Johann Heinrich Bernheim: Unterschied zwischen den Versionen
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Dr. '''Johann Heinrich Bernheim''' (geb. am [[9. August]] [[1800]] in Innsbruck, gest. [[15. August]] [[1865]])<ref name="Nekrolog">Nekrolog für Dr. Johann Heinrich Bernheim. In: Gewerbezeitung - Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbestandes, Nr. 17/1865</ref> war Professor für Chemie und Technologie und Rektoratsverweser der Kgl. [[Gewerb- und Handelsschule]]. | Dr. '''Johann Heinrich Bernheim''' (geb. am [[9. August]] [[1800]] in Innsbruck, gest. [[15. August]] [[1865]] in Fürth)<ref name="Nekrolog">[[Johann Kaspar Beeg]]: Nekrolog für Dr. Johann Heinrich Bernheim. In: Gewerbezeitung - Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbestandes, Nr. 17/1865, S. 65 - [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/7715771/ft/bsb10316372?page=67 online]</ref> war Professor für Chemie und Technologie und Rektoratsverweser der Kgl. [[Gewerb- und Handelsschule]]. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Er war Sohn eines Bankiers und erhielt seine erste Bildung in Ansbach und Augsburg. Mit besten Zeugnissen studierte er an der Universität Würzburg anfänglich Medizin, dann [[wikipedia:Kameralwissenschaft|Kameralwissenschaften]]. Nach Studienabschluss war er zwei Jahre lang als Konsulent und Sekretär des Hofbankiers Jakob von Hirsch<ref>Deutsche Biograpie, Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Hirsch, Jakob von - [https://www.deutsche-biographie.de/sfz32506.html#ndbcontent online]</ref> tätig. | Er war Sohn eines Bankiers und erhielt seine erste Bildung in Ansbach und Augsburg. Mit besten Zeugnissen studierte er an der Universität Würzburg anfänglich Medizin, dann [[wikipedia:Kameralwissenschaft|Kameralwissenschaften]]. Nach Studienabschluss war er zwei Jahre lang als Konsulent und Sekretär des Hofbankiers Jakob von Hirsch<ref>Deutsche Biograpie, Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Hirsch, Jakob von - [https://www.deutsche-biographie.de/sfz32506.html#ndbcontent online]</ref> tätig. | ||
Danach widmete er sich nur wissenschaftlichen Aufgaben, vorzugsweise im Fachgebiet Chemie und Technologie. Er wurde Assistent an der Kgl. Polytechnischen Schule in München unter Hofrat Dr. Fuchs im chemischen Laboratorium. Im Jahr 1837 erhielt er an der Kgl. Kreisgewerbschule in Kaiserslautern die Lehrstelle für Physik, Technologie und Naturgeschichte. Als Professor für Naturwissenschaften wurde er 1845 an die Kantonschule nach Chur in der Schweiz berufen; ging dann 1848 nach München, wo er sich mit literarischen Arbeiten beschäftigte | Danach widmete er sich nur wissenschaftlichen Aufgaben, vorzugsweise im Fachgebiet Chemie und Technologie. Er wurde Assistent an der Kgl. Polytechnischen Schule in München unter Hofrat Dr. Fuchs im chemischen Laboratorium. Im Jahr 1837 erhielt er an der Kgl. Kreisgewerbschule in Kaiserslautern die Lehrstelle für Physik, Technologie und Naturgeschichte. Als Professor für Naturwissenschaften wurde er 1845 an die Kantonschule nach Chur in der Schweiz berufen; ging dann 1848 nach München, wo er sich mit literarischen Arbeiten beschäftigte. | ||
Als er 1865 starb, hinterließ er neben seiner Witwe vier unmündige Kinder.<ref name="Nekrolog"/> | Schließlich trat er an der Kgl. Gewerb- und Handelsschule in Fürth im Frühjahr 1849 die Stelle eines Lehrers für Chemie, Technologie und Naturgeschichte an, die er bis zu seinem Tod inne hatte. Ihn zeichnete ein rastloser Sammlergeist aus; er legte die umfangreichen technologischen und naturhistorischen Sammlungen der Schule, die als Lehrmittel verwendet wurden, großteils an bzw. erweiterte sie. Dabei wurde ihm größte Ordnung, Systematik und Ordnung nachgesagt. Als Verweser des Rektorats kümmerte er sich um die Förderung der Schule. Über den schulischen Bereich hinaus engagierte er sich als Mitglied der gewerblichen Prüfungskommission, als Ausschussmitglied des Gewerbevereins, übernahm die Geschäftsleitung des Vereinsmagazins und die Verwaltung der Vereinsbibliothek. Zudem war er Sekretär des landwirtschaftlichen Vereins Fürth und beteiligte sich von 1850 an als Mitredakteur an der Herausgabe der "Gewerbezeitung - Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbestandes"<ref>Gewerbezeitung im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV005924721 online]</ref> und schrieb auch für andere Zeitschriften technische Aufsätze. | ||
Im letzten Lebensjahrzehnt wurde er durch Krankheiten geschwächt, dennoch widmete er sich mit aller Kraft weiter seinem Beruf. Als er 1865 starb, hinterließ er neben seiner Witwe vier unmündige Kinder.<ref name="Nekrolog"/> | |||
== Veröffentlichungen == | |||
* J. H. Bernheim: ''"Die Sammlung von Rohstoffen und Handelswaaren der Königlichen Gewerb- und Handelsschule in Fürth"'', Volkhart, Fürth 1855 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340262-6 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | |||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2022, 13:38 Uhr
- Namenszusatz
- Dr.
- Vorname
- Johann Heinrich
- Nachname
- Bernheim
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 9. August 1800
- Geburtsort
- Innsbruck
- Todesdatum
- 15. August 1865
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Mediziner, Professor, Lehrer
Dr. Johann Heinrich Bernheim (geb. am 9. August 1800 in Innsbruck, gest. 15. August 1865 in Fürth)[1] war Professor für Chemie und Technologie und Rektoratsverweser der Kgl. Gewerb- und Handelsschule.
Leben
Er war Sohn eines Bankiers und erhielt seine erste Bildung in Ansbach und Augsburg. Mit besten Zeugnissen studierte er an der Universität Würzburg anfänglich Medizin, dann Kameralwissenschaften. Nach Studienabschluss war er zwei Jahre lang als Konsulent und Sekretär des Hofbankiers Jakob von Hirsch[2] tätig.
Danach widmete er sich nur wissenschaftlichen Aufgaben, vorzugsweise im Fachgebiet Chemie und Technologie. Er wurde Assistent an der Kgl. Polytechnischen Schule in München unter Hofrat Dr. Fuchs im chemischen Laboratorium. Im Jahr 1837 erhielt er an der Kgl. Kreisgewerbschule in Kaiserslautern die Lehrstelle für Physik, Technologie und Naturgeschichte. Als Professor für Naturwissenschaften wurde er 1845 an die Kantonschule nach Chur in der Schweiz berufen; ging dann 1848 nach München, wo er sich mit literarischen Arbeiten beschäftigte.
Schließlich trat er an der Kgl. Gewerb- und Handelsschule in Fürth im Frühjahr 1849 die Stelle eines Lehrers für Chemie, Technologie und Naturgeschichte an, die er bis zu seinem Tod inne hatte. Ihn zeichnete ein rastloser Sammlergeist aus; er legte die umfangreichen technologischen und naturhistorischen Sammlungen der Schule, die als Lehrmittel verwendet wurden, großteils an bzw. erweiterte sie. Dabei wurde ihm größte Ordnung, Systematik und Ordnung nachgesagt. Als Verweser des Rektorats kümmerte er sich um die Förderung der Schule. Über den schulischen Bereich hinaus engagierte er sich als Mitglied der gewerblichen Prüfungskommission, als Ausschussmitglied des Gewerbevereins, übernahm die Geschäftsleitung des Vereinsmagazins und die Verwaltung der Vereinsbibliothek. Zudem war er Sekretär des landwirtschaftlichen Vereins Fürth und beteiligte sich von 1850 an als Mitredakteur an der Herausgabe der "Gewerbezeitung - Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbestandes"[3] und schrieb auch für andere Zeitschriften technische Aufsätze.
Im letzten Lebensjahrzehnt wurde er durch Krankheiten geschwächt, dennoch widmete er sich mit aller Kraft weiter seinem Beruf. Als er 1865 starb, hinterließ er neben seiner Witwe vier unmündige Kinder.[1]
Veröffentlichungen
- J. H. Bernheim: "Die Sammlung von Rohstoffen und Handelswaaren der Königlichen Gewerb- und Handelsschule in Fürth", Volkhart, Fürth 1855 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Johann Kaspar Beeg: Nekrolog für Dr. Johann Heinrich Bernheim. In: Gewerbezeitung - Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbestandes, Nr. 17/1865, S. 65 - online
- ↑ Deutsche Biograpie, Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Hirsch, Jakob von - online
- ↑ Gewerbezeitung im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek - online