Juda Wolf Neckarsulmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Juda Wolf Neckarsulmer wuchs in einer alteingesessenen Fürther Familie auf und war Schüler von [[Wolf Hamburger]] wo er schließlich auch den [[ikpedia:Morenu|Morenu-Titel]] erwarb.<ref name="Rabbiner"/> Im Oktober 1823 fiel er bei der Staatsprüfung in Ansbach durch, war aber im September 1824 bei einem erneuten Anlauf erfolgreich.<ref name="Rabbiner"/> Er übernahm zuerst die Stelle eines Rabbiners in Bamberg und wurde am 24. Februar 1826 zum Distriktsrabbiner in Schnaittach installiert. Damit war er auch für Hüttenbach, Ottensoos, und Forth zuständig. Überliefert sind ständige Konflikte mit seiner Gemeinde.<ref name="Rabbiner"/></br>
Juda Wolf Neckarsulmer wuchs in einer alteingesessenen Fürther Familie auf und war Schüler von [[Wolf Hamburger]] wo er schließlich auch den [[ikpedia:Morenu|Morenu-Titel]] erwarb.<ref name="Rabbiner"/> Im Oktober 1823 fiel er bei der Staatsprüfung in Ansbach durch, war aber im September 1824 bei einem erneuten Anlauf erfolgreich.<ref name="Rabbiner"/> Er übernahm zuerst die Stelle eines Rabbiners in Bamberg und wurde am 24. Februar 1826 zum Distriktsrabbiner in Schnaittach installiert. Damit war er auch für Hüttenbach, Ottensoos, und Forth zuständig. Überliefert sind ständige Konflikte mit seiner Gemeinde.<ref name="Rabbiner"/></br>
Die Regierung vertraute ihm die Ausarbeitung einer neuen Synagogenordnung für den Bezirk Mittelfranken an. Diese lieferte der stets streitbare Neckarsulmer. In den sich daran anschließenden Kontroversen zeigte er sich als ein in der Tradition verhafteter, vorsichtiger Reformer, der aber mit reformistischen Methoden und Grundbegriffen vertraut war.<ref>siehe Wenzel Maximilian Widenka: ''Sehet, da kommen Schakale, den Weinberg zu zerstören, den Weinberg Israels'' - Emanzipation und Konfessionalisierung im fränkischen Landjudentum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in: "Schriften aus der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bd. 30; Seite 88</ref> "''Seine Abstimmungen in der Synode zu Ansbach in den 30er-Jahren brachten ihn in den Ruf des religiösen Freisinns, galt ja schon die Eliminierung des [[wikipedia:Yekum Purkan|Jekum Purkan]] zu jener Zeit als Reform im Kultus, und so hatte Neckarsulmer manch harten Strauß auszufechten, obwohl er durch und durch orthodox gesinnt war und gelebt hat.''"<ref>[[wikipedia:Allgemeinen Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]] vom 24. August 1880</ref> "''Niemand weiß so recht, gehört er der alten oder der neuen Richtung an.''"<ref name="Rabbiner"/> 1860 schloss er sich dem Protest gegen die [[wikipedia:Ludwig Philippson|Philippson]]-[https://www.uni-potsdam.de/de/nachrichten/detail/2014-08-12-eine-juedische-bibel-im-geiste-der-deutschen-sprache Bibel] an.<ref>[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] vom 13. Juni 1860</ref></br>
Die Regierung vertraute ihm die Ausarbeitung einer neuen Synagogenordnung für den Bezirk Mittelfranken an. Diese lieferte der stets streitbare Neckarsulmer. In den sich daran anschließenden Kontroversen zeigte er sich als ein in der Tradition verhafteter, vorsichtiger Reformer, der aber mit reformistischen Methoden und Grundbegriffen vertraut war.<ref>siehe Wenzel Maximilian Widenka: ''Sehet, da kommen Schakale, den Weinberg zu zerstören, den Weinberg Israels'' - Emanzipation und Konfessionalisierung im fränkischen Landjudentum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in: "Schriften aus der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bd. 30; Seite 88</ref> "''Seine Abstimmungen in der Synode zu Ansbach in den 30er-Jahren brachten ihn in den Ruf des religiösen Freisinns, galt ja schon die Eliminierung des [[wikipedia:Yekum Purkan|Jekum Purkan]] zu jener Zeit als Reform im Kultus, und so hatte Neckarsulmer manch harten Strauß auszufechten, obwohl er durch und durch orthodox gesinnt war und gelebt hat.''"<ref>[[wikipedia:Allgemeinen Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]] vom 24. August 1880</ref> "''Niemand weiß so recht, gehört er der alten oder der neuen Richtung an.''"<ref name="Rabbiner"/> 1860 schloss er sich dem Protest gegen die [[wikipedia:Ludwig Philippson|Philippson]]-[https://www.uni-potsdam.de/de/nachrichten/detail/2014-08-12-eine-juedische-bibel-im-geiste-der-deutschen-sprache Bibel] an.<ref>[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] vom 13. Juni 1860</ref></br>
 
[[Datei:Verlobungsanzeige Fanny Neckarsulmer, Fränkischer Kurier 9. September 1866.jpg|200px|right|Verlobungsanzeige Fanny Neckarsulmer, Fränkischer Kurier 9. September 1866]]
Mit der Verheiratung seiner jüngsten Tochter und gesundheitlichen Gründen gab er am 23. April 1867 die Stelle in Schnaittach auf und zog sich nach Fürth zurück.<ref name="Rabbiner"/> Im Artikel hieß es: "''Hatte sein Temperament auch manches Kantige, so besaß er doch eine hohe allgemeine Bildung, einen scharfen Verstand und eine anerkannte talmudische Gelehrsamkeit.''"<ref>[[wikipedia:Allgemeinen Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]] vom 10. September 1867</ref> In der Rücktrittserklärung vom 23. Dezember 1866 hatte Neckarsulmer geschrieben: "''Verehrteste Gemeinde! Durch die Verheuratung meiner jüngsten Tochter, die bisher meine Wirthschaft geführt u. mich verpflegt hat, sehe ich mich genöthigt meinen bisherigen Wohnsitz zu verlassen, um bei derselben in Fürth zu wohnen, da ich bei meinem vorgerückten Alter und meinen schwächlichen, hinfälligen physischen Zuständen u. häufigen Krankheits-Anfällen der Pflege einer nah verwandten, weiblichen Person nicht zu entbehren im Stande bin.''"<ref name="Rabbiner"/></br>
Mit der Verheiratung seiner jüngsten Tochter und gesundheitlichen Gründen gab er am 23. April 1867 die Stelle in Schnaittach auf und zog sich nach Fürth zurück.<ref name="Rabbiner"/> Im Artikel hieß es: "''Hatte sein Temperament auch manches Kantige, so besaß er doch eine hohe allgemeine Bildung, einen scharfen Verstand und eine anerkannte talmudische Gelehrsamkeit.''"<ref>[[wikipedia:Allgemeinen Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]] vom 10. September 1867</ref> In der Rücktrittserklärung vom 23. Dezember 1866 hatte Neckarsulmer geschrieben: "''Verehrteste Gemeinde! Durch die Verheuratung meiner jüngsten Tochter, die bisher meine Wirthschaft geführt u. mich verpflegt hat, sehe ich mich genöthigt meinen bisherigen Wohnsitz zu verlassen, um bei derselben in Fürth zu wohnen, da ich bei meinem vorgerückten Alter und meinen schwächlichen, hinfälligen physischen Zuständen u. häufigen Krankheits-Anfällen der Pflege einer nah verwandten, weiblichen Person nicht zu entbehren im Stande bin.''"<ref name="Rabbiner"/></br>


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