Fürther Eisenbahnclub: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Der '''Fürther Eisenbahnclub e.V.''' wurde im Mai 1984 von 10 Mitgliedern in Oberasbach gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die große Eisenbahn im Mode…“) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 12. September 2022, 17:55 Uhr
Der Fürther Eisenbahnclub e.V. wurde im Mai 1984 von 10 Mitgliedern in Oberasbach gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die große Eisenbahn im Modell nachzubauen und das Ergebnis einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Auslöser der Gründung 1984 war die bevorstehende 150 Jahr-Feier der ersten Eisenbahn in Deutschland mit dem Ziel, die Entstehungszeit anno 1835 ff. lebendig zu halten und an die Pioniertat zu erinnern. Nach wechselnden Standorten erfolgte 2009 der Umzug in das heutige Vereinsheim in die Fuchsstraße 33 in Fürth-Dambach.
Der gemeinnützige Verein mit zurzeit ca. 40 Mitgliedern hat das Ziel, den Modelleisenbahnbau attraktiv zu halten und der Jugend einen Zugang zum Modellbau zu geben. Große Welten im Kleinen nachzustellen – hierfür wird unermüdlich im Vereinsheim in jeder Generation in den Baugrößen H0 und N gebaut.
Diorama Ludwigsbahn
Der Grundstein für die Modellbautätigkeit des Fürther Eisenbahnclubs wurde durch ein H0-Diorama in Segmentbauweise gelegt, das die „Ludwigsbahn anno 1836“ zeigen sollte. Die Mitglieder setzten sich dabei zum Ziel, eine möglichst originalgetreue Darstellung der Bahnhofsgebäude und Gleisanlagen des Endbahnhofes der ersten Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth zu schaffen. Mit Hilfe von Originalplänen, Zeichnungen und Gemälden wurde der Fürther Bahnhof nachgebaut, wie er kurz nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn tatsächlich aussah.
Das Diorama zeigt neben dem Bahnhof einen Teil der Strecke, die sich schnurgerade und nahezu eben parallel der Nürnberg-Fürther Chaussee erstreckte. Das Diorama wurde 1985 anlässlich der 150-Jahr-Feier der deutschen Eisenbahn erstmals einem breiten Publikum in Fürth gezeigt.
Nach diversen Präsentationen bei regionalen Ausstellungen zeigte die Anlage Abnutzungserscheinungen, so dass die Mitglieder des Vereins eine technisch und gestalterisch komplett überarbeitete Anlage in Angriff nahmen. Diese wurde zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Fürth fertig gestellt und im September 2007 anlässlich der Feierlichkeiten im Rahmen des großen Eisenbahn- und Busfestivals erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Zeitlich orientierte man sich mit dem neuen Diorama am Jahr 1838, in dem der ehemals offene Bahnhof inzwischen eine überdachte Einstiegshalle erhalten hatte, um den Passagieren trockenen Fußes den Einstieg in den Zug zu ermöglichen. Die neue Einstiegshalle wurde erforderlich, da die Halle aus dem Jahr 1835 zwischenzeitlich einem Sturm zum Opfer gefallen war.
Das Modell des Bahnhofs besteht aus dem Verwaltungsgebäude, der Bahnsteighalle, dem Pferdestall und der Wagenremise sowie den Gleisanlagen mit der Schleppweiche im Einfahrtsbereich und den beiden Drehscheiben zur Umsetzung der Lok und der einzelnen Wagen. Gegenüber dem Verwaltungsgebäude stehen, so wie heute noch, zwei Stadthäuser.
Die weiteren Segmente des Dioramas zeigen die Bahnlinie mit der parallel verlaufenden Pappelallee und die Fürther Stadtkulisse. Sie enden mit ländlichen Gebäuden in Höhe der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg bei Doos. Das neue Diorama wurde seit 2007 bei diversen Ausstellungen und Veranstaltungen im Inland gezeigt und wurde „geadelt“ durch eine Einladung zur wohl renommiertesten Modellbahnausstellung, der Ontraxx in Utrecht, im Februar 2010. Dort treffen sich seit 2009 die Modellbahnfans aus aller Welt, um Spitzen-leistungen des Modellbaus begutachten zu können. Um die Attraktivität des Dioramas weiter zu erhöhen, entschloss man sich vor wenigen Jahren, ein weiteres Modul zu bauen, das die Kreuzung von Bahnlinie und Straße mit dem Ludwigskanal zeigt, der im Jahr 1846 eröffnet wurde. Die Kreuzung von Bahnlinie und Kanal lag an der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg, dort, wo heute die Autobahn A73 dem Verlauf des früheren Kanals folgt.
N-Spur Segmentanlage
Kurz nach dem Bau des ersten H0-Dioramas Ende der 80er Jahre begannen auch die Arbeiten an der großen N-Spur-Segmentanlage, die bis heute sukzessive erweitert wurde. Kernstück ist ein großer Hauptbahnhof mit 16 Gleisen und ein angeschlossenes Bahnbetriebswerk (BW) mit zwei großen Ringlokschuppen. Daran schließen sich im Maximalausbau etwa 50 weitere Module an, mit einem Zwischenbahnhof Burgfarrnbach und 3 Schattenbahnhöfen. Dadurch wird eine Gesamtlänge der Anlage von ca. 55 Metern erreicht. Die Hauptstrecke ist zweigleisig aufgebaut und erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis zum entgegengesetzten Schattenbahnhof. Der störungsfreie Betrieb wird durch ein Blocksystem gewährleistet, bei dem jeder Zug bei der Einfahrt in einen neuen Block den gerade verlassenen Block sperrt und den davor liegenden Block für den Verkehr wieder freigibt. Vom Zwischen-bahnhof Burgfarrnbach zweigt eine Nebenstrecke zum Bahnhof Schwarzburg ab. Die Anlage ist keiner bestimmten Epoche zugeordnet, um den Besuchern eine möglichst große Bandbreite an Fahrzeugen zeigen zu können. Sie orientiert sich an keinem festen Vorbild, ist aber in einzelnen Szenen von der fränkischen Heimat inspiriert. Den attraktiven Verkehr auf der Bahnlinie ergänzen eine Straßenbahnlinie in der Stadt und lebhafter Verkehr auf den Straßen Burgfarrnbachs durch ein weit verzweigtes Faller Car-System. Für Begeisterung bei den Zuschauern sorgen liebevoll gestaltete Landschaften auf der Strecke mit vielen Details und Szenen aus dem täglichen Leben an und mit der Bahn. Das reicht von ländlichen, bäuerlichen und städtischen Szenen über einen Containerbahnhof und Industrie-anlagen bis hin zur Freizeitgestaltung, z.B. bei Camping und Erholung am Wasser sowie Ausflügen in die Fränkische Schweiz zu den Felsen von Tüchersfeld und zur Binghöhle bei Streitberg.
H0-Segmentanlage Fechterthal
Zurzeit entsteht eine H0-Anlage „Fechterthal“ in Form einer „An-der-Wand-entlang-Anlage“. Die Anlage umfasst 20 Segmente und wird auf Basis von Roco-Line-Gleisen ohne Gleisbettung realisiert. Der Hauptbahnhof „Dullnburch“ zeigt den Bahnhof einer Kleinstadt an einer durchgehenden zweigleisigen elektrifizierten Hauptstrecke und einer durchgehenden eingleisigen Nebenbahn mit Tankstelle und Abstellgleisen. Der Bahnhof „Bad Brunzbrunn“ ist der Endbahnhof zweier eingleisiger Nebenbahnen mit Tankstelle, Abstellanlage und Ladegleisen. Der Bahnhof „Strunzenöd/Opf“ zeigt einen Dorfbahnhof an einer eingleisigen Nebenbahn mit Ortsgüteranlage.
Zwischen den Bahnhöfen Bad Brunzbrunn und Strunzenöd befindet sich die Ausweichanschlußstelle Holzwerk Odelhof.
Siehe auch
Bilder
Gebäude Fuchsstr. 31 und 33, Ansicht von Norden aus der Lerchenstraße heraus. Zustand vor Abriss Nr. 31, Februar 2020