Simba-Dickie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Dezember 2022, 11:51 Uhr

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Firmenzentrale und Betriebsgebäude der Firma Simba-Dickie in Stadeln im Mai 2020

Die Simba-Dickie Group ist eine Fürther Spielwarenfirma mit Hauptsitz in der Werkstraße 1 im Ortsteil Stadeln, auf dessen Gelände sich bis 1987 die Firma Doria Werke befand.

Weltweit sind in der Gruppe etwa 3050 Mitarbeiter beschäftigt, davon 716 in Deutschland (Stand 2017). Damit gehört die SIMBA DICKIE GROUP zu den größten Spielwarenherstellern der Welt. 2020 erzielte die Gruppe einen Gesamtumsatz von 715 Millionen Euro. Ein den letzten Jahren konnte die Gruppe den Umsatz steigern. Ein Teil des Zuwachses wurde dem Zukauf ausländischer Firmen zugesprochen, u.a. dem französischen Puppenhersteller Corolle und dem amerikanischen Gesellschaft Jada Group Inc. Ihre Erlöse erwirtschafte die Simba-Dickie Gruppe zu 72 Prozent im Ausland, wobei die wichtigsten Exportmärkte Frankreich, die USA und Italien sind.[1]

Geschichte

Fritz Sieber erbte 1945 das durch seinen Vater gegründete Spielwarenunternehmen Herbert Sieber & Sohn (SISO) und ließ sich in der Stadt Schneeberg im Erzgebirge nieder. 1959 verließ er die Ostzone und ging in den Westen, kam schließlich 1960 nach Nürnberg, wo er das Holzspielzeug-Unternehmen SISO erneut gründete. Schnell wird das Unternehmen zum größten Importeur italienischer Produkte in Deutschland und wirbt auch erstmals in Deutschland im Fernsehen für Spielzeug. Schon 1966 expandierte man nach Osteuropa und am 1. Mai 1982 gründeten Fritz und Michael Sieber das Unternehmen Simba Toys. Monika Sieber kam als Fremdsprachensekretärin ins Unternehmen, das erst einmal fünf Angestellte beschäftigte. Der Fokus des Unternehmens lag auf Holzspielzeug aus Osteuropa. 1984 gründete die Familie Sieber das erste Büro in Hongkong. Die internationale Ausrichtung öffnete der Gruppe den Absatzmarkt im Ausland, der heute über 70 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Nach dem tragischen Unfalltod Wolfgang Sauerborns erwarb Simba Toys im Jahr 1993 die Dickie-Gruppe. Das Spielwarensortiment der Gruppe umfasst inzwischen mehr als 4.000 Artikel. Dabei wächst der Anteil der Eigenfertigung stetig und liegt im Jahr 2016 bei über 50 Prozent. Ein modernes Logistikzentrum mit rund 75.000 Quadratmetern Fläche (mit 70.000 Palettenstellplätzen) liefert Spielzeug in alle Welt.

Zur Simba Dickie Group gehören insgesamt gut 2 Dutzend Marken, dabei seit

  • 1993 DICKIE TOYS
  • 1998 Eichhorn
  • 1999 Schuco
  • 2001 Noris-Spiele
  • 2004 BIG
  • 2006 Nicotoy
  • 2008 Smoby, Schipper
  • 2010 Zoch, Majorette, HEROS, SOLIDO
  • 2013 Märklin, Trix
  • 2016 Zimpli Kids
  • 2019 Corolle, Jada Group Inc.

Am 21. März 2013 übernahm die Simba Dickie Group die insolvente Göppinger Traditionsmarke Märklin, zu der auch die Marken Trix und LGB gehören. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Florian Sieber, der Sohn von Michael Sieber, wurde dort später geschäftsführender Gesellschafter.

2020, im Jahr der Corona-Krise, nutzte die Firma ihre Kontakte in Asien und spendete 24.000 Mund-Nasen-Schutzmasken an die Stadt Fürth. Damit wurden vor allem medizinische und pflegerische Einrichtungen wie Klinikum und Seniorenheime versorgt. Im November dieses Jahres erfolgte auch die Beteiligung an der niederländischen Dutch Toys Group, womit Synergien im Bereich Online-Handel genutzt werden sollten. Auch Märklin setzte vermehrt auf digitalen Kundenkontakt. Vor allem über YouTube, Instagram und Facebook wurden hohe Klickzahlen und mehr Abonnenten verzeichnet.

Nachdem Florian Sieber bereits 2018 zum Co-CEO bei Simba Toys berufen worden war, übernahm er schließlich am 1. Mai 2021 die Führung des Familienunternehmens. Vater Michael blieb weiterhin Gesellschafter.

Literatur

  • Thomas Tuma: Der Spiel-Macher. Erst Eichhorn, Schuco, Bobby-Car, jetzt Märklin - wie ein Fürther Unternehmer alte deutsche Kinderträume für eine globalisierte Welt fit machen will. In: DER SPIEGEL vom 25. März 2013 - im Internet

Lokalberichterstattung

Weblinks

Bilder

  1. Astrid Löffler: "Das Hobby ist aus der Kellerecke raus" In: Fürther Nachrichten vom 25. Januar 2002, S. 28 (Druckausgabe)