Gänsberch-Blues: Unterschied zwischen den Versionen
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Der ''' | Der '''Gänsberch-Blues''' ist ein Musikstück aus dem Jahr [[1982]]. Es enthält einen sozialkritischen Text zur [[Flächensanierung]], also dem Abriss des [[Gänsberg]]-Viertels. | ||
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==Hintergrund== | ==Hintergrund== | ||
Der ''Gänsberch-Blues'' ist ein Song der | Der ''Gänsberch-Blues'' ist ein 1982 veröffentlichter Song der GWERCHBÄND. Der Text wurde vom damaligen Frontmann der Band, Gerhard Romming (gest. 2015), geschrieben. Der im Stil eines Blues gespielte Song wurde im August 1982 im Münchner Tonstudio [http://www.dango.de/d-music-d-movie.html D-Music (Helmut Dango)] aufgenommen und als Single-Schallplatte mit einer Auflage von 100 Exemplaren veröffentlicht. Auf der B-Seite befindet sich zudem das experimentell anmutende Musikstück ''Vollmond''.<ref>E-Mail von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023</ref> | ||
== | ==Gänsberch-Blues== | ||
'''Intro'''<br> | '''Intro'''<br> | ||
''Des is der Gänsberch-Blues,'' <br> | ''Des is der Gänsberch-Blues,'' <br> | ||
''mer härd nern kaum wall edzerdla su vill Bagger di aldn Haiser eireiß'n denna'' <br> | ''mer härd nern kaum wall edzerdla am Gänsberch su vill Bagger di aldn Haiser eireiß'n denna'' <br> | ||
''und dabei machens a riesigs Gwerch'' <br> | |||
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'''Vers 1'''<br> | '''Vers 1'''<br> | ||
''Wenn iech den Gänsberch nunder gäih, siech blouß Ruina ummanander schdäih,'' <br> | ''Wenn iech den Gänsberch nunder gäih, siech blouß Ruina ummanander schdäih,'' <br> | ||
'' | ''denk mir vor fuffzehn Joahrn, wäi des nu ganz andersch woar.'' <br> | ||
''Dou homm nu Leid in di Haiser gwohnd, dou woar des Verddl nu lebendich und bunt,'' <br> | ''Dou homm nu Leid in di Haiser gwohnd, dou woar des Verddl nu lebendich und bunt,'' <br> | ||
''a jeder hodd den ander'n kennd, dou hodd mer des nu a Verddl gnennd'' <br> | ''a jeder hodd den ander'n kennd, dou hodd mer des nu a Verddl gnennd'' <br> | ||
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'''Vers 2'''<br> | '''Vers 2'''<br> | ||
''Gesdern binni in | ''Gesdern binni in dera Gegend gwehn, nix wäi Sand und Dreck hob i gsehng,'' <br> | ||
''alles woar blouß doud und grau, dord zu Leb'n grauserds anner Sau.'' <br> | ''alles woar blouß doud und grau, dord zu Leb'n grauserds anner Sau.'' <br> | ||
''Und | ''Und so vill Türken jeden Toach, woarscheinli gibd mer dennern ka andre Art zum leb'n,'' <br> | ||
''Wenni dou an fräiher denk, dou glab i wergli dass i häng.'' <br> | ''Wenni dou an fräiher denk, dou glab i wergli dass i häng.'' <br> | ||
'''Refrain''' | '''Refrain''' | ||
''Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch''<br> | ''Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch''<br> | ||
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'''Vers 3'''<br> | '''Vers 3'''<br> | ||
''Obber edzerdla bauers widder in dem Eck, neie Haiser und a Schdaddhall'n in den Dreck,'' <br> | ''Obber edzerdla bauers widder in dem Eck, neie Haiser und a Schdaddhall'n in den Dreck,'' <br> | ||
''wann des | ''wann des Ganze dann ferdich is, was kanner su ganz gwieß.'' - <br> | ||
''Und ob des dann wos richdichs werd, a Verddl vom aldn Färdd,'' <br> | ''Und ob des dann wos richdichs werd, a Verddl vom aldn Färdd,'' <br> | ||
''des is a heid nu | ''des is a heid nu däi große Froach, däi kanner vo di Ober'n beantworten moach.'' <br>'' | ||
'''Refrain''' | '''Refrain''' | ||
''Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch''<br> | ''Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch''<br> | ||
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==Exkurs GWERCHBÄND== | ==Exkurs GWERCHBÄND== | ||
[[Bild:Gwerch Band 1982 02.jpg|mini|right|Die Mitglieder der GWERCHBÄND zum Zeitpunkt der Aufnahme des Gänsberch-Blues im Münchner Tonstudio, 1982]] | [[Bild:Gwerch Band 1982 02.jpg|mini|right|Die Mitglieder der GWERCHBÄND zum Zeitpunkt der Aufnahme des Gänsberch-Blues im Münchner Tonstudio, 1982]] | ||
Die GWERCHBÄND war eine 1980 gegründete Musikband, bestehend aus fünf Akademikern die nach eigenen Angaben nur einmal im Jahr ein Benefiz-Konzert für die Aktion Brot für die Welt geben wollten. Das musikalische Konzept war dabei, dass zu spielen was allen Spaß machte und bei den Textvorgaben war alles erlaubt, solange es in fränkischer Mundart geschrieben war. Zur Urbesetzung gehörten Gerhard Romming (Drum-Computer, Keyboard, Krummhorn, Gesang), Ernst ("Öhrnie") Fritsch (Gitarre), Klaus Wammes (Drums), Hans-Peter Lehnert (Bass, Gesang) und Armin Buderus (Gitarre, Gesang). Der Probenraum der Band befand sich im Obermichelbacher Ortsteil Rothenberg. 1982 erfolgte eine erste Veröffentlichung, die Single-Schallplatte Gänsberch-Blues / Vollmond. Eine erste Änderung in der Besetzung gab es 1987 mit dem Weggang von Armin Buderus.<ref>E-Mails von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023 und 15. August 2023</ref> Weiterhin sind noch zwei Veröffentlichungen der Band bekannt (MC Gwerch Bänd 1991 - 1994 und MC Gwerch Bänd 1995 - 1997). Die Band spielte überwiegend privat, an öffentlichen Auftritten ist sind u.a. ein paar Konzerte in der Fürther [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]] bekannt, bei der sie den Familiengottesdienst mit gestalteten. Wie lange die Band existiert hat ist derzeit unklar, in dem 1997 veröffentlichten Song ''"Nur noch zu zweit"'' heißt es jedoch: ''"Bald is soweit, nur noch zu zweit, schaun uns noch amol den Raum an. Kannst nix machen, kannst blouß schreiä - Abschiedsfeier...(...)"''. Vermutlich besiegelte der schrittweise Weggang dreier Bandmitglieder das Ende der GWERCHBÄND. | |||
<ref>E-Mails von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023 und 15. August 2023</ref> | |||
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== Literatur == | |||
* Stadt Jugendamt (Hrsg): [[Bands & Trends (Broschüre)|Bands & Trends - Musikgruppen aus Fürth und dem Landkreis stellen sich vor]]. 5. Ausgabe, Fürth, 1991 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Gänsberch-Stampfer]] | |||
*[[Gusdavschdrass Blues]] | *[[Gusdavschdrass Blues]] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> | ||
== Audios == | |||
{{Audios zu diesem Ereignis}} | |||
==Bilder== | ==Bilder== |
Aktuelle Version vom 7. November 2023, 18:15 Uhr
Der Gänsberch-Blues ist ein Musikstück aus dem Jahr 1982. Es enthält einen sozialkritischen Text zur Flächensanierung, also dem Abriss des Gänsberg-Viertels.
Hintergrund
Der Gänsberch-Blues ist ein 1982 veröffentlichter Song der GWERCHBÄND. Der Text wurde vom damaligen Frontmann der Band, Gerhard Romming (gest. 2015), geschrieben. Der im Stil eines Blues gespielte Song wurde im August 1982 im Münchner Tonstudio D-Music (Helmut Dango) aufgenommen und als Single-Schallplatte mit einer Auflage von 100 Exemplaren veröffentlicht. Auf der B-Seite befindet sich zudem das experimentell anmutende Musikstück Vollmond.[1]
Gänsberch-Blues
Intro
Des is der Gänsberch-Blues,
mer härd nern kaum wall edzerdla am Gänsberch su vill Bagger di aldn Haiser eireiß'n denna
und dabei machens a riesigs Gwerch
Instrumental
Vers 1
Wenn iech den Gänsberch nunder gäih, siech blouß Ruina ummanander schdäih,
denk mir vor fuffzehn Joahrn, wäi des nu ganz andersch woar.
Dou homm nu Leid in di Haiser gwohnd, dou woar des Verddl nu lebendich und bunt,
a jeder hodd den ander'n kennd, dou hodd mer des nu a Verddl gnennd
Refrain
Denn damals homm's nu drinna glebd - im Gänsberch
Vers 2
Gesdern binni in dera Gegend gwehn, nix wäi Sand und Dreck hob i gsehng,
alles woar blouß doud und grau, dord zu Leb'n grauserds anner Sau.
Und so vill Türken jeden Toach, woarscheinli gibd mer dennern ka andre Art zum leb'n,
Wenni dou an fräiher denk, dou glab i wergli dass i häng.
Refrain
Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch
Instrumental
Vers 3
Obber edzerdla bauers widder in dem Eck, neie Haiser und a Schdaddhall'n in den Dreck,
wann des Ganze dann ferdich is, was kanner su ganz gwieß. -
Und ob des dann wos richdichs werd, a Verddl vom aldn Färdd,
des is a heid nu däi große Froach, däi kanner vo di Ober'n beantworten moach.
Refrain
Denn fräiher homm's nu drinna glebd - im Gänsberch
Instrumental
Exkurs GWERCHBÄND
Die GWERCHBÄND war eine 1980 gegründete Musikband, bestehend aus fünf Akademikern die nach eigenen Angaben nur einmal im Jahr ein Benefiz-Konzert für die Aktion Brot für die Welt geben wollten. Das musikalische Konzept war dabei, dass zu spielen was allen Spaß machte und bei den Textvorgaben war alles erlaubt, solange es in fränkischer Mundart geschrieben war. Zur Urbesetzung gehörten Gerhard Romming (Drum-Computer, Keyboard, Krummhorn, Gesang), Ernst ("Öhrnie") Fritsch (Gitarre), Klaus Wammes (Drums), Hans-Peter Lehnert (Bass, Gesang) und Armin Buderus (Gitarre, Gesang). Der Probenraum der Band befand sich im Obermichelbacher Ortsteil Rothenberg. 1982 erfolgte eine erste Veröffentlichung, die Single-Schallplatte Gänsberch-Blues / Vollmond. Eine erste Änderung in der Besetzung gab es 1987 mit dem Weggang von Armin Buderus.[2] Weiterhin sind noch zwei Veröffentlichungen der Band bekannt (MC Gwerch Bänd 1991 - 1994 und MC Gwerch Bänd 1995 - 1997). Die Band spielte überwiegend privat, an öffentlichen Auftritten ist sind u.a. ein paar Konzerte in der Fürther St. Michaelskirche bekannt, bei der sie den Familiengottesdienst mit gestalteten. Wie lange die Band existiert hat ist derzeit unklar, in dem 1997 veröffentlichten Song "Nur noch zu zweit" heißt es jedoch: "Bald is soweit, nur noch zu zweit, schaun uns noch amol den Raum an. Kannst nix machen, kannst blouß schreiä - Abschiedsfeier...(...)". Vermutlich besiegelte der schrittweise Weggang dreier Bandmitglieder das Ende der GWERCHBÄND.
[3]
Literatur
- Stadt Jugendamt (Hrsg): Bands & Trends - Musikgruppen aus Fürth und dem Landkreis stellen sich vor. 5. Ausgabe, Fürth, 1991
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ E-Mail von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023
- ↑ E-Mails von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023 und 15. August 2023
- ↑ E-Mails von Armin Buderus (Roßtal), einem Gründungsmitglied der GWERCHBÄND, an FürthWiki am 7. Juli 2023 und 15. August 2023
Audios
Der Gänsberch-Blues
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