Bambergisches Amtshaus (jüngeres nach 1683): Unterschied zwischen den Versionen

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== Gefängnis im Keller; Schutz für die Juden durch die Ansbacher ==
== Gefängnis im Keller; Schutz für die Juden durch die Ansbacher ==
Über das domprobsteiliche Gefängnis berichtet S. Haenle im Buch „Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstentum Ansbach“ von 1867 (S.162/163). Der Bamberger Amtmann hatte dem Juden Ullmann befohlen, seinen Sohn Salomon U. nicht mehr aufzunehmen, weil dieser sich in Baiersdorf trauen ließ. Als sich der Vater weigerte, wurde die junge Frau in das Amtshaus geführt und ins Gefängnis gelegt. Auch ihr Mann und dessen Vater wurden arretiert.  
Über das domprobsteiliche Gefängnis berichtete [[Salomon Haenle]] bereits im Jahr 1867: ''Der Bamberger Amtmann hatte dem Juden Ullmann befohlen, seinen Sohn Salomon U. nicht mehr aufzunehmen, weil dieser sich in Baiersdorf trauen ließ. Als sich der Vater weigerte, wurde die junge Frau in das Amtshaus geführt und ins Gefängnis gelegt. Auch ihr Mann und dessen Vater wurden arretiert.  
Die junge Ullmann blieb 7 Wochen lang im Gefängnis. Ein betrunkener Gefängniswärter misshandelte den jüngeren Ullmann mit entblößtem Säbel. Dieser wandte sich an den Markgrafen und bat um Schutz.  
Die junge Ullmann blieb 7 Wochen lang im Gefängnis. Ein betrunkener Gefängniswärter misshandelte den jüngeren Ullmann mit entblößtem Säbel. Dieser wandte sich an den Markgrafen und bat um Schutz.''<ref>S. Haenle: [[Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch)]]. 1867, S. 162 ff.</ref> Der Markgraf lenkte ein und eine Geleitshauswache mit vier Mann holten die Ullmann aus dem Kerker.  
Dieser wurde bewilligt. Eine Geleitshauswache mit 4 Mann holte die Ullmann aus dem Kerker. Später dehnte Ansbach seinen Schutz über die gesamte Fürther Juden aus. Das ging sogar so weit, die Gemeindestube im Amtshaus zum Schutz der freien Barnossenwahl von Geleitssoldaten umstellen zu lassen. Das Privileg hatte laut Haenle bis in die preußisch-bayerische Zeit Kraft und Geltung.


In den folgenden Jahren dehnte Ansbach seinen Schutz über die gesamte Fürther Juden aus. Der Schutz hatte sogar zur Folge, dass die Gemeindestube im Amtshaus zum Schutz der freien Barnossenwahl von Geleitssoldaten umgestellt wurde. Das Privileg hatte laut [[Salomon Haenle]] bis in die preußisch-bayerische Zeit Kraft und Geltung.


Das Haus diente seit der Einverleibung Fürths nach Bayern [[1806]] bis [[1900]] als königliches '''Rentamt''' und ging dann in Privatbesitz über.
Das Bambergische Amtshaus diente seit der Eingemeindung Fürths nach Bayern [[1806]] bis [[1900]] als königliches '''Rentamt''' und ging dann in Privatbesitz über.


==Beschreibung des Baudenkmals==
==Beschreibung des Baudenkmals==
90.262

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