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Die Nationalsozialisten zerstörten die Gebäude während und kurz nach dem [[Wikipedia:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] von [[1938]]. Danach war im Bereich des Schulhofs nur noch eine große Freifläche zu finden, da der "Schulhof" gebrandschatzt und abgerissen worden war. Aller Grundbesitz der jüdischen Gemeinde Fürth wurde am 10. November 1938 de facto enteignet (Kaufpreis für beide Friedhofe und alle Gebäude: 100 RM), sie musste die Kosten der Übertragung in Höhe von 236,50 RM übernehmen, die Grundstücke fielen an die Stadt Fürth. Im Krieg wurde ein Luftschutzbunker auf der Freifläche errichtet.<ref>[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]], S. 52.</ref> Nach dem Krieg wurde die Gemeinde "entschädigt".
 
Die Nationalsozialisten zerstörten die Gebäude während und kurz nach dem [[Wikipedia:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] von [[1938]]. Danach war im Bereich des Schulhofs nur noch eine große Freifläche zu finden, da der "Schulhof" gebrandschatzt und abgerissen worden war. Aller Grundbesitz der jüdischen Gemeinde Fürth wurde am 10. November 1938 de facto enteignet (Kaufpreis für beide Friedhofe und alle Gebäude: 100 RM), sie musste die Kosten der Übertragung in Höhe von 236,50 RM übernehmen, die Grundstücke fielen an die Stadt Fürth. Im Krieg wurde ein Luftschutzbunker auf der Freifläche errichtet.<ref>[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]], S. 52.</ref> Nach dem Krieg wurde die Gemeinde "entschädigt".
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Über die Vorgehensweise bei den Zerstörungen im jüdischen Schulhof gibt es noch genauere Kenntnisse aufgrund der Prozesse gegen die Verantwortlichen in der Nachkriegszeit. Als Handelnde nach der Synagogen-Brandstiftung betätigten sich bei der Beseitigung auch des Hausmeisterhauses Angehörige der seinerzeitigen Feuerpolizei. Das geht aus der Spruchkammer-Akte über OB Jakob hervor. Neben Brandingenieur Johannes Rachfahl der Hauptbrandmeister Xaver Dimper und sein Kollege Pressel. Die zwei Feuerwehrleute mussten von der Feuerwache einen Kanister Benzin holen und legten dann in der Wohnung des Hausmeisters Robert Oppel im I. Stock ebenfalls Feuer, also im Gebäude gegenüber der noch brennenden Synagoge.  
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Über die Vorgehensweise bei den Zerstörungen im jüdischen Schulhof gibt es noch genauere Kenntnisse aufgrund der Prozesse gegen die Verantwortlichen in der Nachkriegszeit. Als Handelnde nach der Synagogen-Brandstiftung betätigten sich bei der Beseitigung - auch des Hausmeisterhauses - Angehörige der damaligen Feuerpolizei. Das geht aus der Spruchkammer-Akte über OB Jakob hervor: neben Brandingenieur Johannes Rachfahl, Hauptbrandmeister Xaver Dimper und sein Kollege Pressel. Die zwei Feuerwehrleute mussten von der Feuerwache einen Kanister Benzin holen und legten dann in der Wohnung des Hausmeisters Robert Oppel im I. Stock ebenfalls Feuer, also im Gebäude gegenüber der noch brennenden Synagoge.  
Das ganze Gelände sollte also freigemacht werden.  
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Das ganze Gelände sollte demnach freigemacht werden.  
    
Im Zuge der [[Flächensanierung]] in den 1970er Jahren wurde das Areal völlig verändert und überbaut. An der Stelle des ehemaligen Eingangstors an der Königstraße befindet sich heute der Neubau [[Königstraße 54]].
 
Im Zuge der [[Flächensanierung]] in den 1970er Jahren wurde das Areal völlig verändert und überbaut. An der Stelle des ehemaligen Eingangstors an der Königstraße befindet sich heute der Neubau [[Königstraße 54]].
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