Wilhelm Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Wilhelm Frank Ulrichsgarten 1934.jpg|mini|Geburtstsagsfeier 1934 im Ulrichsgarten, Wilhelm Frank oberste Reihe rechts, unter ihm Franziska, rechts von ihr Schwester Sofie]]

Version vom 18. März 2022, 22:16 Uhr


Wilhelm Otto Frank, geb. am Sonntag, 8. August 1909 in Fürth, gest. 16. Juli 1943 in Moldavanskoe bei Krymsk (Region Krasnodar/Russland), war ein Maurer und Regierungsbauinspektor, der 1943 als Melder im Jäger-Regiment 204 am Kubanbrückenkopf im Kaukasus im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam.


Leben und Familie

Wilhelm war das siebte von acht Kindern der Eva Katherina, geb. Dresel und Karl Frank, seine älteste Schwester war Marie Frank. Am 15. August 1909 wurde er in der Kirche St. Paul getauft, wo auch im März 1923 seine Konfirmation stattfand. Nach Absolvierung der Volkshauptschule Fürth vom 3. September 1915 bis 14. Juli 1919 trat er in die Oberrealschule, das ab 1966 umbenannte Hardenberg-Gymnasium in der Kaiserstraße 92 über, die auch Ludwig Erhard besucht hatte.

Nach der Mittleren Reife 1926 begann Wilhelm Frank eine dreijährige Maurerlehre beim Fürther Baugeschäft Johann Gran, einer 1900 gegründeten Bauunternehmung für Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau. Er wirkte mit beim Errichten von Brunnen für die Fürther Wasserwerke, bei der Ausführung von größeren Beton-, Eisenbeton- und Hochbauarbeiten, im Neubau der Fürther Stadtentwässerung und leistete zeichnerische Arbeiten im Büro. Daran schloss er einen Besuch der Fachschule Höhere technische Staatslehranstalt in Nürnberg (die spätere) Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg in der Keßlerstraße 40 an, die er im Februar 1932 als Bauingenieur verließ. Seine anschließende Arbeitslosigkeit überbrückte er mit dem Hausbau für seinen ältesten Bruder Heinrich Frank und dessen Frau Josepha (Beppi), geb. Eibl, in Frauenau.

Ende 1932 kam er als Bauführer wiederum bei der Fürther Bauunternehmung Johann Gran in der Nähe seines Wohnhauses in der Austraße 12, in die seine Familie 1931 gezogen war, bis Dezember 1935 unter. 1933 trat er in die SA ein. Nach seiner Verlobung mit der 20-jährigen Franziska Andörfer zog er in die Skagerrakstraße 7, die nach 1945 in Kieler Straße umbenannt wurde. Sie heirateten am 20. April 1935 in Fürth.

Am 1. Januar 1936 trat er als Straßenmeister beim Straßen- und Flussbauamt Weiden ein. Eine Wohnung erhielt er in Vohenstrauß. Dort wurde im April seine erste Tochter geboren. Im selben Jahr erwarb er seinen Führerschein. Da er die Beamtenlaufbahn anstrebte, trat er am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein (Nr. 4216998). Im Juni desselben Jahres kam seine zweite Tochter zur Welt und im November 1937 wurde er zum Scharführer in der SA befördert. Ab Mai 1938 begann er seine Laufbahn als Baudienstanwärter im Bauamt Weiden.

Aktiv beteiligte er sich im Oktober 1938 an der „Sicherung der deutschen Grenzen“, als Hitler den Anschlusses der „Ostmark“ zur „Befreiung der Sudetendeutschen“ durchsetzte, wofür er eine Arbeits-Bescheinigung vom Generalinspektor Fritz Todt für das deutsche Straßenwesen erhielt. Im Juni 1940 bekam er dafür eine „Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938“. Im April 1939 folgte die Ernennung in das Beamtenverhältnis zum Bauinspektor, zwei Monate später die Versetzung zum Straßen- und Flußbauamt nach Traunstein.

Wilhelm Frank war zum Bauprojekt im Berchtesgadener Land eingesetzt, wo ab 1937 die Roßfeld-Panoramastraße am östlichen Ende der Deutschen Alpenstraße gebaut wurde. Ein Grund für diese Anlage war, den immer zahlreicheren Besuchen Einsicht in den Hochsicherheitsbereich des Obersalzbergs zu geben, der als „Führersperrgebiet“ ab 1937 für die Öffentlichkeit tabu war. Das Bauprojekt dauerte bis 1940 mit Tausenden Beteiligten, nach Kriegsbeginn wurden die Arbeiten eingestellt und erst nach 1945 fortgeführt. Im November erhielt Wilhelm Frank die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit, im Dezember kam seine dritte Tochter zur Welt. Im März 1941 wurde er Regierungs-Bauinspektor und im September von der Organisation Todt zum zivilen Einsatz in das zuvor von der Wehrmacht besetzte „Ostland“ (Estland, Lettland, Litauen und Weißrussland) versetzt.

Trotz seiner Stellung als unabkömmlicher Zivilarbeiter im Straßenbau meldete Wilhelm Frank sich im Mai 1942 freiwillig zur Wehrmacht. Seine Rekrutenausbildung im Gebirgsjäger-Ersatzbataillon 100 begann am 1. Juli 1942 in Bad Reichenhall. Nach viermonatiger Ausbildung wurde er zum Feldtruppenteil in das Gebiet nördlich des Kaukasus abgestellt. Am 26. November 1942 erreichte er den Kaukasus, wo er der 8. Kompanie/Jäger-Regiment 204 zugeteilt wurde (im Dezember 1942 der 97. Jäger-Division in Maikop unterstellt). Hier erlitt er lebensbedrohliche Erfrierungen an den Füßen und wurde Weihnachten 1942 in ein Lazarett in Luxemburg verbracht. Nach Genesung kehrte er am 9. Februar 1943 zurück nach Bad Reichenhall zur Marschkompanie Gebirgsjäger-Ersatzbataillon 100, wo ihn am 25. April Ehefrau und Töchter besuchten und ein letztes Mal sahen. Ende Mai 1943 kehrte er zur Truppe nach Moldawanskoe zurück. Dort geriet der als Melder eingesetzte Frank in eine schwere Abwehrschlacht der Russen und fiel am 16. Juli 1943.

Eine offizielle Sterbeurkunde erhielt die Witwe Franziska Frank erst am 20. Oktober 1954.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • SA-Wehrabzeichen (sportliche Auszeichnung),
  • Medaille zur Erinnerung an den 01. Oktober 1938 („Sudetenmedaille“)
  • Kuban-Schild

Literatur

  • Silvia Amella Mai: Wilhelm Frank: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie, epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - Leseprobe im Internet

Siehe auch

Kategorie

Fürther NSDAP-Mitglieder

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