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Wann an der Stelle erstmals eine Brücke über die Pegnitz führte, kann man heute - genauso wie bei der Maxbrücke - nicht mehr feststellen. Sicher wollten die von zwei Flüssen eingeengten Bewohner Fürths nicht nur nach Westen und Süden Verbindungen pflegen, sondern auch nach Norden und Osten. Die Pegnitz floss direkt unterhalb des Hügels, der die Fürther Altstadt trug und schnitt das damals ländliche Fürth von den Dörfern des jetzigen Knoblauchslandes und den Handelsstraßen nach Sachsen und Thüringen ab. Noch um 1500 war die Flussüberquerung oder besser -durchquerung nur in einer Furt möglich. Eine Handzeichnung des Nürnbergers Hans Bien zeigt 1629 eine Holzbrücke mit zwei Pfeilern. Als die Brücke 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, war sie angeblich schon sehr alt. Erst 18 Jahre später erstellte man einen Nachbau der alten Brücke. Der Boener-Stich aus dem Jahre 1704 stellt ihn mit insgesamt fünf Pfeilerpaaren dar. Interessant ist, dass während der Pest-Zeiten das Befahren der Brücke durch einen Schlagbaum kontrolliert wurde. | Wann an der Stelle erstmals eine Brücke über die Pegnitz führte, kann man heute - genauso wie bei der Maxbrücke - nicht mehr feststellen. Sicher wollten die von zwei Flüssen eingeengten Bewohner Fürths nicht nur nach Westen und Süden Verbindungen pflegen, sondern auch nach Norden und Osten. Die Pegnitz floss direkt unterhalb des Hügels, der die Fürther Altstadt trug und schnitt das damals ländliche Fürth von den Dörfern des jetzigen Knoblauchslandes und den Handelsstraßen nach Sachsen und Thüringen ab. Noch um 1500 war die Flussüberquerung oder besser -durchquerung nur in einer Furt möglich. Eine Handzeichnung des Nürnbergers Hans Bien zeigt 1629 eine Holzbrücke mit zwei Pfeilern. Als die Brücke 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, war sie angeblich schon sehr alt. Erst 18 Jahre später erstellte man einen Nachbau der alten Brücke. Der Boener-Stich aus dem Jahre 1704 stellt ihn mit insgesamt fünf Pfeilerpaaren dar. Interessant ist, dass während der Pest-Zeiten das Befahren der Brücke durch einen Schlagbaum kontrolliert wurde. | ||
Für Fußgänger und kleinere Fuhrwerke baute man im 18. Jahrhundert einen langen Steg durch das Pegnitztal, der auch bei Überschwemmungen benutzbar war. Aber damals führte auch die Pegnitz häufiger Hochwasser als heute, wo sie durch Stauwehre reguliert wird. Deshalb musste man 1811 in Fürth wieder einmal eine neue Brücke über den Fluss schlagen. Warum man erneut das vergängliche Holz wählte, ist nicht bekannt. Vermutlich hatte man es mit dem Neubau eilig, da gerade wieder ein Wagen auf dem schief stehenden Steg abgerutscht und durchgebrochen war. Jedenfalls war auch dieses Bauwerk, das um diese Zeit bereits "Heubrücke" hieß, weder dem Hochwasser noch den schwerbeladenen Wagen gewachsen, die die Fürther bis nach Sachsen schickten. Übrigens verlangte man um diese Zeit noch Brückenzoll. Die Abgabe von 1 Kreuzer entsprach etwa dem Gegenwert von einem halben Liter Bier. | Für Fußgänger und kleinere Fuhrwerke baute man im 18. Jahrhundert einen langen Steg durch das Pegnitztal, der auch bei Überschwemmungen benutzbar war. Aber damals führte auch die Pegnitz häufiger Hochwasser als heute, wo sie durch Stauwehre reguliert wird. Deshalb musste man 1811 in Fürth wieder einmal eine neue Brücke über den Fluss schlagen. Warum man erneut das vergängliche Holz wählte, ist nicht bekannt. Vermutlich hatte man es mit dem Neubau eilig, da gerade wieder ein Wagen auf dem schief stehenden Steg abgerutscht und durchgebrochen war. Jedenfalls war auch dieses Bauwerk, das um diese Zeit bereits "Heubrücke" hieß, weder dem Hochwasser noch den schwerbeladenen Wagen gewachsen, die die Fürther bis nach Sachsen schickten. Übrigens verlangte man um diese Zeit noch Brückenzoll. Die Abgabe von 1 Kreuzer entsprach etwa dem Gegenwert von einem halben Liter Bier. | ||
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Auch an der Ludwigsbrücke probierten die Pioniere des Dritten Reiches ihr Können aus und der über die Pegnitz führende Steinbogen wurde 1945 gesprengt. Kurze Zeit später war die Brücke bereits mit einer provisorischen Holzkonstruktion wieder befahrbar gemacht. Weitere vier Jahre dauerte es, bis die alte Form der Ludwigsbrücke wiederhergestellt war. Als man im Juli 1949 Sprengkammern einbauen wollte, vermutlich um einer folgenden Kriegergeneration die Arbeit zu erleichtern, zündeten Unbekannte das Baugerüst an. Auch die nächsten Reparaturen folgten bald. Die Pegnitzbegradigung forderte 1960 eine Verstärkung der Fundamente im Flussbereich und 1968 musste die Fahrbahn ausgebessert werden. Der Fürther Stadtrat entschloss sich bald danach zu einem Neubau, zumal bis zu 2.200 Fahrzeuge pro Stunde über die Brücke fuhren. | Auch an der Ludwigsbrücke probierten die Pioniere des Dritten Reiches ihr Können aus und der über die Pegnitz führende Steinbogen wurde 1945 gesprengt. Kurze Zeit später war die Brücke bereits mit einer provisorischen Holzkonstruktion wieder befahrbar gemacht. Weitere vier Jahre dauerte es, bis die alte Form der Ludwigsbrücke wiederhergestellt war. Als man im Juli 1949 Sprengkammern einbauen wollte, vermutlich um einer folgenden Kriegergeneration die Arbeit zu erleichtern, zündeten Unbekannte das Baugerüst an. Auch die nächsten Reparaturen folgten bald. Die Pegnitzbegradigung forderte 1960 eine Verstärkung der Fundamente im Flussbereich und 1968 musste die Fahrbahn ausgebessert werden. Der Fürther Stadtrat entschloss sich bald danach zu einem Neubau, zumal bis zu 2.200 Fahrzeuge pro Stunde über die Brücke fuhren. | ||
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Die mehr als 130 Jahre alte Ludwigsbrücke erlebte jetzt, wie parallel zu ihr die Nachfolgerin hochgezogen wurde. Man wollte den Neubau an die Stelle der alten Brücke setzen, und als eine Hälfte der neuen Brücke fertig gestellt war, wurde im März 1971 das alte Sandsteinbauwerk abgetragen. Im Dezember desselben Jahres war das 5,6 Millionen DM teuere Bauwerk auf 24 Pfeilern abgeschlossen und es scheint mit einer Breite von 22,5 m und einer Länge von 180 m dem Verkehr bisher gewachsen zu sein. Im Jahr 1988 wurde die Fugenisolierung erneuert. | Die mehr als 130 Jahre alte Ludwigsbrücke erlebte jetzt, wie parallel zu ihr die Nachfolgerin hochgezogen wurde. Man wollte den Neubau an die Stelle der alten Brücke setzen, und als eine Hälfte der neuen Brücke fertig gestellt war, wurde im März 1971 das alte Sandsteinbauwerk abgetragen. Im Dezember desselben Jahres war das 5,6 Millionen DM teuere Bauwerk auf 24 Pfeilern abgeschlossen und es scheint mit einer Breite von 22,5 m und einer Länge von 180 m dem Verkehr bisher gewachsen zu sein. Im Jahr 1988 wurde die Fugenisolierung erneuert. | ||
Version vom 6. Januar 2013, 07:04 Uhr
Die Ludwigsbrücke führt nördlich der Altstadt über die Pegnitz und wird täglich von ca. 40 000 Fahrzeugen passiert. Der Name erinnert an König Ludwig I. von Bayern.
Alte Ludwigsbrücke und Vorgänger
Wann an der Stelle erstmals eine Brücke über die Pegnitz führte, kann man heute - genauso wie bei der Maxbrücke - nicht mehr feststellen. Sicher wollten die von zwei Flüssen eingeengten Bewohner Fürths nicht nur nach Westen und Süden Verbindungen pflegen, sondern auch nach Norden und Osten. Die Pegnitz floss direkt unterhalb des Hügels, der die Fürther Altstadt trug und schnitt das damals ländliche Fürth von den Dörfern des jetzigen Knoblauchslandes und den Handelsstraßen nach Sachsen und Thüringen ab. Noch um 1500 war die Flussüberquerung oder besser -durchquerung nur in einer Furt möglich. Eine Handzeichnung des Nürnbergers Hans Bien zeigt 1629 eine Holzbrücke mit zwei Pfeilern. Als die Brücke 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, war sie angeblich schon sehr alt. Erst 18 Jahre später erstellte man einen Nachbau der alten Brücke. Der Boener-Stich aus dem Jahre 1704 stellt ihn mit insgesamt fünf Pfeilerpaaren dar. Interessant ist, dass während der Pest-Zeiten das Befahren der Brücke durch einen Schlagbaum kontrolliert wurde. Für Fußgänger und kleinere Fuhrwerke baute man im 18. Jahrhundert einen langen Steg durch das Pegnitztal, der auch bei Überschwemmungen benutzbar war. Aber damals führte auch die Pegnitz häufiger Hochwasser als heute, wo sie durch Stauwehre reguliert wird. Deshalb musste man 1811 in Fürth wieder einmal eine neue Brücke über den Fluss schlagen. Warum man erneut das vergängliche Holz wählte, ist nicht bekannt. Vermutlich hatte man es mit dem Neubau eilig, da gerade wieder ein Wagen auf dem schief stehenden Steg abgerutscht und durchgebrochen war. Jedenfalls war auch dieses Bauwerk, das um diese Zeit bereits "Heubrücke" hieß, weder dem Hochwasser noch den schwerbeladenen Wagen gewachsen, die die Fürther bis nach Sachsen schickten. Übrigens verlangte man um diese Zeit noch Brückenzoll. Die Abgabe von 1 Kreuzer entsprach etwa dem Gegenwert von einem halben Liter Bier.
Eine neue, stärkere Brücke musste also her, den Kaufleuten erschien der Umweg über Nürnberg unzumutbar. Nachdem man 1829 mit dem Ersuchen abgeblitzt war, die Brücke auf Kosten des Kreises zu erbauen, entschloss sich der Fürther Gemeinderat 1831, die Sache selbst zu finanzieren. Hatte man gedacht, dass man jetzt mit dem Bau beginnen könnte, sah man sich getäuscht. Eine Auseinandersetzung begann, wie sie auch heute bei Großprojekten üblich ist. Die Bewohner stritten heftig um die Platzierung der in Fürth mündenden Brückenseite. Sie teilten sich in Anhänger der Fischer- und solche der Heiligengasse als Mündungspunkt. "Gutachten" wurden erstellt und verworfen. Außerdem tauchten Mutmaßungen auf, etliche Gemeindevertreter würden sich nur deshalb für die Heiligengasse einsetzen, weil sie am Königsplatz wohnten und nicht gestört werden wollten. Man hätte sicher noch länger gestritten, wäre nicht ein dritter, geradezu prophetischer Vorschlag von einem Postsekretär aufgetaucht. Dieser wollte die spätere Ludwigsbrücke auf den Königsplatz ausrichten. Fürth dehnte sich, nicht zuletzt wegen der Eisenbahn, immer mehr nach Südwesten aus und hätte durch diesen Vorschlag eine zusätzliche, heute fehlende, Nord-Süd-Achse erhalten. Doch was geschah? Die beiden ursprünglich streitenden Parteien waren sich sofort in ihrer Ablehnung einig und bestimmten die Heiligengasse als Ziel. Diese Lösung hatte den Vorteil, ein Drittel billiger zu sein als die andere Variante.
Die erste steinerne Brücke 1840
Weitere Probleme waren vor dem Baubeginn der neuen Pegnitzbrücke zu lösen. Die Pläne bedurften mehrfach der Überarbeitung und die interessierten "Baufirmen" zerstritten sich. Endlich konnte im März 1834 ein Zirndorfer Baumeister mit dem Neubau beginnen. Er errichtete auf einer Länge von etwa 280 m 25 Sandsteinbögen. Der Bogen in der Mitte wurde durch Balkone verbreitert, kleinere Erker nach jeweils vier Bögen nahmen die Brückenlaternen auf. Die Pegnitz durchfloss die ersten drei Bögen auf der Innenstadtseite. Vier Jahre nach Baubeginn schien das so lange umstrittene Bauwerk endlich fertig gestellt. So glaubte jedenfalls der Baumeister. Doch der Kreisbaurat stellte am 8. April 1838 bei der damals schon üblichen Abnahme fest, dass teilweise unbrauchbare Steine verwendet worden waren. Der Baumeister hatte eine Menge nachzubessern, während die Fürther weiter auf die Brücke warteten. Zwei Jahre später - und um 6.000 Gulden ärmer - hatte er es schließlich geschafft und am 3. Oktober 1840 fand die feierliche Eröffnung der Ludwigsbrücke statt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf über 76.000 Gulden. Der Namensgeber Ludwig I. (geb. 25. August 1786 in Straßburg, gest. 29. Februar 1868 in Nizza) war seit 15 Jahren bayerischer König.
Der Patron brachte der Ludwigsbrücke offenbar Glück. Lediglich Ausbesserungen wegen Hochwasserschäden waren erforderlich. So gab man 1909 beispielsweise dafür 11.000 Goldmark aus. Im Jahr 1883 genehmigte der Magistrat die Beleuchtung der Brückenfahrbahn mit Gas-Kandelabern. Erst 88 Jahre nach der Einweihung dachte der Stadtrat über einen Neubau nach, da der Verkehr nun wesentlich stärker geworden war. Pikanterweise war wieder eine Orientierung zum Königsplatz im Gespräch, aber man beließ es dann doch bei einer Verbreiterung und Reparatur der alten Brücke, die man sich 172.000 Mark kosten ließ. Wieder wurde das bewährte Rezept angewandt, indem man die Fahrbahn auf die volle Brückenbreite von 7,2 m erweiterte und die Gehwege - je 2,3 m breit - außen anhängte. Während der kurzen zweimonatigen Bauzeit im Jahr 1928 führte man den Verkehr einspurig über einen hölzernen Notsteg direkt flussabwärts neben der Ludwigsbrücke. Der Verkehr wurde von zwei Polizisten geregelt - heute an dieser Stelle undenkbar.
Auch an der Ludwigsbrücke probierten die Pioniere des Dritten Reiches ihr Können aus und der über die Pegnitz führende Steinbogen wurde 1945 gesprengt. Kurze Zeit später war die Brücke bereits mit einer provisorischen Holzkonstruktion wieder befahrbar gemacht. Weitere vier Jahre dauerte es, bis die alte Form der Ludwigsbrücke wiederhergestellt war. Als man im Juli 1949 Sprengkammern einbauen wollte, vermutlich um einer folgenden Kriegergeneration die Arbeit zu erleichtern, zündeten Unbekannte das Baugerüst an. Auch die nächsten Reparaturen folgten bald. Die Pegnitzbegradigung forderte 1960 eine Verstärkung der Fundamente im Flussbereich und 1968 musste die Fahrbahn ausgebessert werden. Der Fürther Stadtrat entschloss sich bald danach zu einem Neubau, zumal bis zu 2.200 Fahrzeuge pro Stunde über die Brücke fuhren.
Neubau 1971 und Sanierung 2006 - 2007
Die mehr als 130 Jahre alte Ludwigsbrücke erlebte jetzt, wie parallel zu ihr die Nachfolgerin hochgezogen wurde. Man wollte den Neubau an die Stelle der alten Brücke setzen, und als eine Hälfte der neuen Brücke fertig gestellt war, wurde im März 1971 das alte Sandsteinbauwerk abgetragen. Im Dezember desselben Jahres war das 5,6 Millionen DM teuere Bauwerk auf 24 Pfeilern abgeschlossen und es scheint mit einer Breite von 22,5 m und einer Länge von 180 m dem Verkehr bisher gewachsen zu sein. Im Jahr 1988 wurde die Fugenisolierung erneuert.
In den Jahren 2005 bis 2007 war für die durch Feuchtigkeit und Streusalz stark in Mitleidenschaft gezogene Ludwigsbrücke eine Komplettsanierung nötig. Je eine Brückenhälfte war wegen der Renovierungsarbeiten gesperrt, auf der anderen Hälfte rollte der Verkehr Richtung Innenstadt. Eine Behelfsbrücke in direkter Verlängerung der vom Rathaus kommenden Brandenburger Straße nahm den Verkehr in Richtung Erlangen auf. Diese Maßnahme geriet vor allem wegen der Abholzung etlicher alter Bäume entlang der Pegnitz in die Kritik. Im August 2007 wurde die sanierte Brücke wiedereröffnet.