Adolf Schwiening: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. April 2013, 22:08 Uhr

Komm. Bürgermeister Adolf Schwiening ca. 1948

Adolf Schwiening (* 8. November 1882 in Lübeck, † 2. August 1963 in Fürth) war berufsmäßiger Stadtrat und 1945 komissarischer Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

Beruf und Leben

Adolf Schwiening wurde in Lübeck geboren und studierte nach seiner Schulzeit Rechtswissenschaften in München, Berlin und Erlangen. 1913 kam er als Ratsassessor nach Fürth und wurde im Anschluß 1917 Rechtsrat. Ab 1919 wurde er zum berufsmäßigen Stadtrat ernannt. 1937 trat er in die NSDAP ein und wurde während seiner Amtszeit ab 1939 als Stadtkämmerer und Rechtsrefent eingesetzt. Unter seine Dienstzeit fallen auch die Verhandlungen zur Umgestaltung der Ludwigseisenbahn-Gesellschaft.

Nach dem Einmarsch der Allierten Truppen am 19. April 1945 untersagten die Allierten jedliche politische Betätigung. Anderseits verpflichteten sie ale Beamten "bis auf weiteres auf ihren Posten zu verbleiben und alle Befehle und Anordnungen der Militärregierung zu befolgen", da man die deutschen Verwaltungskräfte für die Aufrechterhaltung der täglichen Probleme benötigte. Der für Fürth ernannte amerikanische Stadtkommandant Captain Cofer führte zunächste Gespräche mit den Sozialdemokraten Johann Schmidt, Konrad Eberhard und Fritz Rupprecht, diese konnten jedoch keinen Vorschlag aus ihren eigenen Reihen machen. Somit entschied Captain Cofer Adolf Schwiening zum kommissarischen Oberbürgermeister zu benennen.

Diese Entscheidung wurde jedoch schon kurz nach der Bekanntgabe massiv kritisiert. Das CIC (Counter Intelligence Corps) forderte mit Nachdruck die Entlassung Schwienings, da er 1937 in die NSDAP eingetreten war und ab 1939 Stadtkämmerer war. Auch aus der Bevölkerung kam massive Kritik, so dass Schwiening bereits nach kurzer Zeit aus "gesundheitlchen Gründen" sein Amt wieder abgab. Seine Amtszeit betrug somit knapp ein halbes Jahr und endete am 15. Januar 1946. Sein Nachfolge gestaltete sich schwierig, da die einstig tonangebenden Sozialdemokraten entweder zu alt waren, im Krieg gefallen waren bzw. die jüngere Garde noch in Kriegsgefangenschaft war. Der für das Amt geeignete Konrad Eberhard - der im April noch das Amt abgelehnt hatte - verstarb unerwartet im September 1945. Somit musste der 73jährige Johann Schmidt die Nachfolge antreten.

Einzelnachweis

  • Quelle: Ringen um Profil - Stadtführung gestaltet sich problematisch, Manfred Mümmler in Fürther Nachrichten vom 4./ 5. November 1995