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== Leben<ref>Akte "Meisterwerdens-Gesuch des Maurer-Gesellen Friedrich Müller aus Zirndorf"; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18/M 71</ref> ==
== Leben<ref>Akte "Meisterwerdens-Gesuch des Maurer-Gesellen Friedrich Müller aus Zirndorf"; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18/M 71</ref> ==
Friedrich Müller war eines der sechs Kinder des Zirndorfer Tabakhändlers Georg Michael Müller und seiner Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Kopp. Der Bruder der Mutter, [[Friedrich Kopp|Georg Friedrich Kopp]] – Maurermeister zu Fürth –, war sein Taufpate. Im Alter von 7 bis 14 Jahren besuchte er die Werktagsschule in Zirndorf. Die Maurerlehre absolvierte Friedrich Müller bei seinem Oheim und Taufpaten in Fürth. Dann begab er sich auf Wanderschaft, die aber nur zwei Jahre dauerte, weil er nun wegen Krankheit und Tod des Friedrich Kopp seiner Tante zur Seite stand. Im Mai 1823 wurde Friedrich Müller zu den "[[wikipedia:Konskription|Conscription]]s-Verhandlungen" aufgerufen, jedoch ''"zu den Verrichtungen des Militär-Dienstes gänzlich ungeeignet befunden."'' So wurde er völlig aus der Militärpflichtigkeit entlassen.<ref>Entlassungs-Schein der Königlichen Regierung des Rezatkreises vom 16. Mai 1823, Unterschriften: Graf von Drechsel, von Lutz; zur Conscriptions-Kasse mussten 6 Gulden (f.) Taxe und 15 ½ Kreuzer (Xr.) Stempelgebühr bezahlt werden</ref>
Friedrich Müller war eines der sechs Kinder des Zirndorfer Tabakhändlers Georg Michael Müller und seiner Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Kopp. Der Bruder der Mutter, [[Johann Friedrich Kopp]] – Maurermeister zu Fürth –, war sein Taufpate. Im Alter von 7 bis 14 Jahren besuchte er die Werktagsschule in Zirndorf. Die Maurerlehre absolvierte Friedrich Müller bei seinem Oheim und Taufpaten in Fürth. Dann begab er sich auf Wanderschaft, die aber nur zwei Jahre dauerte, weil er nun wegen Krankheit und Tod des Friedrich Kopp seiner Tante zur Seite stand. Im Mai 1823 wurde Friedrich Müller zu den "[[wikipedia:Konskription|Conscription]]s-Verhandlungen" aufgerufen, jedoch ''"zu den Verrichtungen des Militär-Dienstes gänzlich ungeeignet befunden."'' So wurde er völlig aus der Militärpflichtigkeit entlassen.<ref>Entlassungs-Schein der Königlichen Regierung des Rezatkreises vom 16. Mai 1823, Unterschriften: Graf von Drechsel, von Lutz; zur Conscriptions-Kasse mussten 6 Gulden (f.) Taxe und 15 ½ Kreuzer (Xr.) Stempelgebühr bezahlt werden</ref>


Am 26. Juni [[1823]] gingen die Maurermeisterswitwe Anna Katharina Kopp und ihr Neffe, der Maurergeselle Friedrich Müller von Zirndorf, zusammen zum Stadtmagistrat. Die Witwe Kopp stellte den Antrag, ''"aus Rüksicht auf mein vorgerüktes Alter und auf den Willen meines seligen Mannes [...] meine Berechtigung zum Maurergewerbe an meinen mitanwesenden Neffen [...] abzutreten. Ich bedinge mir bey diser Abtretung gar nichts aus und bemerke noch, daß Müller, sobald als er Meister wird, den vollständigen Handwerkszeug meines seligen Mannes nebst aller vorhandenen Materialien als sein Eigenthum erhält."'' Müller gibt an, seit 6 Jahren als Geselle zu arbeiten und übergibt seine Zeugnisse über Taufe, Schulentlassung, Blatternimpfung, Militärentlassung, Wohlverhalten und eine Urkunde des königlichen Landgerichts Nürnberg über eine Schenkung seiner Eltern von 1000 f.<ref>Schenkungs-Urkunde des Koenig. Baier. Landgerichts Nürnberg vom 14. Juni 1823 über 1000 f.- für den Mauerergesellen Friedrich Müller in Zirndorf, Unterschriften: Kohlhagen, Merk</ref> Dabei weist er darauf hin, dass das – vom Oheim testamentarisch verfügte – ihm zufallende Erbe von Handwerkszeug und Materialien einen Wert von einigen tausend Gulden hat. Müller bittet um Aufnahme zum Bürger und um die Erteilung der Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes, und macht sich verbindlich, wöchentlich 24 Xr. Almosen zu geben und bei seiner Aufnahme einen [[wikipedia:Kronentaler|Kronentaler]] zur Beleuchtungsanstalt abzugeben.
Am 26. Juni [[1823]] gingen die Maurermeisterswitwe Anna Katharina Kopp und ihr Neffe, der Maurergeselle Friedrich Müller von Zirndorf, zusammen zum Stadtmagistrat. Die Witwe Kopp stellte den Antrag, ''"aus Rüksicht auf mein vorgerüktes Alter und auf den Willen meines seligen Mannes [...] meine Berechtigung zum Maurergewerbe an meinen mitanwesenden Neffen [...] abzutreten. Ich bedinge mir bey diser Abtretung gar nichts aus und bemerke noch, daß Müller, sobald als er Meister wird, den vollständigen Handwerkszeug meines seligen Mannes nebst aller vorhandenen Materialien als sein Eigenthum erhält."'' Müller gibt an, seit 6 Jahren als Geselle zu arbeiten und übergibt seine Zeugnisse über Taufe, Schulentlassung, Blatternimpfung, Militärentlassung, Wohlverhalten und eine Urkunde des königlichen Landgerichts Nürnberg über eine Schenkung seiner Eltern von 1000 f.<ref>Schenkungs-Urkunde des Koenig. Baier. Landgerichts Nürnberg vom 14. Juni 1823 über 1000 f.- für den Mauerergesellen Friedrich Müller in Zirndorf, Unterschriften: Kohlhagen, Merk</ref> Dabei weist er darauf hin, dass das – vom Oheim testamentarisch verfügte – ihm zufallende Erbe von Handwerkszeug und Materialien einen Wert von einigen tausend Gulden hat. Müller bittet um Aufnahme zum Bürger und um die Erteilung der Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes, und macht sich verbindlich, wöchentlich 24 Xr. Almosen zu geben und bei seiner Aufnahme einen [[wikipedia:Kronentaler|Kronentaler]] zur Beleuchtungsanstalt abzugeben.
24.418

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