| + | :''Schon öftermalen ist, von Jurisdictions- und Polizeywegen, allen dasigen Hausbesitzern bey Strafe verkündet worden, keine Haus- oder Miethleute aufzunehmen, bevor dieselben bey dem betreffenden Amte, unter welches dieselben ziehen wollen, sich gemeldet und nach vorhergegangener Untersuchung deren Vermögens-Umstände, Nahrungs-Fähigkeit und Lebens-Wandels einen Erlaubnisschein erhalten und vorgezeiget haben. Da diese Vorschrift bisher so wenig nachgegangen und dadurch zur Plage des Publikums und zum allgemeinen Nachteil, der hiesige Ort ohne Unterschied mit Armen, ja sogar mit viel lüderlichem Gesindel angehäufet worden, welches, nach vielfältigen Beschwerden der hiesigen und der umliegenden Ortsbewohner, sich beynahme einzig und alleine vom Betteln, dann Feld-, Gärten- und Holzdiebstählen ernähret und es gleichwohl in der nöthigsten Zeit der Feldarbeiten an tüchtigen und brauchbaren Arbeitern und Taglöhnern mangelt; so wird Eingangs gemeldetes Gebot andurch nochmals allgemein bekannt gemacht, und mit der Warnung eingeschärfet, das wer diesem Polizeigesetze in Zukunft entgegen handelt, mit empfindlicher Strafe, ohne Ansehen der Person, und ohne Nachsicht gerüget werden solle.'' |
− | Außerdem gestorben: Gottlieb Kramer (Maler), Georg Voit (Bauer), Johann Georg Pfister (Bader), Johann Georg Herzel (Bildhauer), Joseph Luz (Bildhauer), Friedrich Büttner (Metzger), Christoph Grießmeyer ("Wirth zum rothen Ochsen"), Johann Starkgraf (Goldschmied), Petram May (Melbermeister), Johann Adam Heinlein (Kaufmann), Elias Lederer (Branntweinbrenner), Johann Justus Geckelt (Drechslermeister), Johann Sederer (Strumpfwirkermeister), Christian Gottlieb Thalaker (Schuhmacher), Johann Georg Starkgraf (Kaufmann), Michael Bauer (Papierhändler), Johann Georg Gärtner (Spiegelmacher), Joseph Martin Schlund (Bildhauer), Johann Taubmann (Metzger), Georg Samuel Hofbauer (Schreiner), Karl Edlinger (Wirt zum gold. Hirschen), Hermann August Wilhelm Hauß (Buchbinder), Balthasar Zantner (Spiegelmacher), Johann Wolfgang Dimmler (Getreideeinkäufer), Conrad Büttner (Metzger), Johann Adam Mohr (Lichterzieher), Johann Schaller (Schreiner), Samuel Duhm (Rosolimacher)<ref>Alle Namen aus dem "Fürther Anzeiger", Januar bis Dezember 1797</ref> | + | Außerdem gestorben: Gottlieb Kramer (61 J., Maler), Georg Voit ("Bauer zu Weickershof"), Johann Georg Pfister (30 J., Bader), Johann Georg Herzel (46 J., Bildhauer), Christoph Grießmeyer (72 J., "Wirth zum rothen Ochsen"), Anna Elisabethe Lederer (68 J., Witwe v. Heinrich Lederer), Johann Georg Baumann (43 J., Drechsler), Carl Jacob Bonert (24 J., Drechsler), Johann Egemeyer (60 J., Metzgermeister), Conrad Ruhman (45 J., Schreinermeister), Johann Starkgraf (Goldschmied), Petram May (74 J., Melbermeister), Gottfried Stiegler (84 J., Gerichtsschöpf), Johann Adam Heinlein (56 J., Kaufmann), Elias Lederer (55 J., Branntweinbrenner), Heinrich Berner (42 J., Schreinermeister), Johann Justus Geckelt (66 J., Drechslermeister), Johann Paulus Schildknecht (70 J., Schuhmachermeister), Johann Sederer (Strumpfwirkermeister), Christian Gottlieb Thalaker (Schuhmacher), Johann Georg Starkgraf (66 J., Kaufmann), Michael Bauer (80 J., Papierhändler), Johann Georg Gärtner (44 J., Spiegelmacher), Joseph Martin Schlund (46 J., Bildhauer), Fr. Hieronimus Zech (Schreiner), Peter Höfler (67 J., Bauer in Mannhof), Witwe v. Thomas Knopp (Maurermeister), Johann Taubmann (76 J., Metzger), Marin Stuck (29 J., Flaschner), Georg Samuel Hofbauer (64 J., Schreiner), Karl Edlinger (63 J., Wirt zum gold. Hirschen), Hermann August Wilhelm Hauß (33 J., Buchbinder), Tobias Heimbrecht (87 J., Schuhmacher), Balthasar Zantner (Spiegelmacher), Johann Wolfgang Dimmler (Getreideeinkäufer), [[Conrad Büttner]] (94 J., [[Metzger]]), Johann Adam Mohr (Lichterzieher), Johann Schaller (47 J., Schreiner), Samuel Duhm (Rosolimacher), Johann Götz (57 J., Maurer und Steinhauer), Otto Christoph Feesecker (Schreiner), Thomas Paulus Meerwald (47 J., Schlosser), Johann Reim (60 J., Bortenmacher), Joseph Luz (30 J., Bildhauer), Friedrich Büttner (62 J., Metzger), Johann Leonhard Frech (45 J., Schlosser)<ref>Alle Namen aus dem "Fürther Anzeiger", Januar bis Dezember 1797</ref> |
− | :''[...] Dienstag den 4. April d. J. erschien zum ersten Male eine Art Wochenblatt, der [[Fürther Anzeiger]], herausgegeben von Bischof. Das kgl. preuß. Geleitsamt machte darin bekannt, daß gemäß einer Weisung des kgl. Landesministeriums der Anbau des gemeinnützigen Akazienbaumes auf alle mögliche Weise zu unterstützen und durch Prämien zu ermuntern sei. „Wer dahero den bereits dahier geschehenen Anpflanzungen dieser jungen Akazienbäume einen Schaden zufügt, hat körperliche Züchtigung zu gewärtigen.“ Ferner machte das Geleitsamt am 15. April bekannt, daß nach allerhöchstem Befehl die bisherige polizeiwidrige Beerdigung innerhalb hiesigen Ortes gänzlich abzuschaffen sei. - Der Commissionsrath Lips gab sich alle mögliche Mühe, den Kirchhof bei [[St. Michael]] zu schließen und den an der [[Nürnberger Straße]] schon in den vorhergehenden Jahren erworbenen und am 18. August 1797 abgesteckten Platz als neuen Leichenacker zu eröffnen. Allein seine Bemühungen scheiterten an dem allgemeinen Widerstande der Einwohner, so daß obige Verfügung noch unausführbar war. [...]. So stand diese Angelegenheit, als auf mehrfache Beschwerde im Sommer Minister Hardenberg eine eigene Commission, bestehend aus Kreisdirektor Cella, Medizinalrath Heerwagen und Bauinspektor Keim zur Untersuchnng der Sache nach Fürth schickte. Diese Commission sprach sich für Schließung des alten Kirchhofes aus. Hierauf hielt die Gemeinde am 25. August eine stürmische Versammlung auf dem Schießhause, worin beschlossen wurde, auf's Neue zu remonstriren. Am 14. Dezember d. J. erließ Hardenberg einen neuen Befehl, worin die Friedhofverlegung urgirt und nur die Benützung der Erbbegräbnisse gestattet wurde. [...]. Am 30.Juni ordnete das kgl. preuß. Geleitsamt an, daß Dunghaufen und Kloaken nicht mehr auf den Gassen ausgeschlagen und zum Verkaufe ausgelegt werden dürfen. [...]. Unter dem 25. Juli findet sich im Fürther Anzeiger bereits eine Ankündigung von Mineralwasserverkauf durch G. F. Solbrig. Er betraf Pyrmonter Wasser. [...]. Das Verbot des Tabakrauchens auf den Straßen wurde erneuert.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 170 ff</ref> | + | :''[...] Dienstag den 4. April d. J. erschien zum ersten Male eine Art Wochenblatt, der [[Fürther Anzeiger]], herausgegeben von Bischof. Das kgl. preuß. Geleitsamt machte darin bekannt, daß gemäß einer Weisung des kgl. Landesministeriums der Anbau des gemeinnützigen Akazienbaumes auf alle mögliche Weise zu unterstützen und durch Prämien zu ermuntern sei. „Wer dahero den bereits dahier geschehenen Anpflanzungen dieser jungen Akazienbäume einen Schaden zufügt, hat körperliche Züchtigung zu gewärtigen.“ Ferner machte das Geleitsamt am 15. April bekannt, daß nach allerhöchstem Befehl die bisherige polizeiwidrige Beerdigung innerhalb hiesigen Ortes gänzlich abzuschaffen sei. - Der Commissionsrath Lips gab sich alle mögliche Mühe, den Kirchhof bei [[St. Michael]] zu schließen und den an der [[Nürnberger Straße]] schon in den vorhergehenden Jahren erworbenen und am 18. August 1797 abgesteckten Platz als neuen Leichenacker zu eröffnen. Allein seine Bemühungen scheiterten an dem allgemeinen Widerstande der Einwohner, so daß obige Verfügung noch unausführbar war. [...]. So stand diese Angelegenheit, als auf mehrfache Beschwerde im Sommer Minister [[Karl August von Hardenberg|Hardenberg]] eine eigene Commission, bestehend aus Kreisdirektor [[wikipedia:Johann Jakob Cella|Cella]], Medizinalrath Heerwagen und Bauinspektor Keim zur Untersuchung der Sache nach Fürth schickte. Diese Commission sprach sich für Schließung des alten Kirchhofes aus. Hierauf hielt die Gemeinde am 25. August eine stürmische Versammlung auf dem Schießhause, worin beschlossen wurde, auf's Neue zu remonstriren. Am 14. Dezember d. J. erließ Hardenberg einen neuen Befehl, worin die Friedhofverlegung urgirt und nur die Benützung der Erbbegräbnisse gestattet wurde. [...]. Am 30. Juni ordnete das kgl. preuß. Geleitsamt an, daß Dunghaufen und Kloaken nicht mehr auf den Gassen ausgeschlagen und zum Verkaufe ausgelegt werden dürfen. [...]. Unter dem 25. Juli findet sich im Fürther Anzeiger bereits eine Ankündigung von Mineralwasserverkauf durch G. F. Solbrig. Er betraf Pyrmonter Wasser. [...]. Das Verbot des Tabakrauchens auf den Straßen wurde erneuert.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 170 ff</ref> |