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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
===Das Geiershöfer’sche Privatinstitut=== | ===Das Geiershöfer’sche Privatinstitut=== | ||
Nachdem [[Heinrich Brentano]] [[1839]] noch keine Genehmigung für eine Schule zugunsten jüdischer Mädchen erlangt hatte, war dies [[Simon Geiershöfer]] vergönnt, der am [[8. November]] [[1848]] mit seinem Erziehungsinstitut für jüdische Mädchen startete.<ref name="WL-112">Walter Ley: ''Das Vereinigte Heberlein’sche und Arnstein’sche Institut''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1992/4, S. 112</ref> Diese Schule sprach jüdische Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren an und war in der [[Blumenstraße 19]]<ref>bis zur Änderung der Hausnummern 1890 noch Blumenstraße 32</ref> angesiedelt. Allerdings blieb Geiershöfer nur vier Jahre Leiter der Schule, denn bereits [[1853]] stellte [[Lämmlein (Lemmel) Arnstein]] den Antrag, die Schulleitung von Geiershöfer zu übernehmen.<ref name="WL-112"/> | Nachdem [[Heinrich Brentano]] [[1839]] noch keine Genehmigung für eine Schule zugunsten jüdischer Mädchen erlangt hatte, war dies [[Simon Geiershöfer]] vergönnt, der am [[8. November]] [[1848]] mit seinem Erziehungsinstitut für jüdische Mädchen startete.<ref name="WL-112">Walter Ley: ''Das Vereinigte Heberlein’sche und Arnstein’sche Institut''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1992/4, S. 112. Dagegen legt Friedrich Marx: "[[Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart (Buch)|Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart]], S. 125 diesen Termin in das Jahr 1843.</ref> Diese Schule sprach jüdische Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren an und war in der [[Blumenstraße 19]]<ref>bis zur Änderung der Hausnummern 1890 noch Blumenstraße 32</ref> angesiedelt. Allerdings blieb Geiershöfer nur vier Jahre Leiter der Schule, denn bereits [[1853]] stellte [[Lämmlein (Lemmel) Arnstein]] den Antrag, die Schulleitung von Geiershöfer zu übernehmen.<ref name="WL-112"/> | ||
===Das Arnstein’sche Institut=== | ===Das Arnstein’sche Institut=== | ||
[[1857]] stieß Johann Christoph Brändlein zu dem Arnstein’schen Institut, das er auch nach dem Tode [[Lämmlein (Lemmel) Arnstein]]s im Jahr [[1867]] übernehmen konnte.<ref>siehe [[Fürther Tagblatt]] vom [[4. Oktober]] [[1867]]</ref> Im Jahr [[1876]] zählte das Arnstein’sche Institut 139 israelitische und 45 christliche Mädchen zu ihren Schülerinnen.<ref name="WL-114">Walter Ley: ''Das Vereinigte Heberlein’sche und Arnstein’sche Institut''. In: Fürther Heimatblätter, 1992/4, S. 114</ref> | [[1857]] stieß Johann Christoph Brändlein zu dem Arnstein’schen Institut, das er auch nach dem Tode [[Lämmlein (Lemmel) Arnstein]]s im Jahr [[1867]] übernehmen konnte.<ref>siehe [[Fürther Tagblatt]] vom [[4. Oktober]] [[1867]]</ref> Im Jahr [[1876]] zählte das Arnstein’sche Institut 139 israelitische und 45 christliche Mädchen zu ihren Schülerinnen.<ref name="WL-114">Walter Ley: ''Das Vereinigte Heberlein’sche und Arnstein’sche Institut''. In: Fürther Heimatblätter, 1992/4, S. 114</ref> | ||
[[1859]] sind als Lehrer überliefert<ref>laut Fürther Adressbuch von 1859, | [[1859]] sind als Lehrer überliefert<ref>laut Fürther Adressbuch von 1859, S. 56</ref>: | ||
* L. Arnstein, Direktor und erster Lehrer | * L. Arnstein, Direktor und erster Lehrer | ||
* Christoph Brändlein, Schulamtskandidat und zweiter Lehrer | * Christoph Brändlein, Schulamtskandidat und zweiter Lehrer | ||
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===Das Heberlein’sche Institut=== | ===Das Heberlein’sche Institut=== | ||
Parallel dazu gab es in Fürth eine weitere Privatschule mit überwiegend jüdischen Mädchen: die Heberlein’sche Töchterschule, | Parallel dazu gab es in Fürth ab 1849<ref name="Marx-160">Marx-Chronik, S. 160</ref> eine weitere Privatschule mit überwiegend jüdischen Mädchen: die Heberlein’sche Töchterschule, mitgegründet von [[Friedrich Heberlein]]. [[1859]] sind als Lehrer überliefert<ref>laut Fürther Adressbuch von 1859, S. 56 mit der Erläuterung ''Institut für christliche u. jüdische Mädchen''</ref>: | ||
* Jac. Daiber, Direktor und erster Lehrer | * Jac. Daiber, Direktor und erster Lehrer | ||
* Albert Wacker, Schulamtskandidat und zweiter Lehrer | * Albert Wacker, Schulamtskandidat und zweiter Lehrer | ||
* Christian Sebald Götz, Pfarrer, Religionslehrer<ref>Christian Sebald Götz war III. Pfarrer von St. Michael (siehe Fürther Adressbuch von 1859, | * Christian Sebald Götz, Pfarrer, Religionslehrer<ref>Christian Sebald Götz war III. Pfarrer von St. Michael (siehe Fürther Adressbuch von 1859, S. 53) zwischen 1855 - 1877</ref> | ||
* Johann Gierer, Zeichnenlehrer<ref>nach Fürther Adressbuch 1859, S. 13 wohnte er in der Theatergasse 230 b bei Pfeifenschlauchfabrikant Johann Friedrich Jordan und war auch Zeichenlehrer an der kgl. Gewerbs- und Handelsschule</ref> | * Johann Gierer, Zeichnenlehrer<ref>nach Fürther Adressbuch 1859, S. 13 wohnte er in der Theatergasse 230 b bei Pfeifenschlauchfabrikant Johann Friedrich Jordan und war auch Zeichenlehrer an der kgl. Gewerbs- und Handelsschule</ref> | ||
* Amalie Deckinger, franz. und engl. Sprache, Fachlehrerin | * Amalie Deckinger, franz. und engl. Sprache, Fachlehrerin | ||
* Marg. Schirm, weibl. Arbeiten, Fachlehrerin | * Marg. Schirm, weibl. Arbeiten, Fachlehrerin | ||
Diese Einrichtung befand sich ursprünglich in der [[Hirschenstraße 6]].<ref>Häberlein'sches Mädchen-Erziehungs-Institut bei Johann Andreas [[Kütt]], Schreinermeister und Kistenfabrikant in der Hirschengasse 261 k; vgl. Fürther Adressbuch 1859, | Diese Einrichtung befand sich ursprünglich in der [[Hirschenstraße 6]].<ref>Häberlein'sches Mädchen-Erziehungs-Institut bei Johann Andreas [[Kütt]], Schreinermeister und Kistenfabrikant in der Hirschengasse 261 k; vgl. Fürther Adressbuch 1859, S. 17 und 18</ref> 1860/61 bezog das Institut in der [[Theaterstraße 7]] einen Neubau.<ref>Das Institut war dort ab Ende 1860/Anfang 1861 beheimatet. 1860 wurde die Theaterstraße 7 zwar infolge Publikationsverzögerung noch als Bauplatz der ''Wirths-Witwe'' Katharina Wenning (siehe Fürther Adressbuch von 1860, S. 11) ausgewiesen, aber das Schulgebäude wurde in diesem Jahr erbaut, 1867 dann als ''Heberlein´sches Institut'' (siehe Fürther Adressbuch von 1867, S. 13; ebenso Fürther Adressbuch von 1872, S. 16)</ref> 1880 trat das [[Marieninstitut]] zur Heberlein'schen Töchterschule über.<ref name="Marx-160"/> | ||
Wilhelm Merz, der Leiter dieser Schule, hatte vergeblich probiert, seine Schule aufgrund des defizitären Betriebes in kommunale Hand zu überführen.<ref name="WL-114"/> So kam es dann unter den Direktoren Metz (von der Heberlein’schen Töchterschule) und Heerwagen (vom Arnstein’schen Institut) am [[13. November]] [[1883]] zu einer Fusion der beiden Privatinstitute. Als Metz<ref>Metz wird in den Fürther Adressbüchern von 1880, | Wilhelm Merz (Metz?), der Leiter und ab 1880 alleiniger Besitzer dieser Schule, hatte vergeblich probiert, seine Schule aufgrund des defizitären Betriebes in kommunale Hand zu überführen.<ref name="WL-114"/> So kam es dann unter den Direktoren Metz (von der Heberlein’schen Töchterschule) und Heerwagen (vom Arnstein’schen Institut) am [[13. November]] [[1883]] zu einer Fusion der beiden Privatinstitute. Als Metz<ref>Metz wird in den Fürther Adressbüchern von 1880, S. 27 und von 1890, S. 40 noch als Institutsleiter unter der Anschrift "Theaterstraße 7", dem ehemaligen Schulgebäude des Heberlein´schen Instituts, geführt.</ref> zum Direktor einer Leipziger Schule berufen wurde, war August Heerwagen alleiniger Direktor des fusionierten Institutes. | ||
===Die Heberlein-Arnstein’sche Töchterschule=== | ===Die Heberlein-Arnstein’sche Töchterschule=== |