Heilig-Grab-Kapelle: Unterschied zwischen den Versionen

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Von der Heilig-Grab-Kapelle bekam der Heiligenberg, die [[Heiligenstraße]], ihren Namen. Sie wurde [[1812]] abgerissen.
Von der Heilig-Grab-Kapelle bekam der Heiligenberg, die [[Heiligenstraße]], ihren Namen. Sie wurde [[1812]] abgerissen.
Die genaue Lage der Kapelle ist nicht mehr bekannt. Wahrscheinlich stand die Kapelle auf der Nordseite des gotischen Chorhauses der [[Kirche St. Michael]]. Dies lässt zumindest ein Zeichnung von [[Johann Alexander Boener]] aus dem 18. Jahrhundert vermuten. Die Arbeitsgruppe Archäologie vom [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtverein Fürth e. V.]] hat sich im Jahr [[2017]] auf die Suche nach den Überresten der Kapelle gemacht und mittels einer Georadaruntersuchung die Fläche neben dem Chorhaus untersucht. In der Tat konnten klare Strukturen im Boden gefunden werden, die den Schluss nahelegen, dass hier einmal die Kapelle stand. Weitere Untersuchungen stehen noch aus.
Die genaue Lage der Kapelle ist nicht mehr bekannt. Wahrscheinlich stand die Kapelle auf der Nordseite des gotischen Chorhauses der [[Kirche St. Michael]]. Dies lässt zumindest ein Zeichnung von [[Johann Alexander Boener]] aus dem 18. Jahrhundert vermuten. Die Arbeitsgruppe Archäologie vom [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtverein Fürth e. V.]] hat sich im Jahr [[2017]] auf die Suche nach den Überresten der Kapelle gemacht und mittels einer Georadaruntersuchung die Fläche neben dem Chorhaus untersucht. In der Tat konnten klare Strukturen im Boden gefunden werden, die den Schluss nahelegen, dass hier einmal die Kapelle stand. Weitere Untersuchungen stehen noch aus.
== Verwendungszweck nach der Reformation ==
Nachdem der größte Teil Fürths im Reformationszeitalter protestantisch geworden war, suchte Bamberg den Katholizismus in Fürth dadurch zu erhalten, dass es sich als oberster Gotteshauspfleger behauptete und für den Kultus einen sogenannten ''Frühmesser primissarius'' einsetzte, der als katholischer Geistlicher fungieren sollte. Dieser hielt Gottesdienste nicht in [[Kirche St. Michael|St. Michael]], sondern in der Hl. Grabkapelle <ref>vgl. [[Fürther Tagblatt]] vom [[9. Juni]] [[1861]]. Als Primissarii werden dort angegeben: Wilhelm Erkel, Johann Kebitz bis 1549, Christoph Fuchs bis 1578, Johann Hager bis 1618, danach Albert Behaim.</ref>. Da es in Fürth seit 1570 außer dem bambergischen Amtmann und seinen wenigen Bediensteten keine Katholiken mehr gab, wurde das Frühmessbenefizium nur noch förmlich besetzt. Der präsentierte Geistlich kam aber nie nach Fürth.</br>
Durch die lange Abwesenheit eines katholischen Geistlichen nahmen die Protestanten die Hl. Grabkapelle in Besitz, allerdings lediglich dass dort einmal wöchentlich an Freitagen Betstunde abgehalten wurde und dass "''die außerehelichen Kinder daselbst getauft''" wurden<ref>siehe [[Fürther Tagblatt]] vom [[9. Juni]] [[1861]]</ref>.


== Überstürzter Abriss [[1812]] ==
== Überstürzter Abriss [[1812]] ==
Die Kapelle wurde 1812 hastig abgerissen, da man offensichtlich fürchtete, dass sie als katholisches Bethaus Verwendung finden könnte.  
Die Kapelle wurde 1812 hastig abgerissen, da man offensichtlich fürchtete, dass sie als katholisches Bethaus Verwendung finden könnte<ref>Dies wohl, weil bereits am [[29. Dezember]] [[1776]] der Cadolzburgische Oberamtmann v. Falkenhausen und der Bambergische Dompropsteiverwalter Hofrat Denzel den vereinten Vorschlag machten, eine katholische Kirche in Fürth einzurichten. Derzeit hätte man sich wohl mit der Hl. Grabkapelle begnügt. Siehe [[Fürther Tagblatt]] vom [[9. Juni]] [[1861]]</ref>.  


Der Chronist Fronmüller schreibt über den Abriss der Kapelle folgendes:
Der Chronist Fronmüller schreibt über den Abriss der Kapelle folgendes:
18.461

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