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In einem Brief an den damaligen Oberbürgermeister Nürnbergs, Willy Liebel (Hitlers liebster Oberbürgermeister), schrieb Gradl [[1937]]: ''… Ich hatte das unverdiente Glück, die höchste Auszeichnung die sich ein deutscher Mann denken und erhoffen kann, zu erleben: Vom Führer empfangen zu werden, einige Stunden neben dem Führer verleben zu dürfen. Dieses herrlichste u. unvergessliche Erlebnis, diesen Höhepunkt meines Lebens, verdanke ich Ihrem Wohlwollen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister. Meinen Dank hierfür glaube ich auch in Ihrem Sinne am besten dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem ich mit aller Kraft mein ganzes Können dazu verwende, das von unserem Führer geschaffene, wundervolle dritte Reich u. insbesondere unsere fränkische Heimat im Bilde zu verherrlichen, um es dem deutschen Volke noch näher zu bringen. Heil dem Führer!''<ref>Peter Roos: Hitler lieben, S. 58 ff.</ref> | In einem Brief an den damaligen Oberbürgermeister Nürnbergs, Willy Liebel (Hitlers liebster Oberbürgermeister), schrieb Gradl [[1937]]: ''… Ich hatte das unverdiente Glück, die höchste Auszeichnung die sich ein deutscher Mann denken und erhoffen kann, zu erleben: Vom Führer empfangen zu werden, einige Stunden neben dem Führer verleben zu dürfen. Dieses herrlichste u. unvergessliche Erlebnis, diesen Höhepunkt meines Lebens, verdanke ich Ihrem Wohlwollen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister. Meinen Dank hierfür glaube ich auch in Ihrem Sinne am besten dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem ich mit aller Kraft mein ganzes Können dazu verwende, das von unserem Führer geschaffene, wundervolle dritte Reich u. insbesondere unsere fränkische Heimat im Bilde zu verherrlichen, um es dem deutschen Volke noch näher zu bringen. Heil dem Führer!''<ref>Peter Roos: Hitler lieben, S. 58 ff.</ref> | ||
Was folgt sind Aufträge von Hitler persönlich. Gradl wird eigens zum 50. Geburtstags Hitlers nach Berlin eingeladen, um von ihm persönlich den Auftrag entgegen zu nehmen, sechs Monumentalgemälde für den Erweiterungsbau der Neuen Reichskanzlei in Berlin zu gestalten. Die Bilder sollten in dem neu geschaffenen riesigen Speisesaal (48 x 10,5 m) zur Schau gestellt werden. Hierfür erhielt er Honorar von stolzen 190.000 Reichsmark. Ob die Bilder tatsächlich alle angefertigt wurden und wo diese ggfls. geblieben sind, ist aktuell nicht bekannt. Am [[1. Januar]] [[1941]] trat Gradl - auf Wunsch Adolf Hitlers persönlich - auch der NSDAP bei - Mitgliedsnummer 7 848 329. Dem Antrag Gradls wurde "''ausnahmsweise außer der Reihe''" stattgegeben, da sich der Antragsteller "''in außerordentlicher Gunst unserem Führer''" befand.<ref>Peter | Was folgt sind Aufträge von Hitler persönlich. Gradl wird eigens zum 50. Geburtstags Hitlers nach Berlin eingeladen, um von ihm persönlich den Auftrag entgegen zu nehmen, sechs Monumentalgemälde für den Erweiterungsbau der Neuen Reichskanzlei in Berlin zu gestalten. Die Bilder sollten in dem neu geschaffenen riesigen Speisesaal (48 x 10,5 m) zur Schau gestellt werden. Hierfür erhielt er Honorar von stolzen 190.000 Reichsmark. Ob die Bilder tatsächlich alle angefertigt wurden und wo diese ggfls. geblieben sind, ist aktuell nicht bekannt. Am [[1. Januar]] [[1941]] trat Gradl - auf Wunsch Adolf Hitlers persönlich - auch der NSDAP bei - Mitgliedsnummer 7 848 329. Dem Antrag Gradls wurde "''ausnahmsweise außer der Reihe''" stattgegeben, da sich der Antragsteller "''in außerordentlicher Gunst unserem Führer''" befand.<ref>Peter Roos, Hitler lieben, S. 24 ff.</ref> | ||
Zum 60. Geburtstag im Jahre 1943 wurde Gradl zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Marktheidenfeld ernannt, trotz des Führererlasses während des Krieges auf Titel, Orden und Ehrenzeichen zu verzichten. Kurz zuvor sollte Gradl sogar noch die höchste Auszeichnung eines Künstlers im Deutschen Reich bekommen - die Goethe-Medaille. Auf Betreiben Goebbels hin hatte Hitler bereits der Verleihung der Medaille zugestimmt, die sonst nur Künstlern im hohen Alter zugebilligt wurde. Allein der Umstand, dass Hitler erst nach der Freigabe der Verleihung erfahren hatte, das Gradl erst 60 Jahre alt und somit zu "jung" für die Medaille war, verhinderte die tatsächliche Verleihung. Man verschob das Ansinnen auf seinen 65. Geburtstag.<ref>Peter | Zum 60. Geburtstag im Jahre 1943 wurde Gradl zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Marktheidenfeld ernannt, trotz des Führererlasses während des Krieges auf Titel, Orden und Ehrenzeichen zu verzichten. Kurz zuvor sollte Gradl sogar noch die höchste Auszeichnung eines Künstlers im Deutschen Reich bekommen - die Goethe-Medaille. Auf Betreiben Goebbels hin hatte Hitler bereits der Verleihung der Medaille zugestimmt, die sonst nur Künstlern im hohen Alter zugebilligt wurde. Allein der Umstand, dass Hitler erst nach der Freigabe der Verleihung erfahren hatte, das Gradl erst 60 Jahre alt und somit zu "jung" für die Medaille war, verhinderte die tatsächliche Verleihung. Man verschob das Ansinnen auf seinen 65. Geburtstag.<ref>Peter Roos, Hitler lieben, S. 31 ff.</ref> | ||
Gradl wurde zum Kriegsende kurzzeitig interniert. Im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens beantragte die Spruchkammer I des Stadtkreises Nürnberg am 24. März 1948 die zweithöchste Einstufung - II Aktivist. Begründet wurde dies durch die zahlreichen Mitgliedschaften in der Partei der Nationalsozialisten und ihrer Untergruppierungen. Laut Anklageschrift war Gradl "ein überzeugter Anhänger der NS-Gewaltherrschaft insbesondere ihrer Rasselehre ... Als anerkannter Maler des Führers bezogen die führenden Männer des 3. Reiches von ihm ihre Bilder und ist damit eine Nutznießung gegeben."<ref>StAN Spruchkammerakte Gz.I/206; G 240</ref> Das Verfahren wurde unter großem Interesse der Öffentlichkeit geführt und verfolgt. In der mündlichen Verhandlung beantragte Gradls Verteidigung mindestens die Herabstufung als III. Minderbelasteter, obwohl Gradl sogar in seinem Erhebungsbogen "vergessen" hatte zu erwähnen, dass er von 1941 bis 1945 Ratsmitglied der Stadt Nürnberg war, und somit in alle internen Belange der Stadt- und Parteiverwaltung stets eingebunden war. Die Spruchkammer ging am Ende des Verfahren sogar noch weiter und stufte ihn lediglich nur noch als Mitläufer ein - nicht ohne ihm eine einmalige Zahlung von 2.000 Reichsmark aufzuerlegen - als Wiedergutmachung. | Gradl wurde zum Kriegsende kurzzeitig interniert. Im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens beantragte die Spruchkammer I des Stadtkreises Nürnberg am 24. März 1948 die zweithöchste Einstufung - II Aktivist. Begründet wurde dies durch die zahlreichen Mitgliedschaften in der Partei der Nationalsozialisten und ihrer Untergruppierungen. Laut Anklageschrift war Gradl "ein überzeugter Anhänger der NS-Gewaltherrschaft insbesondere ihrer Rasselehre ... Als anerkannter Maler des Führers bezogen die führenden Männer des 3. Reiches von ihm ihre Bilder und ist damit eine Nutznießung gegeben."<ref>StAN Spruchkammerakte Gz.I/206; G 240</ref> Das Verfahren wurde unter großem Interesse der Öffentlichkeit geführt und verfolgt. In der mündlichen Verhandlung beantragte Gradls Verteidigung mindestens die Herabstufung als III. Minderbelasteter, obwohl Gradl sogar in seinem Erhebungsbogen "vergessen" hatte zu erwähnen, dass er von 1941 bis 1945 Ratsmitglied der Stadt Nürnberg war, und somit in alle internen Belange der Stadt- und Parteiverwaltung stets eingebunden war. Die Spruchkammer ging am Ende des Verfahren sogar noch weiter und stufte ihn lediglich nur noch als Mitläufer ein - nicht ohne ihm eine einmalige Zahlung von 2.000 Reichsmark aufzuerlegen - als Wiedergutmachung. |