Eiscafe Dolomiti: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 21. Januar 2023, 19:57 Uhr

Eiscafe Dolomiti 1981

Das Eiscafe Dolomiti war in der Schwabacher Straße 4 eine der ersten Eisdielen in Fürth seit den 1950er Jahren. Die Pächter der Eisdiele schlossen das Geschäft aus Altersgründen und gingen zurück in die italienische Heimat. Die Tochter ist der Branche treu geblieben und betreibt heute mit ihrem Mann in Kempten ein Eiscafe.


Zeitzeugenberichte

Zum Eisdielen-Betrieb in den 1950er Jahren:

"Die Eisdiele neben der Drogerie Tischendorf ist mir schon seit ca. 1953 bekannt. Auf dem Weg zum 73er Bus am Rathaus nach Stadeln wurde der Mutter schnell noch ein Zehnerla aus der Tasche geleiert, zum Einkehrschwung in das Paradies. Die beiden bunten Schwungscheiben (siehe unten) mit ihren, durch das rotieren erzeugten, Farbmustern faszinierten beim Warten auf die Eiskugel. Das rausgehen wurde etwas verzögert vorgenommen, um einen Blick auf die kleinen Tischchen im Sitzbereich zu werfen, wo aus flachen Edelstahl-Eisbechern (Früchtebecher im heutigen Sinn gab es nicht), von denen einige außen mit Kondenswasser benetzt waren, von einigen Petticoat-Trägerinnen in einer anderen Liga Eis genossen wurde. Aber ok – eine Kugel ist besser als gar nix und man trollte sich. Die Kugel Eis kostete lange Jahre 10 Pfennige. Wie diese 10 Pfennige reichen konnten, das Geschäft über die Winterzeit komplett zu schließen, hat uns damals auch beschäftigt. Denn nach der Saison ca. Ende Oktober war Schluss mit der Schleckerei. Mit Wehmut sah man, wie mit Packpapier die Fenster zugeklebt wurden und die Betreiber zum Überwintern nach Italien abreisten. Erst im Frühling wurde die Eisdiele wieder zum Leben erweckt, was mit großem Wohlwollen und Vorfreude beim Vorbeilaufenden aufgenommen wurde…. Die Eisbereitung fand am Anfang mit senkrecht stehenden, doppelwandigen Trommeln statt, die zur Kältebildung und Weitergabe an die innere Trommel, mit den Eiszutaten und mit zerkleinertem Eis und Salz gefüllt waren. Die Drehbewegung dieser Trommel wurde durch einen extra Elektromotor mit Lederriemenantrieb auf eine ca. 80 cm Breite eiserne Schwungscheibe erzeugt. Diese großen, gusseisernen Schwungscheiben waren mit roten und weißen Spiralen bunt bemalt, die bei der Rotation leicht "psychedelische" Muster erzeugten - für uns Kinder faszinierend. Von diesen Maschinen gab es hier zwei Stück. Die Technik ging natürlich dann weiter mit direktem Elektromotorantrieb bis zur Kompressorkühlung usw. usw. Aber den optischen Reiz der drehenden, bunten Schwungscheiben der frühen Jahre hatten sie nicht mehr, es waren nur noch - eh nicht mehr sichtbare - Maschinen.[1]

Siehe auch

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki, Aktennr. '46'

Bilder