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'''Felix Friedrich''', genannt '''Fritz''', '''Walter''' (geb. [[14. November]] [[1860]] in Nürnberg<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Egidien Nürnberg, Taufen 1855–1864, S. 158</ref>, gest. [[27. März]] [[1912]] in Fürth) war ein bedeutender Architekt des Fürther [[:Kategorie:Historismus|Historismus]] und später des [[Jugendstil|Jugendstils]]. Er war verheiratet mit Babetta Augusta Paulina, geb. Kütt. | '''Felix Friedrich''', genannt '''Fritz''', '''Walter''' (geb. [[14. November]] [[1860]] in Nürnberg<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Egidien Nürnberg, Taufen 1855–1864, S. 158</ref>, gest. [[27. März]] [[1912]] in Fürth<ref>Sterbebuch 1912, Nr. 272, Standesamt Fürth, Kopie erhalten vom Stadtarchiv Fürth</ref>) war ein bedeutender Architekt des Fürther [[:Kategorie:Historismus|Historismus]] und später des [[Jugendstil|Jugendstils]]. Er war verheiratet mit Babetta Augusta Paulina, geb. Kütt; das Ehepaar hatte zwei Kinder. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
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Die Mutter starb bereits im Alter von 50 Jahren am 3. April 1885; sie hinterließ sieben Kinder, von denen fünf noch nicht großjährig waren. Sie wurde auf dem Nürnberger Johanniskirchhof bestattet.<ref>Kirchenbücher St. Johannis Nürnberg, Bestattungen 1883–1889, S. 87</ref> Der verwitwete Vater heiratete 1887 die Witwe Johanna Christiana Barbara Beck, geborene Vetters (geb. 3. Mai 1845 in Nürnberg).<ref>Kirchenbücher St. Johannis Nürnberg, Trauungen 1864–1888, S. 214</ref> Nach Aufgabe der Gastwirtschaft verkaufte der Vater das Anwesen und wohnte einige Jahre in der oberen Kreuzgasse 13. Um 1910 zog er aus Altersgründen in das [[wikipedia:Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]]<ref>Angaben nach diversen Nürnberger Adressbüchern</ref>, Stephan Anton Walter starb am 27. Juni 1916 im Alter von 81 Jahren.<ref>nach Angabe von ancestry.de</ref> | Die Mutter starb bereits im Alter von 50 Jahren am 3. April 1885; sie hinterließ sieben Kinder, von denen fünf noch nicht großjährig waren. Sie wurde auf dem Nürnberger Johanniskirchhof bestattet.<ref>Kirchenbücher St. Johannis Nürnberg, Bestattungen 1883–1889, S. 87</ref> Der verwitwete Vater heiratete 1887 die Witwe Johanna Christiana Barbara Beck, geborene Vetters (geb. 3. Mai 1845 in Nürnberg).<ref>Kirchenbücher St. Johannis Nürnberg, Trauungen 1864–1888, S. 214</ref> Nach Aufgabe der Gastwirtschaft verkaufte der Vater das Anwesen und wohnte einige Jahre in der oberen Kreuzgasse 13. Um 1910 zog er aus Altersgründen in das [[wikipedia:Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]]<ref>Angaben nach diversen Nürnberger Adressbüchern</ref>, Stephan Anton Walter starb am 27. Juni 1916 im Alter von 81 Jahren.<ref>nach Angabe von ancestry.de</ref> | ||
Fritz Walter kam am [[16. Juni]] [[1887]] nach Fürth<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Walter Felix Fritz, Architekt von Nürnberg. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses. 1889“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/W 665</ref>, da ihm die Oberbauleitung für den Neubau des Hotels „[[Hotel National|National]]“ anvertraut wurde. Hier wohnte er in der Königstraße, | Fritz Walter kam am [[16. Juni]] [[1887]] nach Fürth<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Walter Felix Fritz, Architekt von Nürnberg. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses. 1889“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/W 665</ref>, da ihm die Oberbauleitung für den Neubau des Hotels „[[Hotel National|National]]“ anvertraut wurde. Hier wohnte er in der Königstraße, gleich von Anfang an in der Königsstraße 94 a (ab 1890 [[Nürnberger Straße]] 9), das den Eheleuten Friedrich und Lisette Kütt gehörte. Hier lernte er auch seine Braut kennen. | ||
Privat lebte Walter zunächst weiter in der Nürnberger Straße 9, im 2. Obergeschoss. Seine erste Geschäftsadresse war anfangs die seiner Wohnung, die beiden folgenden Büros befanden sich unmittelbar in der Nachbarschaft. Um 1897/98 bezog er Parterreräume in der Nürnberger Straße 16.<ref>Adressbuch von 1899</ref> Um die Jahrhundertwende folgte die [[Nürnberger Straße 8]], parterre<ref>Adressbücher von 1901, 1903, 1905, 1907, 1909, 1911</ref>; bis zu seinem Tod im Jahr [[1912]] blieb diese Geschäftsadresse unverändert. | Privat lebte Walter zunächst weiter in der Nürnberger Straße 9, im 2. Obergeschoss. Seine erste Geschäftsadresse war anfangs die seiner Wohnung, die beiden folgenden Büros befanden sich unmittelbar in der Nachbarschaft. Um 1897/98 bezog er Parterreräume in der Nürnberger Straße 16.<ref>Adressbuch von 1899</ref> Um die Jahrhundertwende folgte die [[Nürnberger Straße 8]], parterre<ref>Adressbücher von 1901, 1903, 1905, 1907, 1909, 1911</ref>; bis zu seinem Tod im Jahr [[1912]] blieb diese Geschäftsadresse unverändert. | ||
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Beide wurden [[1892]] in die Freimaurerloge [[Zur Wahrheit und Freundschaft]] aufgenommen. | Beide wurden [[1892]] in die Freimaurerloge [[Zur Wahrheit und Freundschaft]] aufgenommen. | ||
== Familie == | |||
Fritz Walter heiratete kurz nach der Verleihung des Fürther Bürgerrechts am 24. November 1889 die Feingoldschlägermeisterstochter Babette Auguste Pauline Kütt (geb. 20. September 1861 in Fürth)<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1857–1862, S. 391</ref>. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor: ‚Maria‘ Elisabetha Walter (geb. 31. Oktober 1890 in Fürth) und ‚Elisabeth‘ Martha Walter (geb. 16. April 1895 in Fürth).<ref name=„FB-Walter“>Familienbogen Walter, Fritz; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> | |||
Nach seinem Tod, Anfang Oktober 1912, zogen Witwe und hinterlassene Töchter in eine Wohnung im II. Stock der [[Nürnberger Straße 2]].<ref>Adressbuch von 1913</ref> Nachdem sich die ältere Tochter Maria im September 1917 verheiratete und nach Nürnberg ging, nahmen Mutter und jüngere Tochter Elisabeth Anfang Oktober 1917 eine Wohnung in der [[Hornschuchpromenade 30]].<ref>Adressbücher von 1926 und 1931</ref> | |||
Knapp zwei Jahre später, im August 1919, heiratete auch Elisabeth und zog nach Berlin. Seither lebte Babette Auguste Pauline Kütt dort allein, sie verstarb am 9. Dezember 1933 an einer Lungenentzündung in ihrer Wohnung; wohl im Beisein ihrer Tochter Maria, denn der Schwiegersohn zeigte den Todesfall noch am gleichen Tag persönlich beim Fürther Standesamt an.<ref>Sterberegister 1933, Bd. 5, Urkunde Nr. 761, StadtAFÜ</ref> | |||
Maria Walter, die sich im Krieg um die Betreuung von Soldaten kümmerte, wurde im Mai 1917 für „Heimatverdienste während der Kriegszeit“ mit dem [[wikipedia:König Ludwig-Kreuz|König-Ludwig-Kreuz]] ausgezeichnet. Hierbei lernte sie wohl den zum [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterie-Regiment]] gehörenden und zeitweise in Fürth im Reservelazerett liegenden Leutnant der Reserve und Versicherungsbeamten Dr. phil. Joseph Schwarz (geb. 14. August 1890 in [[wikipedia:Poppenwind (Gremsdorf)|Poppenwind]]) kennen. Das Paar heiratete am 11. September 1917 in Fürth, wohnte zunächst in Nürnberg in der Kaulbachstraße 27, zog aber später nach Berlin, wo der Ehemann eine leitende Funktion einer Versicherungsgesellschaft bekleidete. Längere Zeit wohnten sie in Berlin-Friedenau, unweit des Wohnortes von Marias Onkel Stephan Walter, der in der Kaiserallee (heute Bundesallee) 73 lebte. | |||
Elisabeth Walter verheiratete sich am 19. August 1919 in Fürth mit dem damaligen, in [[wikipedia:Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]] wohnenden, preußischen Staatsbürger und Gerichtsassessor Dr. jur. Alexander Gustav Anton Walter (geb. 17. Januar 1888 in Berlin), allgemein Dr. Alex Walter genannt. Zwei Tage nach der Hochzeit zog Frau Walter, geborene Walter nach Berlin; sie wohnten bald in Berlin-Zehlendorf. Der Ehemann machte ab 1920 Karriere im [[wikipedia:Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft|Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft]], wo er Leiter der Handelspolitischen Abteilung (Abt. V des RMEL) wurde. Diese Laufbahn setzte er in den Zeiten des Nationalsozialismus fort, er wurde 1937 NSDAP-Mitglied (Nr. 5 853 411) und 1939 SS-Sturmbannführer (Nr. 314 998).<ref>Edition »Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik«, Biogramm Walter, Alex - [https://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/adrsz/kap1_5/para2_31.html online]</ref><ref>Andreas Dornheim: Rasse, Raum und Autarkie – Sachverständigengutachten zur Rolle des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der NS-Zeit, Bamberg 2011, S. 61, 66</ref> | |||
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