Praterweiher: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:AK Gaststätte Prater gel 1900.jpg|mini|rechts|Das Praterareal zu seiner Hochzeit um 1900]]  
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Wie lange der Weiher schon besteht, ist aktuell nicht bekannt. Unstrittig ist jedoch, dass [[1817]] von [[Johann Georg Ochs]] auf einem Areal südlich des heutigen Weihers der [[Ochs'scher Garten|Ochs'sche Garten]], eine Art Freizeitgelände, angelegt wurde. [[1853]] wird der Name "Prater" erstmals in der Presse erwähnt, angelehnt an den weltbekannten [[Wikipedia:Wurstelprater|Wiener Garten- und Vergnügungspark]]. 1871 findet sich im [[Fürther Tagblatt]] eine Annonce, wonach ein gewisser L. Weisskopf auf den „Weihern nächst dem Prater“ eine Eislaufbahn eingerichtet habe und auch Unterricht im Schlittschuhlaufen erteile. Nachdem das ganze Areal mehrmals den Besitzer wechselte, ging es in den 1870er Jahren an die [[Bergbräu|Brauerei Mailaender]] über welche die Anlagen gründlich sanierte und [[1882]] einen „künstlichen Weiher “ anlegen ließ. Vermutlich ist hiermit die Zusammenfassung mehrerer kleiner Weiher zu einem größeren Gewässer gemeint. Fortan konnte man neben Essen und Trinken jetzt auch Boot fahren. Sechs weiß-grün gestrichene Kähne gab es; die Gebühr für eine Stunde Bootfahren betrug 20 Pfennig.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=50-51}}</ref> Für das Jahr [[1900]] ist der Name „Elsa-Weiher“ auf einer Postkarte belegt. Die Herkunft des Namens ist derzeit ebenfalls ungeklärt, könnte aber auf die Eigentümer der Brauerei Mailaender und deren Kinder zurückgehen. Bereits um 1910 war eine Überbauung des gesamten Prater-Areals geplant worden. So sollte die [[Langhansstraße]] von der [[Alte Reutstraße|Alten Reutstsraße]] bis zur [[Erlanger Straße]] hin erweitert und ein zentraler [[Praterplatz]] geschaffen werden. Die Planungen wurden jedoch nicht verwirklicht. Erst Anfang der 1960er Jahre wurde das gesamte Areal neu geordnet und teilweise überbaut. Der Weiher wurde dazu durch Aufschüttung im nordöstlichen Teil erheblich verkleinert und erhielt seine heutige Form.
Wie lange der Weiher schon besteht, ist aktuell nicht bekannt. Unstrittig ist jedoch, dass [[1817]] von [[Johann Georg Ochs]] auf einem Areal südlich des heutigen Weihers der [[Ochs'scher Garten|Ochs'sche Garten]], eine Art Freizeitgelände, angelegt wurde. [[1853]] wird der Name "Prater" erstmals in der Presse erwähnt, angelehnt an den weltbekannten [[Wikipedia:Wurstelprater|Wiener Garten- und Vergnügungspark]]. 1871 findet sich im [[Fürther Tagblatt]] eine Annonce, wonach ein gewisser L. Weisskopf auf den „Weihern nächst dem Prater“ eine Eislaufbahn eingerichtet habe und auch Unterricht im Schlittschuhlaufen erteile. Nachdem das ganze Areal mehrmals den Besitzer wechselte, ging es in den 1870er Jahren an die [[Bergbräu|Brauerei Mailaender]] über welche die Anlagen gründlich sanierte und [[1882]] einen „künstlichen Weiher “ anlegen ließ. Vermutlich ist hiermit die Zusammenfassung mehrerer kleiner Weiher zu einem größeren Gewässer gemeint. Fortan konnte man neben Essen und Trinken jetzt auch Boot fahren. Sechs weiß-grün gestrichene Kähne gab es; die Gebühr für eine Stunde Bootfahren betrug 20 Pfennig.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=50-51}}</ref> Für das Jahr [[1900]] ist der Name „Elsa-Weiher“ auf einer Postkarte belegt. Die Herkunft des Namens ist derzeit ebenfalls ungeklärt, könnte aber auf die Eigentümer der Brauerei Mailaender und deren Kinder zurückgehen. Bereits um 1910 war eine Überbauung des gesamten Prater-Areals geplant worden. So sollte die [[Langhansstraße]] von der [[Alte Reutstraße|Alten Reutstsraße]] bis zur [[Erlanger Straße]] hin erweitert und ein zentraler [[Praterplatz]] geschaffen werden. Die Planungen wurden jedoch nicht verwirklicht. Erst Anfang der 1960er Jahre wurde das gesamte Areal neu geordnet und teilweise überbaut. Der Weiher wurde dazu durch Aufschüttung im nordöstlichen Teil erheblich verkleinert und erhielt seine heutige Form.<ref>Recherche [[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] und [[Benutzer:Marocco|Marocco]] anhand vorhandenem Karten-, Zeitungs- und Chronikmaterial im Dezember 2023</ref>
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==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 10. Dezember 2023, 10:22 Uhr

Blick auf den Praterweiher im Jahr 2019

Der Praterweiher (früher auch Elsa-Weiher) ist ein künstlich angelegter Weiher in der Fürther Nordstadt. Seine heutige Form bzw. Ausdehnung erhielt der Weiher im Zuge der Neubebauung des Prater-Areals Anfang der 1960er Jahre.

Geschichte

Das Praterareal zu seiner Hochzeit um 1900

Wie lange der Weiher schon besteht, ist aktuell nicht bekannt. Unstrittig ist jedoch, dass 1817 von Johann Georg Ochs auf einem Areal südlich des heutigen Weihers der Ochs'sche Garten, eine Art Freizeitgelände, angelegt wurde. 1853 wird der Name "Prater" erstmals in der Presse erwähnt, angelehnt an den weltbekannten Wiener Garten- und Vergnügungspark. 1871 findet sich im Fürther Tagblatt eine Annonce, wonach ein gewisser L. Weisskopf auf den „Weihern nächst dem Prater“ eine Eislaufbahn eingerichtet habe und auch Unterricht im Schlittschuhlaufen erteile. Nachdem das ganze Areal mehrmals den Besitzer wechselte, ging es in den 1870er Jahren an die Brauerei Mailaender über welche die Anlagen gründlich sanierte und 1882 einen „künstlichen Weiher “ anlegen ließ. Vermutlich ist hiermit die Zusammenfassung mehrerer kleiner Weiher zu einem größeren Gewässer gemeint. Fortan konnte man neben Essen und Trinken jetzt auch Boot fahren. Sechs weiß-grün gestrichene Kähne gab es; die Gebühr für eine Stunde Bootfahren betrug 20 Pfennig.[1] Für das Jahr 1900 ist der Name „Elsa-Weiher“ auf einer Postkarte belegt. Die Herkunft des Namens ist derzeit ebenfalls ungeklärt, könnte aber auf die Eigentümer der Brauerei Mailaender und deren Kinder zurückgehen. Bereits um 1910 war eine Überbauung des gesamten Prater-Areals geplant worden. So sollte die Langhansstraße von der Alten Reutstsraße bis zur Erlanger Straße hin erweitert und ein zentraler Praterplatz geschaffen werden. Die Planungen wurden jedoch nicht verwirklicht. Erst Anfang der 1960er Jahre wurde das gesamte Areal neu geordnet und teilweise überbaut. Der Weiher wurde dazu durch Aufschüttung im nordöstlichen Teil erheblich verkleinert und erhielt seine heutige Form.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 50-51.
  2. Recherche Doc Bendit und Marocco anhand vorhandenem Karten-, Zeitungs- und Chronikmaterial im Dezember 2023

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