Franz Joseph von Bäumen: Unterschied zwischen den Versionen

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Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Er kam als Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys von Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl (gest. 18. August 1856). Die Eheleute Bäumen hatten fünf Söhne und zwei Töchter.  
Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Er kam als Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys von Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl (gest. 18. August 1856). Die Eheleute Bäumen hatten fünf Söhne und zwei Töchter.  


* Der erste Sohn hieß Jean, über sein Leben ist aktuell nichts bekannt.  
* Der erste Sohn hieß '''Jean''', über sein Leben ist aktuell nichts bekannt.  


* Die erstgeborene Tochter Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg; gest. 13. April 1811 in Bamberg) starb bereits mit 4 Monaten.  
* Die erstgeborene Tochter '''Isabella Wilhelmine Dorothea''' (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg; gest. 13. April 1811 in Bamberg) starb bereits mit 4 Monaten.  


* Josefine (geb. 1813, gest. 5. Juni 1855 in Kassel) starb vermutlich an den Folgen von Typhus.
* '''Josefine''' (geb. 1813, gest. 5. Juni 1855 in Kassel) starb vermutlich an den Folgen von Typhus.


* Der Sohn Georg (geb. 15. Juli 1821, gest. 30. Juni 1866 in Nürnberg) war ledig und wohnte in Nürnberg. Im Sterberegister von 1866 ist eingetragen, dass er Selbstmord durch Erschießen beging. Dortiger Vermerk: „war geistes- und gemütskrank“.  
* Der Sohn '''Georg''' (geb. 15. Juli 1821, gest. 30. Juni 1866 in Nürnberg) war ledig und wohnte in Nürnberg. Im Sterberegister von 1866 ist eingetragen, dass er Selbstmord durch Erschießen beging. Dortiger Vermerk: „war geistes- und gemütskrank“.  


* Der Sohn Johann Georg (geb. 24. März 1823, gest. 20. November 1861 in Nürnberg) wohnte ebenfalls in Nürnberg; erkrankte an Lungen-Tuberkulose und starb in Nürnberg.  
* Der Sohn '''Johann Georg''' (geb. 24. März 1823, gest. 20. November 1861 in Nürnberg) wohnte ebenfalls in Nürnberg; erkrankte an Lungen-Tuberkulose und starb in Nürnberg.  


* Sohn Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. )
* Der Sohn Wilhelm (geb. 16. August 1830, gest.)  


* Sohn Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855) starb an Typhus.
* Der jüngste Sohn '''Wilhelm Christian Heinrich''' (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855), ledig, war Kadett-Corporal im II. bayerischen Artillerie-Regiment. Er starb mit 24 Jahren an Nervenfieber, nachdem er von München noch kurz vor seinem Tod nach Fürth gebracht wurde.<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref>
 
* Der jüngste Sohn Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855), ledig, war Kadett-Corporal im II. bayerischen Artillerie-Regiment. Er starb mit 24 Jahren an Nervenfieber, nachdem er von München noch kurz vor seinem Tod nach Fürth gebracht wurde. <ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref>


Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.
Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.


Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. [[1804]] praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.  
Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. [[1804]] praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.  
Franz Joseph von Bäumen war mit Dorothea Jakobina Wilhelmina von Scheurl verheiratet. Seine Frau starb in Fürth fünf Jahre vor seinem Ableben am [[18. August]] [[1856]]. Aus der Ehe gingen insgesamt sieben Kinder hervor: Jean (Geburts- und Sterbedatum unbekannt); Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg, gest. 13. April 1811 in Bamberg), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855 in Alter von 24 Jahren), Georg (geb. 15. Juli 1821 in Fürth, gest. 30. Juni 1866), Johann Georg (geb. 24.März 1823 in Fürth, gest. 20. November 1861), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. unbek.) und Josephine (geb. unbek., gest. 5. Juni 1855 in Kassel).<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref> Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.


Bäumen lebte das Amt des Bürgermeisters sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".
Bäumen lebte das Amt des Bürgermeisters sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".
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