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Der Name Fränkel kam Ende des 17. und 18. Jahrhunderts in Fürth häufig vor. Gleichzeitig gab es eine zweite Familie Fränkel, die allerdings aus dem Wiener Ghetto kam und zu einer der ältesten und vornehmsten Familien des Wiener Ghettos gehörte. Letztere kamen gegen [[1670]] nach Fürth, nachdem alle Juden aus Wien vertrieben wurden. Doch bevor sie aus Wien gingen, stifteten die "reichsten Juden Wiens" noch eine große Summe, damit der jüdische Friedhof in Wien erhalten bleiben konnte. Die Zuwanderung der Wiener Familie Fränkel verwundert etwas, da die Zerstörung Fürths durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] 1670 noch deutlich sichtbar war und der Wiederaufbau nur langsam voran ging. Vermutlich wechselte die Familie Fränkel aus Wien nach Fürth auf Grund des guten Rufs der jüdischen Gemeinde und der Rabbiner in Fürth sowie der wirtschaftlich guten Verbindungen beider Städte zu dieser Zeit. Die Familie brachte aus der Wiener Synagoge einen Leuchter mit, um die Tradition auch über den Ortswechsel hinaus aufrecht zu erhalten; leider wurde dieser Leuchter durch die Reichspogromnacht [[1938]] zerstört. Ebenfalls mit im Gepäck: das 1633 begonnene Memorbuch der toten Juden Wiens. Das Memorbuch wurde [[1708]] von [[Bärmann Fränkel]] weitergeführt und befindet sich heute im Besitz des [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museums Franken]]. | Der Name Fränkel kam Ende des 17. und 18. Jahrhunderts in Fürth häufig vor. Gleichzeitig gab es eine zweite Familie Fränkel, die allerdings aus dem Wiener Ghetto kam und zu einer der ältesten und vornehmsten Familien des Wiener Ghettos gehörte. Letztere kamen gegen [[1670]] nach Fürth, nachdem alle Juden aus Wien vertrieben wurden. Doch bevor sie aus Wien gingen, stifteten die "reichsten Juden Wiens" noch eine große Summe, damit der jüdische Friedhof in Wien erhalten bleiben konnte. Die Zuwanderung der Wiener Familie Fränkel verwundert etwas, da die Zerstörung Fürths durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] 1670 noch deutlich sichtbar war und der Wiederaufbau nur langsam voran ging. Vermutlich wechselte die Familie Fränkel aus Wien nach Fürth auf Grund des guten Rufs der jüdischen Gemeinde und der Rabbiner in Fürth sowie der wirtschaftlich guten Verbindungen beider Städte zu dieser Zeit. Die Familie brachte aus der Wiener Synagoge einen Leuchter mit, um die Tradition auch über den Ortswechsel hinaus aufrecht zu erhalten; leider wurde dieser Leuchter durch die Reichspogromnacht [[1938]] zerstört. Ebenfalls mit im Gepäck: das 1633 begonnene Memorbuch der toten Juden Wiens. Das Memorbuch wurde [[1708]] von [[Bermann Fränkel|Bärmann Fränkel]] weitergeführt und befindet sich heute im Besitz des [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museums Franken]]. | ||
Bärmann Fränkel war von [[1700]] bis [[1708]] Oberrabbiner in Fürth. Dessen Enkel waren Landesrabbiner von Ansbach bzw. Hofjuden in Ansbach. Die Familie Fränkel besaß mehrere Häuser in Fürth, u. a. den heutigen [[Zum Tannenbaum|Tannenbaum]] ([[Helmstraße 10]]), sowie die Gebäude [[Marktplatz 1]] und [[Marktplatz 3|3]]. | Bärmann Fränkel war von [[1700]] bis [[1708]] Oberrabbiner in Fürth. Dessen Enkel waren Landesrabbiner von Ansbach bzw. Hofjuden in Ansbach. Die Familie Fränkel besaß mehrere Häuser in Fürth, u. a. den heutigen [[Zum Tannenbaum|Tannenbaum]] ([[Helmstraße 10]]), sowie die Gebäude [[Marktplatz 1]] und [[Marktplatz 3|3]]. |
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