Königstraße 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude '''Königstraße 1''' ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Walmdach, Mansarden und Giebelfenster. Das Gebäude ist vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden, allerdings wurde es mehrfach baulich verändert. Das Erdgeschoss zeigt Sandstein, die Obergeschosse sind jeweils verputzt mit Ziegel gebaut - ursprünglich war das 1. OG ebenfalls mit Sandstein gebaut worden. Durch den 2. Weltkrieg hatte das Gebäude offensichtlich einen Kriegsschaden. Im Jahr 1949 wurde das Gebäude neu aufgebaut und um ein Geschoss aufgestockt und mit einem neuen Dach versehen. Die Obergeschosse sind zu Wohnungen ausgebaut. Der Vorplatz wurde im Rahmen einer Zwangsenteignungsmaßnahme der Stadt Fürth gegenüber dem Eigentümer eingezogen, um die Königstraße zu verbreitern. Insbesondere für die Überquerung der Maxbrücke für die Straßenbahn war dieses Grundstück unmittelbar vor dem Gebäude notwendig geworden.  
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Das Gebäude '''Königstraße 1''' ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Walmdach, Mansarden und Giebelfenster. Das Gebäude ist vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden, allerdings wurde es mehrfach baulich verändert. Das Erdgeschoss zeigt Sandstein, die Obergeschosse sind jeweils verputzt mit Ziegel gebaut - ursprünglich war das 1. OG ebenfalls mit Sandstein gebaut worden. Aus alten Lageplänen ist erkennbar, dass ursprünglich um 1903 auf der heutigen Fläche ein sog. Ökonomiegebäude befand, dahinter ein Stall und Scheune mit mittiger Durchfahrt. Im Jahr 1930 wurde das Areal umgreifend umgestaltet. Der Eigentümer Andreas Egelseer plante einen Kfz-Betrieb mit Autogarage. Hierzu wurden größere Mauerflächen an der Traufseite entfernt und das Gebäude im Innenbereich völlig neu gestaltet.
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Durch den 2. Weltkrieg hatte das Gebäude offensichtlich einen Kriegsschaden. 1948 wurden an der westlichen Giebelseite größere Fensteröffnungen eingebaut sowie zwei gänzlich neue Fenstergruppen zur Darstellung der Autos im Verkaufsraum. Im Jahr 1949 wurde das Gebäude weiter umgeformt und um ein Geschoss aufgestockt und mit einem neuen Dach versehen. Die Obergeschosse sind zu Wohnungen ausgebaut. Der Vorplatz wurde im Rahmen einer Zwangsenteignungsmaßnahme der Stadt Fürth gegenüber dem Eigentümer eingezogen, um die Königstraße zu verbreitern. Insbesondere für die Überquerung der Maxbrücke für die Straßenbahn war dieses Grundstück unmittelbar vor dem Gebäude notwendig geworden. Der ehem. Stall wurde bereits 1933/36 vollständig erneuert und zu Garagen umgebaut. Zusätzlich wurde nördlich davon eine weitere Garage errichtet - beide Garagen sind bis heute erhalten.  
  
 
Im Erdgeschoss befand sich von 1951 bis 1961 das Gas-, Wasser- und Sanitäranlagen-Installationsgeschäft [[Gottfried Bubenberger]] mit Werkstatt gegenüber der Königstraße, ehe ein Verkaufsgeschäft für Fahrzeuge Einzug hielt. Seit den 1980er Jahren befanden sich zusätzlich im Erdgeschoss Praxen.
 
Im Erdgeschoss befand sich von 1951 bis 1961 das Gas-, Wasser- und Sanitäranlagen-Installationsgeschäft [[Gottfried Bubenberger]] mit Werkstatt gegenüber der Königstraße, ehe ein Verkaufsgeschäft für Fahrzeuge Einzug hielt. Seit den 1980er Jahren befanden sich zusätzlich im Erdgeschoss Praxen.
  
 
Unmittelbar an das Gebäude grenzt eine ehem. Tankstelle mit Werkstätten an. Sowohl der Kfz-Verkaufsladen als auch die Kfz-Werkstatt standen über mehrere Jahrzehnte leer. Erst seit Oktober 2021 befindet sich wieder eine gewerbliche Nutzung in dem Ladengeschäft.
 
Unmittelbar an das Gebäude grenzt eine ehem. Tankstelle mit Werkstätten an. Sowohl der Kfz-Verkaufsladen als auch die Kfz-Werkstatt standen über mehrere Jahrzehnte leer. Erst seit Oktober 2021 befindet sich wieder eine gewerbliche Nutzung in dem Ladengeschäft.
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Eine Überprüfung der Anlage durch das Bay. Landesamt für Denkmalpflege im Jahr 2022 ergab, dass die Garagengebäuden inkl. der ehem. Tankstelle Bestandteil des Altstadt Ensemble sind (E-5-63-000-9), das Gebäude Königstraße 1 aus dem Jahr 1949 aber explizit nicht dazu zählt.
  
 
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==

Version vom 16. November 2022, 09:20 Uhr

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Objekt
Wohn- und Geschäftshaus
Baujahr
1949
Bauherr
Andreas Egelseer
Geokoordinate
49° 28' 47.94" N, 10° 58' 59.67" E

Das Gebäude Königstraße 1 ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Walmdach, Mansarden und Giebelfenster. Das Gebäude ist vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden, allerdings wurde es mehrfach baulich verändert. Das Erdgeschoss zeigt Sandstein, die Obergeschosse sind jeweils verputzt mit Ziegel gebaut - ursprünglich war das 1. OG ebenfalls mit Sandstein gebaut worden. Aus alten Lageplänen ist erkennbar, dass ursprünglich um 1903 auf der heutigen Fläche ein sog. Ökonomiegebäude befand, dahinter ein Stall und Scheune mit mittiger Durchfahrt. Im Jahr 1930 wurde das Areal umgreifend umgestaltet. Der Eigentümer Andreas Egelseer plante einen Kfz-Betrieb mit Autogarage. Hierzu wurden größere Mauerflächen an der Traufseite entfernt und das Gebäude im Innenbereich völlig neu gestaltet.

Durch den 2. Weltkrieg hatte das Gebäude offensichtlich einen Kriegsschaden. 1948 wurden an der westlichen Giebelseite größere Fensteröffnungen eingebaut sowie zwei gänzlich neue Fenstergruppen zur Darstellung der Autos im Verkaufsraum. Im Jahr 1949 wurde das Gebäude weiter umgeformt und um ein Geschoss aufgestockt und mit einem neuen Dach versehen. Die Obergeschosse sind zu Wohnungen ausgebaut. Der Vorplatz wurde im Rahmen einer Zwangsenteignungsmaßnahme der Stadt Fürth gegenüber dem Eigentümer eingezogen, um die Königstraße zu verbreitern. Insbesondere für die Überquerung der Maxbrücke für die Straßenbahn war dieses Grundstück unmittelbar vor dem Gebäude notwendig geworden. Der ehem. Stall wurde bereits 1933/36 vollständig erneuert und zu Garagen umgebaut. Zusätzlich wurde nördlich davon eine weitere Garage errichtet - beide Garagen sind bis heute erhalten.

Im Erdgeschoss befand sich von 1951 bis 1961 das Gas-, Wasser- und Sanitäranlagen-Installationsgeschäft Gottfried Bubenberger mit Werkstatt gegenüber der Königstraße, ehe ein Verkaufsgeschäft für Fahrzeuge Einzug hielt. Seit den 1980er Jahren befanden sich zusätzlich im Erdgeschoss Praxen.

Unmittelbar an das Gebäude grenzt eine ehem. Tankstelle mit Werkstätten an. Sowohl der Kfz-Verkaufsladen als auch die Kfz-Werkstatt standen über mehrere Jahrzehnte leer. Erst seit Oktober 2021 befindet sich wieder eine gewerbliche Nutzung in dem Ladengeschäft.

Eine Überprüfung der Anlage durch das Bay. Landesamt für Denkmalpflege im Jahr 2022 ergab, dass die Garagengebäuden inkl. der ehem. Tankstelle Bestandteil des Altstadt Ensemble sind (E-5-63-000-9), das Gebäude Königstraße 1 aus dem Jahr 1949 aber explizit nicht dazu zählt.

Lokalberichterstattung

  • Alexandra Voigt: Hoffnung für historische Tankstelle? In: Fürther Nachrichten vom 31. Oktober 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Bilder