zur Stadt Nürnberg" fungiert hier Johann Peter Gruber; ebenso wird die Krippenanstalt aufgeführt<ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1857, Seite 9</ref>
* 1872 Peter Gruber, Wirt
* 1872: Peter Gruber, Wirt
* 1890 Karl Bernet, Wirt
* 1890: Karl Bernet, Wirt
* 1902 Heinrich Priner, Schweinehändler in Nürnberg
* 1902: Heinrich Priner, Schweinehändler in Nürnberg
* 1916 Jakob Bernstein, Handelsmann
* 1916: Jakob Bernstein, Handelsmann
* 1920 Josef Schröder, Schreiner
* 1920: Josef Schröder, Schreiner


== Alte Adressen ==
== Alte Adressen ==
* ab 1792 Hausnummer 489 im Bausengarten
* ab 1792: Hausnummer 489 im Bausengarten
* ab 1837 Hausnummer 150, I, im Dockelesgarten
* ab 1837: Hausnummer 150, I, im Dockelesgarten
* ab 1860 Schlehenstraße 2
* ab 1860: Schlehenstraße 2
* ab 1890 Katharinenstraße 18
* ab 1890: Katharinenstraße 18


==Begriffsklärung==
==Begriffsklärung==
Das Grundstück wurde beschrieben als '''Bausengarten''' (wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurückgehend). Dieser soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u.a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den '''Dockelesgarten''' taufte, abgeleitet von den vielen ''Dockeli'', den Docken = Figuren, Puppen. Dieser Garten gehörte dem Federkielfabrikanten Baus, dessen Wappen auf einem Grabstein der Familie Foerster auf dem [[Hauptfriedhof]] an der Erlanger Straße zu finden war/ist. </br>
Das Grundstück wurde beschrieben als '''Bausengarten''' (wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurückgehend). Dieser soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den '''Dockelesgarten''' taufte, abgeleitet von den vielen ''Dockeli'', den Docken = Figuren, Puppen. Dieser Garten gehörte dem Federkielfabrikanten Baus, dessen Wappen auf einem Grabstein der Familie Foerster auf dem [[Hauptfriedhof]] an der Erlanger Straße zu finden war/ist.
Die Benennung der Wirtschaft in der [[Katharinenstraße 18]] "Zum Dockelesgarten" war eine Reminiszenz an den alten Garten.
 
<ref>Wunschel zitiert dabei Grundakt 489</ref>
Die Benennung der Wirtschaft in der [[Katharinenstraße 18]] "Zum Dockelesgarten" war eine Reminiszenz an den alten Garten.<ref>Wunschel zitiert dabei Grundakt 489</ref>


==Literatur==
==Literatur==
* [[Gänsberg-Erinnerungen (Buch)|Gänsberg-Erinnerungen Band 4]], Fürth, [[Städtebilder Verlag]], [[2008]], S. 67
* [[Gänsberg-Erinnerungen (Buch)|Gänsberg-Erinnerungen Band 4]], Fürth, [[Städtebilder Verlag]], [[2008]], S. 67
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Schlehenstraße]]
* [[Schlehenstraße]]

Version vom 22. November 2021, 08:32 Uhr

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Objekt
Gaststätte
Geokoordinate
49° 28' 39.79" N, 10° 59' 3.98" E

Das Gebäude Schlehenstraße 1 ½ war eine Gaststätte im sog. Gänsbergviertel und bildete ursprünglich mit der Schlehenstraße 3, Schlehenstraße 5, sowie Katharinenstraße 18 und Katharinenstraße 20 eine Einheit.[1] Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.


Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Schlehenstraße ist gelb, Standort Schlehenstraße 1 ½ ist rot markiert

Geschichte der Eigentümer[1][2]

  • 1720: Johann Georg Fürst
  • 1723: Gottfried Bauer, Tuchmacher "der Tuchmacher Gottfried Bauer einen Plaz, 40 Schuh in der Läng und in der Breite, alß das von Johann Georg Fürst in Besiz gehabte Veldt"[3]
  • 1745: Georg Friedrich Meyer
  • 1778: Johann Nicolaus Waiz
  • 1781: Ernst Seyffert
  • 1788: Nicolaus und Regina Barbara Baus
  • 1807: Nickolaus Baus, Federkielfabrikant
  • 1819: Nikolaus Baus
  • 1836: Baus, Nikolaus; Federkielfabrikant; Schlehengasse Nr. 150;
  • 1840: Nicolaus Baus, Federkielfabrikant
  • 1846: Baus, Anna; Federkielfabrikanten-W.; Schlehengasse Nr. 150;
  • 1850: Anna Baus, Federkielfabrikantenwitwe
  • 1851: Friedrich Breitenbach, Wirt
  • 1857: Friedrich Breitenbach, Getreideunterhändler; als Wirt "Zur Stadt Nürnberg" fungiert hier Johann Peter Gruber; ebenso wird die Krippenanstalt aufgeführt[4]
  • 1872: Peter Gruber, Wirt
  • 1890: Karl Bernet, Wirt
  • 1902: Heinrich Priner, Schweinehändler in Nürnberg
  • 1916: Jakob Bernstein, Handelsmann
  • 1920: Josef Schröder, Schreiner

Alte Adressen

  • ab 1792: Hausnummer 489 im Bausengarten
  • ab 1837: Hausnummer 150, I, im Dockelesgarten
  • ab 1860: Schlehenstraße 2
  • ab 1890: Katharinenstraße 18

Begriffsklärung

Das Grundstück wurde beschrieben als Bausengarten (wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurückgehend). Dieser soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den Dockelesgarten taufte, abgeleitet von den vielen Dockeli, den Docken = Figuren, Puppen. Dieser Garten gehörte dem Federkielfabrikanten Baus, dessen Wappen auf einem Grabstein der Familie Foerster auf dem Hauptfriedhof an der Erlanger Straße zu finden war/ist.

Die Benennung der Wirtschaft in der Katharinenstraße 18 "Zum Dockelesgarten" war eine Reminiszenz an den alten Garten.[5]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 siehe Schlehenstraße 1 ½ nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940
  2. neben Wunschel Angaben nach den Fürther Adressbüchern von 1807, 1819, 1836, 1846, 1850, 1857 und 1889
  3. Wunschel zitiert nach dem Salbuch 1723, Seite 309 unten
  4. Adressbuch der Stadt Fürth 1857, Seite 9
  5. Wunschel zitiert dabei Grundakt 489

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