Königstraße 2: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Gänsbergplan, Königstraße 2.jpg|300px|right|Königstraße 2, rot markiert]]
#WEITERLEITUNG [[Königstraße 2 (ehemals)]]
Das Gebäude mit der Bezeichnung '''Königstraße 2''' war das erste Gebäude rechter Hand in der [[Königstraße]], nächst gelegen zur Rednitz und der unteren Brücke, später [[Maxbrücke]]. Im [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetterplan]] ist das Haus unter den "Neuen Dompröpstischen Häusern" aufgeführt (Philipp Schickedantz, Schmid) und trägt die Nummer 108. Ab [[1792]] wurde dem Haus die Nummer 23a + b zugeordnet, ab [[1827]] die Nummer 11, seit [[1860]] dann die Nummer 1 und seit [[1890]] schließlich die Nummer 2.


==Geschichte==
Seit der  [[Flächensanierung]] des [[Gänsberg|Gänsbergs]] wurde die Nummer nicht mehr vergeben.
===Beginn der Schmiede im 17. und 18. Jahrhundert <ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: ''Alt-Fürth'', 1940, zu Königstraße 2</ref>===
* 1615 ''Eine große zweygätige Behaußung neben dem Badhauß'' (später [[Königstraße 4]]) ''nechst bey der Brücke, so Hannß Philipp Schickedanz von neuen erbauth. Der Blaz aber, worauff dießes Hauß erbauet, ist von der Gemain an Hannß Mädel, alß er das Badhauß vorhero inne gehabt, verkaufft wordten.'' <ref>Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1615 auf Seite 96</ref>
* 1692 Hannß Mädl, Schmiedemeister
* 1700 lautet die Besitzbeschreibung: ''Ein Viertelguth, worauff ein neuerbauthe zweiygäthige Behaußung sambt einer '''Schmidtwerkstatt''', so auf ein steinernen Fuß stehet, sambt einer Kolhütte, welcher Blaz Hanns Mädl von einer hiesigen erbarn Gemein erkaufft und diese Behaußung nachfolgend von Hannß Philipp Schickendanz darauf erbauet worden.'' <ref>Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1700 auf Seite 157</ref>
* 1702 Hanns Philipp Schickedanz, Schmiedemeister baut erstmalig an dieser Stelle eine Schmiede. So heißt es: ''1702 wurde bewilligt, daß Philipp Schickedanz, Schmied zu Fürth, uff dem nechst dem Badhauß'' (später [[Königstraße 4]]) ''von der Gemeinde daselbst anfänglich an Hannß Madlern, auch Schmieden und nachgehend an ihm, Schickedanz, verkäufflich kommen, derzeit noch unbebauten Plaz eine vorhabende Schmidstatt neu uffzurichten.''
* 1723 ''Niclaus Schickdantz und Christian Miller, Weißgerber, besitzen anderthalb Viertelsguth, worauff ein neuerbaut zweygädig Behaußung auff einen steinernen Fueß und untenher die Schmidtstatt stehet, und hinten dran gebaute Weißgerber Werckhstatt befindl., an dem Regnizfluß und Ernst Gruber´s Behaußung liegend, wovon dann später Johann Caspar Günther mit des Schickedantz Wittib diese Helffte erheurathet.''  <ref>Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1723 auf Seite 354</ref>
* 1760 Jobst Müller erwirbt "den andern Theil"
* 1764 Johann Georg Günther, den 1. Theil um 1400 fl.
* 1775 Conrad Hieron. Maurer zu Nürnberg den Müllers Theil
* 1791 Georg Seeling
::::Es gibt immer wieder Vermutungen, dass die Schmiedewerkstätte womöglich einst im Anwesen [[Königstraße 5]] ([[Zum Lindwurm]]) gewesen ist. Dafür gibt es aber keine Belege. Das Anwesen [[Königstraße 5]] wurde [[1776]] von einem Metzgermeister Johann Conrad für 3005 fl. erworben, der dann die Wirtschaft darauf ausübte. Womöglich trug der Name "Conrad" zu dem Missverständis bei.
 
===Die Besitzarrondierung im 19. Jahrhundert===
* 1809 Johann Bernhard Guthmann, Schmiedemeister, fügt die bisher zwei Teile um 5000 fl. zusammen. Damit hören die zwei Besitzverhältnisse auf.
* .... es folgt Siebenhorn Schmiedemeister
* 1860 Anna Barbara Siebenhorn, des vorigen Ehefrau
* 1867 Johann Adam Walter, Schmiedemeister
* 1880 Gottlieb Meinhold, Schmiedemeister
[[Datei:Schmiede des Wilhelm Conrad, 1934.jpg|thumb|250px|right|Die Schmiede des Wilhelm Conrad, 1934]]
* 1890 Johann Stefan Conrad, Schmiedemeister
 
===Von der Schmiede zur Büttnerei===
* 1926 Wilhelm Conrad, Schmiedemeister; in seiner Zeit galt die überdachte Beschlagstelle als das Charakteristikum an der Rednitz vor der [[Maxbrücke]]. Eine Säule war stark verkürzt und ruhte auf einem steinernen Sockel. Scheugewordene Pferde hatten die Säule derart beschädigt, dass sie mit einem Steinsockel unterfangen werden musste <ref>H.J. Dannemarck in einem Artikel des Fürther Anzeiger vom 29. Juli 1939 dem er auch noch eine Zeichnung beifügte mit der Ansicht aus der Königstraße</ref>. Auf der Bedachung befand sich ein mit Pflanzen (besonders Palmen) bestückter Balkon. Weil die "Schmiedin" dort nicht selten zwischen den Palmen mit einem Sonnenschirm zu sehen war, nannte man sie die "Gräfin".
[[Datei:Büttnerei Steger, Anfang 50er.jpg|miniatur|left|Büttnerei Steger]]
[[Datei:Königstraße 2 mit der Büttnerei Steger.jpg|miniatur|right|Büttnerei Steger mit Holzhandel, Ende der 50er]]
Nach dem Krieg - Anfang der 50er Jahre - übernahm Hans Steger die Königstraße 2. Vermutlich war er nur Pächter des Anwesens, das wohl im Eigentum der Witwe Wilhelm Conrads blieb. Hans Steger betrieb dort eine Fassbinderwerkstätte (Büttnerei/Schäfflerei/Küferei). In späterer Zeit versuchte er sich auch im Holzhandel.
<br clear="all" />
 
===Das Ende der Königstraße 2 durch die [[Flächensanierung]]===
Als [[1962]] die ersten Abrissarbeiten der sog. Gänsberg-Sanierung erfolgten war auch das Ende der Bauten mit den geraden Königstraßennummern absehbar. Nachdem am [[14. September]] [[1967]] das Holzgerüst an der [[Königstraße 44]] - einem Bau, der zu der Zeit zum Abriss bereitstand - aufsehenerregend einstürzte, stürzte vier Tage später am [[18. September]] [[1967]] der ganze Giebel der Königstraße 2 ein <ref>G.B.: "Gemäuer stürzte ein" in [[Fürther Nachrichten]] vom [[19. September]] [[1967]]</ref>. Dabei wurde ein 84jähriger Fußgänger verletzt. Er trug Schürfwunden am Kopf, eine Gehirnerschütterung und eine Unterschenkelfraktur davon <ref>[[Fürther Nachrichten]] ebenda</ref>. Außerdem war die naheliegende Bushaltestelle in Mitleidenschaft gezogen worden und die gesamte B 8 musste umgeleitet werden.</br>
Dies war der spektakuläre Auftakt zum völligen Abriss des Gebäudes, das nie mehr wieder aufgebaut wurde.
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
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