Rednitzstraße 32: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Jüdischer Friedhof|Alter jüdischer Friedhof]]
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* [[Gänsberg#Straßen des Gänsbergs|Straßen des Gänsbergs]]
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Version vom 6. Januar 2023, 08:29 Uhr

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Taharahaus im alten Jüdischen Friedhof mit Grabstein für Wilhelm Königswarter. Im Hintergrund Doppelscheune Rednitzstr. 34 u. Schlehenstr. 4, verputzter Anbau im Vordergrund Erweiterung des Taharahauses von 1870. Im Vordergrund zerstörter Grabstein, der im Bereich des heutigen Eingangs stand.
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Objekt
jüd. Leichenhaus
Geokoordinate
49° 28' 40.73" N, 10° 59' 0.46" E

Das Gebäude Rednitzstraße 32 war das Taharahaus (Leichenhaus) im alten jüdischen Friedhof in Fürth auf dem Areal des sog. Gänsbergviertels.


Geschichte

Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Rednitzstraße ist gelb, Standort Rednitzstraße 32 ist rot markiert

An gleicher Stelle gab es zwei Nachfolgebauten.

  • Bei der Friedhofserweiterung zwischen 1782 und 1796 wurde auch im nordöstlichen Bereich gebaut und ein "Bruderschaftshäuschen" (für die Chewra Kadischa חברא קדישא = Totenbruderschaft) [3] errichtet und um 1801 an die Ostmauer gebaut [4]. Damit war das Taharahaus mit der Remise etwas versetzt worden.

Am 21. Juli 1841 schlug der Blitz in das Häuschen der Todtenbrüderschaft ein, welches sofort in hellen Flammen stand und niederbrannte [5] [6]. Dieses Häuschen wurde nicht wieder aufgebaut [7].

  • Am 27. April 1869 wurde ein neuer Plan für das Leichenhaus eingereicht. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
  • 10. November 1938: kostenpflichtiger Zwangs"verkauf" an die Stadt Fürth: Der Kaufpreis für alle Immobilien und Grundstücke der jüdischen Kultusgemeinde in Fürth betrug 100 RM, der jüdischen Gemeinde wurden dabei 236,50 RM "Übertragungskosten" auferlegt.[8]
  • Am 6. Juli 1939 wurde das Haus aus dem Grundbuch gelöscht, weil nicht mehr existent. Es wurde zwischen November 1938 (Novemberpogrom) und Juli 1939 abgerissen.[9]

Das Tahara-Haus befand sich seit etwa 1822 bis 1939 unmittelbar links (nördlich) neben dem heute noch erhaltenenen Grabstein für Wilhelm Königswarter [10]. Laut Gisela Naomi Blume wurde es um 1822 in südwestliche Richtung verlegt, allerdings gibt es Belege um 1930 für ein Gebäude am ursprünglichen Standort. In jedem Fall wurde es ca. 1870 erweitert, so dass es unmittelbar an den Grabstein von Wilhelm Königswarter grenzte.[11]

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer
  • ab 1827 Hausnummer
  • ab 1860 Rednitzstraße 19
  • ab 1890 Rednitzstraße 32

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 25.
  2. Eine ähnliche Situation wird in den Stichen von Paul Christian Kirchner, 1734 in: "Jüdisches Ceremoniell. Beschreibung jüdischer Feste und Gebräuche." Nürnberg 1734 (Reprint Leipzig o. J.) und Johann Chr. Bodenschatz 1749 in: "Kirchliche Verfassung der heutigen Juden, sonderlich derer in Deutschland : in IV Haupt-Theile abgefasset" wieder gegeben.
  3. siehe zu Chewra Kadischa Jüdische Allgemeine: "Trauerarbeit"
  4. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 33f.
  5. Fronmüllerchronik, 1871, S. 267 zum Jahr 1841
  6. Hugo Barbeck: "Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth, 1878, Seite 91
  7. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 37.
  8. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 52.
  9. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 52.
  10. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 36, 52.
  11. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 36, 52. Vgl. dazu aber Gänsberg-Erinnerungen (Buchreihe) Band 4, S. 64, Bild links unten.

Bilder