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=== Die Gründung Fürths === | === Die Gründung Fürths === | ||
Der Fischer Martl und sei Fraah, / die Fuhrmannskundl ober ah,<br> | |||
hom g´wollt im Mai achthundertdrei / moal widder in die Gaggelei.<br> | |||
Der Fischer Martl und sei Fraah, / die Fuhrmannskundl ober ah, | Sie wollten nüberfoahr´n in´n Wald / und si a bissla Hulz hull´n halt.<br> | ||
hom g´wollt im Mai achthundertdrei / moal widder in die Gaggelei. | Dort wou die Rednitz macht an Buung / hom´s aus ihre Schleich und Socken zuung<br> | ||
Sie wollten nüberfoahr´n in´n Wald / und si a bissla Hulz hull´n halt. | und dorten ba der seichten Furt / hom´s ihre Roobern nüberzurrt.<br> | ||
Dort wou die Rednitz macht an Buung / hom´s aus ihre Schleich und Socken zuung | Wöi´s halmi drehma wor´n im Toal, / dou hom´s a Gschraah g´hört af amoal. –<br> | ||
und dorten ba der seichten Furt / hom´s ihre Roobern nüberzurrt. | A Hörnerklang, a Männerg´sang / hat dou holleint im Toal entlang.<br> | ||
Wöi´s halmi drehma wor´n im Toal, / dou hom´s a Gschraah g´hört af amoal. – | Die Drei hom dou drauf um si dreht / und hom nou g´staunt ganz dumm und bleed.<br> | ||
A Hörnerklang, a Männerg´sang / hat dou holleint im Toal entlang. | Sie hom ihr´n eigna Aung nit traut, / wöi´s alli Drei zum Fluß hom g´schaut.<br> | ||
Die Drei hom dou drauf um si dreht / und hom nou g´staunt ganz dumm und bleed. | Zwa wunderschöina Fischerkähn´ / sinn g´schwumma wöi zwa weißa Schwän´.<br> | ||
Sie hom ihr´n eigna Aung nit traut, / wöi´s alli Drei zum Fluß hom g´schaut. | dou af´n Wasser langsam her, / groad su, als wenns a Märchen wär´.<br> | ||
Zwa wunderschöina Fischerkähn´ / sinn g´schwumma wöi zwa weißa Schwän´. | Der erschte Koahn woar b´sonders reich / mit Foahna g´schmückt und Blumazeich.<br> | ||
dou af´n Wasser langsam her, / groad su, als wenns a Märchen wär´. | Er hoat blouß a su gleißt und glänzt, / sugoar sei Anker woar bekränzt.<br> | ||
Der erschte Koahn woar b´sonders reich / mit Foahna g´schmückt und Blumazeich. | Und af´n Deck woar purpurrot / a Baldachin g´spannt mit an Drooht.<br> | ||
Er hoat blouß a su gleißt und glänzt, / sugoar sei Anker woar bekränzt. | Der zweite Koahn woar ah recht schöi, / doch nit su wunderschöi als wöi<br> | ||
Und af´n Deck woar purpurrot / a Baldachin g´spannt mit an Drooht. | es erschte Boot mit seiner Pracht. / Mer hat´s a bißla schlampert g´macht.<br> | ||
Der zweite Koahn woar ah recht schöi, / doch nit su wunderschöi als wöi | Vom Bug bis hinten naus zum Heck / woar pfropfert vull es ganze Deck<br> | ||
es erschte Boot mit seiner Pracht. / Mer hat´s a bißla schlampert g´macht. | Mit Kriegsleit g´steckt und ihr Hurrah / is ganga an durch Mark und Baah.<br> | ||
Vom Bug bis hinten naus zum Heck / woar pfropfert vull es ganze Deck | Ihr Uniform a kunterbunt, / ihr´ Lanzen, Schwerter, Schilder und<br> | ||
Mit Kriegsleit g´steckt und ihr Hurrah / is ganga an durch Mark und Baah. | ihr´ Rüstung samt ihr´m Helm derbei / hat blinkt und blitzt im Sunnaschei.<br> | ||
Ihr Uniform a kunterbunt, / ihr´ Lanzen, Schwerter, Schilder und | <br> | ||
ihr´ Rüstung samt ihr´m Helm derbei / hat blinkt und blitzt im Sunnaschei. | Dem Martl hat´s, dem arma Wicht, / die Aung ball raustrieb´n as´n G´sicht,<br> | ||
wöi er döi arch viell Woar entdeckt, / döi in dem Schiffla drinn is g´steckt.<br> | |||
Dem Martl hat´s, dem arma Wicht, / die Aung ball raustrieb´n as´n G´sicht, | „Göih, Alta!“ schreit er schließli nou, / „mach´endli moal Dei Goschen zou!<br> | ||
wöi er döi arch viell Woar entdeckt, / döi in dem Schiffla drinn is g´steckt. | Etz homm mer lang g´noug hie dort gafft / und uns an seltna Blick verchafft.<br> | ||
„Göih, Alta!“ schreit er schließli nou, / „mach´endli moal Dei Goschen zou! | Etz woll´n mer hie moal näher göih. Denn siegst, etz bleib´n die Schiffli stöih.<br> | ||
Etz homm mer lang g´noug hie dort gafft / und uns an seltna Blick verchafft. | Es erscht´ werft seini Anker aus / und etza kummt a Mannsbild raus.<br> | ||
Etz woll´n mer hie moal näher göih. Denn siegst, etz bleib´n die Schiffli stöih. | Göih, Bärbel, laaf! Göih, Kuni, hupf! / Der hat a Krona af sein Kupf.<br> | ||
Es erscht´ werft seini Anker aus / und etza kummt a Mannsbild raus. | Dös wird doch nit . . . etz schau ner, Fraah, / der Kaiser Koarl persönli sa!<br> | ||
Göih, Bärbel, laaf! Göih, Kuni, hupf! / Der hat a Krona af sein Kupf. | Jawull! Er is. I kenn na g´nau. / Er woar erscht in der Wochenschau,<br> | ||
Dös wird doch nit . . . etz schau ner, Fraah, / der Kaiser Koarl persönli sa! | döi´s kerzli hom in Wort und Bild / im Kaiserpanorama g´spiellt.“<br> | ||
Jawull! Er is. I kenn na g´nau. / Er woar erscht in der Wochenschau, | Der Martl hat ganz richtig g´seng. / Es is der Kaiser selber gwen,<br> | ||
döi´s kerzli hom in Wort und Bild / im Kaiserpanorama g´spiellt.“ | der mit sei´m G´folge etza grood / rausg´stieng is as´n erschtem Boot.<br> | ||
Der Martl hat ganz richtig g´seng. / Es is der Kaiser selber gwen, | A Haufen Färschten, Stucker siem, / döi hom si um ihn rum glei trieb´n,<br> | ||
der mit sei´m G´folge etza grood / rausg´stieng is as´n erschtem Boot. | sinn rumscharwenzelt, Herrschaft nei! / Sei Adjutant woar ah dabei.<br> | ||
A Haufen Färschten, Stucker siem, / döi hom si um ihn rum glei trieb´n, | Sugoar a Bischof, der woar dou, / der manches g´sagt hat ab und zou.<br> | ||
sinn rumscharwenzelt, Herrschaft nei! / Sei Adjutant woar ah dabei. | Der Martl is ganz noah hieg´rennt / und hat vur Freid si nemmer kennt.<br> | ||
Sugoar a Bischof, der woar dou, / der manches g´sagt hat ab und zou. | Wöi a Verrickter korz und keil / hat laut er g´schiea: „Königsheil!“<br> | ||
Der Martl is ganz noah hieg´rennt / und hat vur Freid si nemmer kennt. | <br> | ||
Wöi a Verrickter korz und keil / hat laut er g´schiea: „Königsheil!“ | Doch schließli is er mit sei´m G´schraah / af´d Nerven ganga seiner Fraah.<br> | ||
„Etz sei doch endli amoal still! / I will wissen, woas der Kaiser will<br> | |||
Doch schließli is er mit sei´m G´schraah / af´d Nerven ganga seiner Fraah. | dort an der Furt im Rednitzgrund, wou si gout Nacht song Katz´und Hund.<br> | ||
„Etz sei doch endli amoal still! / I will wissen, woas der Kaiser will | Göih, Kundl, kumm ner näher her! / Denn su a Pracht siegst niemoals mehr.<br> | ||
dort an der Furt im Rednitzgrund, wou si gout Nacht song Katz´und Hund. | Der Kaiser is a gouter Moh, / der beißt von Dir bestimmt nix rooh.<br> | ||
Göih, Kundl, kumm ner näher her! / Denn su a Pracht siegst niemoals mehr. | Bam zweiten Schiffla tenna´s dort / scho ärweten wöi im Akkord.<br> | ||
Der Kaiser is a gouter Moh, / der beißt von Dir bestimmt nix rooh. | Sie loaden aus derbei sugoar / ihr Grafflzeich, a Haufen Woar.<br> | ||
Bam zweiten Schiffla tenna´s dort / scho ärweten wöi im Akkord. | Und troong´s dort in die Wiesen nei. / A Mardstrumm Zelt is ah derbei.<br> | ||
Sie loaden aus derbei sugoar / ihr Grafflzeich, a Haufen Woar. | Woll´n´s übernachten goar dort drehm / Dös wär´ a Gaudi und a Leb´n.“<br> | ||
Und troong´s dort in die Wiesen nei. / A Mardstrumm Zelt is ah derbei. | Die Kundl is der Meinung ah / als wöi der Martl und sei Fraah<br> | ||
Woll´n´s übernachten goar dort drehm / Dös wär´ a Gaudi und a Leb´n.“ | und stellt si beinoah überzwerch / mit denan Zwah dreckt nei ins Gwerch.<br> | ||
Die Kundl is der Meinung ah / als wöi der Martl und sei Fraah | Döi Dreia hom nou g´staunt und g´schaut, / wöi schnell dös Zelt döi auf hom baut.<br> | ||
und stellt si beinoah überzwerch / mit denan Zwah dreckt nei ins Gwerch. | Und wöi´s nou endli ferti woar, / is hie mit seiner ganzen Schoar<br> | ||
Döi Dreia hom nou g´staunt und g´schaut, / wöi schnell dös Zelt döi auf hom baut. | der Kaiser und er hat si g´freit. / Der Bischof oaber hat´s schnell g´weiht.<br> | ||
Und wöi´s nou endli ferti woar, / is hie mit seiner ganzen Schoar | Lateinisch hat den Seng er g´spendt, / denn färtherisch hat er nit kennt.<br> | ||
der Kaiser und er hat si g´freit. / Der Bischof oaber hat´s schnell g´weiht. | <br> | ||
Lateinisch hat den Seng er g´spendt, / denn färtherisch hat er nit kennt. | Er hat ah nehmbei ei nu g´sengt / die Urbewohner vo der Gengd.<br> | ||
Nou hat der Kaiser zo döi Drei / ganz deitli g´sagt: „I bin su frei /<br> | |||
Er hat ah nehmbei ei nu g´sengt / die Urbewohner vo der Gengd. | Und nehm´ dou vo dem Land Besitz. / Dös is mei Wille und ka Witz.<br> | ||
Nou hat der Kaiser zo döi Drei / ganz deitli g´sagt: „I bin su frei / | An dera Furt dou is su schöi, / mer möcht´ fast nemmer weiter göih.<br> | ||
Und nehm´ dou vo dem Land Besitz. / Dös is mei Wille und ka Witz. | Dou is ka Lärm und is recht still, / sudaß i heint dou schloufen will.<br> | ||
An dera Furt dou is su schöi, / mer möcht´ fast nemmer weiter göih. | Doi Furt haßt Färth für alli Zeit / und wird amoal für viele Leit<br> | ||
Dou is ka Lärm und is recht still, / sudaß i heint dou schloufen will. | a Heimatort, a groußa Stadt / döi wou an gouten Ruf moal hoat.<br> | ||
Doi Furt haßt Färth für alli Zeit / und wird amoal für viele Leit | Woas heint i tou, dös is am End´ / a weltgeschichtlicher Moment.<br> | ||
a Heimatort, a groußa Stadt / döi wou an gouten Ruf moal hoat. | Stöiht ah ka Haus etz nonni rum / und siegst ah Baam blouß ummädum,<br> | ||
Woas heint i tou, dös is am End´ / a weltgeschichtlicher Moment. | werd Färth, dös prophezei i Eich, / der Wasserkupf vom deitschen Reich.“<br> | ||
Stöiht ah ka Haus etz nonni rum / und siegst ah Baam blouß ummädum, | Su hat der Kaiser werkli gredt, / nou is er ganga in sei Bett,<br> | ||
werd Färth, dös prophezei i Eich, / der Wasserkupf vom deitschen Reich.“ | hat langsam si ins Zelt nei´knietscht. / Die Kuni hat vull Rührung pflietscht.<br> | ||
Su hat der Kaiser werkli gredt, / nou is er ganga in sei Bett, | A Moh vo die Besatzungsleit, / der hat sei Sacktöichla ihr g´leiht,<br> | ||
hat langsam si ins Zelt nei´knietscht. / Die Kuni hat vull Rührung pflietscht. | hat´s tröst´ und weng im Kreis rum´gschwenkt / und nou an Kaugummi ihr g´schenkt.<br> | ||
A Moh vo die Besatzungsleit, / der hat sei Sacktöichla ihr g´leiht, | Die ganze Nacht is g´hockt ba ihm / und ah der Martl, der is blieb´n<br> | ||
hat´s tröst´ und weng im Kreis rum´gschwenkt / und nou an Kaugummi ihr g´schenkt. | mit seiner Alten wöi a Zeck / und is nit vo dem Loager weg.<br> | ||
Die ganze Nacht is g´hockt ba ihm / und ah der Martl, der is blieb´n | Zum Essen hom´s kröigt massenhaft, / die Bärbel hat ihr´n Ring verkafft<br> | ||
mit seiner Alten wöi a Zeck / und is nit vo dem Loager weg. | und dafür tauscht, null, Komma drei / zwa Stanga Zigaretten ei.<br> | ||
Zum Essen hom´s kröigt massenhaft, / die Bärbel hat ihr´n Ring verkafft | Und wöi der neie Tooch hat graut, / woar´s Kunnela a Kriegerbraut.<br> | ||
und dafür tauscht, null, Komma drei / zwa Stanga Zigaretten ei. | Der Martl oaber und sei Fraah, / döi hom si rumdrückt alli Zwa,<br> | ||
Und wöi der neie Tooch hat graut, / woar´s Kunnela a Kriegerbraut. | hom rumg´specht, wos der Troß su treibt / und wou sulang der Kaiser bleibt.<br> | ||
Der Martl oaber und sei Fraah, / döi hom si rumdrückt alli Zwa, | <br> | ||
hom rumg´specht, wos der Troß su treibt / und wou sulang der Kaiser bleibt. | Nou endli hat mer´n kumma seng. / Die Zwa hom naufg´reckt ihri Kräng,<br> | ||
daß ihna nix entkumma tout. / Jedoch der Kaiser woar su gout<br> | |||
Nou endli hat mer´n kumma seng. / Die Zwa hom naufg´reckt ihri Kräng, | und hat in´n Martl ganz lescher / gleich mit sei´m Zepter g´wunken her.<br> | ||
daß ihna nix entkumma tout. / Jedoch der Kaiser woar su gout | „Du bist a altes Färther Kind! / Drum paß etz auf, woas i verkündt!<br> | ||
und hat in´n Martl ganz lescher / gleich mit sei´m Zepter g´wunken her. | Die Donau, Main, der Rhein derzou / wer´n durch den Fluß verbunden dou,<br> | ||
„Du bist a altes Färther Kind! / Drum paß etz auf, woas i verkündt! | Mer braucht derzou – und nit amoal / a rechts grouß Stück vo an Kanoal,<br> | ||
Die Donau, Main, der Rhein derzou / wer´n durch den Fluß verbunden dou, | Dou af den Platz, dou wou haint nacht / dös Zelt is g´standen, gib ner acht,<br> | ||
Mer braucht derzou – und nit amoal / a rechts grouß Stück vo an Kanoal, | dou stelln dem heilgen Martin z´Ehr / mir a Kapelln etz ah glei her.<br> | ||
Dou af den Platz, dou wou haint nacht / dös Zelt is g´standen, gib ner acht, | Du werst der Mesner dou dervoh. / I glaab, i findt kann bessern Moh.<br> | ||
dou stelln dem heilgen Martin z´Ehr / mir a Kapelln etz ah glei her. | Und etz gäihst hamm mit deiner Fraah, / denn mir verrolln si etza ah.“ –<br> | ||
Du werst der Mesner dou dervoh. / I glaab, i findt kann bessern Moh. | Su is, af Ehr, im Rednitztool / die Stadt gegründt worn selismoal.<br> | ||
Und etz gäihst hamm mit deiner Fraah, / denn mir verrolln si etza ah.“ – | <br> | ||
Su is, af Ehr, im Rednitztool / die Stadt gegründt worn selismoal. | |||
== Literatur == | == Literatur == |