Ritter-von-Aldebert-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ritter-von-Aldebert-Straße''' ist eine Straße im Fürther Ortsteil [[Hardhöhe]]. Die Benennung durch den Stadrat erfolgte am [[14. November]] [[1963]]. Sie ist benannt nach [[Karl Ritter von Aldebert]]. Er war Sohn eines gebürtigen Fürthers und diente im Ersten Weltkrieg im bayerischen [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|Infanterie-Regiment 21]], das in Fürth kaserniert war. Für seine Tapferkeit bei der Erstürmung von [[Wikipedia:Bapaume|Bapaume]] erhielt er posthum den nicht weiter vererbbaren [[Wikipedia:Nobilitierung|Adelstitel "Ritter von"]] und den [[Wikipedia:Militär-Max-Joseph-Orden|Bayerischen Max-Joseph-Orden]], die höchste militärische Auszeichnung im Königreich Bayern.
Die '''Ritter-von-Aldebert-Straße''' ist eine Straße im Fürther Ortsteil [[Hardhöhe]]. Die Benennung durch den Stadrat erfolgte am [[14. November]] [[1963]]. Sie ist benannt nach [[Karl Aldebert|Karl Ritter von Aldebert]]. Er war Sohn eines gebürtigen Fürthers und diente im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im bayerischen [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|Infanterie-Regiment 21]], das in Fürth kaserniert war. Für seine Tapferkeit bei der Erstürmung von [[Wikipedia:Bapaume|Bapaume]] erhielt er posthum den nicht weiter vererbbaren [[Wikipedia:Nobilitierung|Adelstitel "Ritter von"]] und den [[Wikipedia:Militär-Max-Joseph-Orden|Bayerischen Max-Joseph-Orden]], die höchste militärische Auszeichnung im [[Königreich Bayern]].
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==Exkurs Karl Aldebert==
==Exkurs Karl Aldebert==
Genaueres über die Person Karl Aldebert ist aus dem Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg in den Jahren 1914-1918 zu entnehmen. Gemäß dieser Publikation aus dem Jahr 1929 sind während des 1. Weltkrieges insgesamt 9.855 Soldaten aus Nürnberg gefallen. Im Vorwort der Publikation ist die Rede vom "heroischen Abwehrkampf" und soll als Gedenkbuch die Denkmäler für die Gefallenen ergänzen. Weiterhin ist in der Publikation, die der Stadtrat der Stadt Nürnberg herausgegeben hat, die Rede von der "ruhmreichen Erstürmung des Kemmelberges" am 25. April 1918. Der Federzug der deutschen Unterhändler in Spa befahl den deutschen Truppen die Zurückführung in die Heimat, nicht als Sieger, aber auch nicht als Geschlagene. Vielmehr heißt es in der Publikation: "Die Wehr ist zerbrochen, die Ehre blieb makellos."<ref>Stadtrat Nürnberg (Hrsg.): Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg 1914 - 1918, Eigenverlag, Nürnberg 1929, S. 32 ff.</ref>  
Genaueres über die Person Karl Aldebert ist aus dem Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg in den Jahren 1914-1918 zu entnehmen. Gemäß dieser Publikation aus dem Jahr 1929 sind während des Ersten Weltkrieges insgesamt 9.855 Soldaten aus Nürnberg gefallen. Im Vorwort der Publikation ist die Rede vom "heroischen Abwehrkampf" und soll als Gedenkbuch die Denkmäler für die Gefallenen ergänzen. Weiterhin ist in der Publikation, die der Stadtrat der Stadt Nürnberg herausgegeben hat, die Rede von der "ruhmreichen Erstürmung des [[wikipedia:Kemmelberg|Kemmelberges]]" am 25. April 1918. Der Federzug der deutschen Unterhändler in Spa befahl den deutschen Truppen die Zurückführung in die Heimat, nicht als Sieger, aber auch nicht als Geschlagene. Vielmehr heißt es in der Publikation: "Die Wehr ist zerbrochen, die Ehre blieb makellos."<ref>Stadtrat Nürnberg (Hrsg.): Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg 1914 - 1918, Eigenverlag, Nürnberg 1929, S. 32 ff.</ref>  
Diesem Gedankengut folgend wurde Karl Aldebert, geprüfter Lehramtskandidat und Oberleutnant der Reserve, 21. bayerisches Infanterie-Regiment der 6. Kompanie, geboren am [[24. September]] [[1888]] in Nürnberg, gefallen ist er am [[25. März]] [[1918]] in Lagniecourt, Frankreich, Hauptverbandsplatz, infolge einer Kriegsverwundung bei der sog. [[wikipedia:Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|Operation Michael]]. Er ist Namensgeber einer Straße in Nähe der Kasernen in der Südstadt.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007)</ref>
Diesem Gedankengut folgend wurde Karl Aldebert, geprüfter Lehramtskandidat und Oberleutnant der Reserve, 21. bayerisches Infanterie-Regiment der 6. Kompanie, geboren am [[24. September]] [[1888]] in Nürnberg, gefallen ist er am [[25. März]] [[1918]] in Lagniecourt, Frankreich, Hauptverbandsplatz, infolge einer Kriegsverwundung bei der sog. [[wikipedia:Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|Operation Michael]]. Er ist Namensgeber einer Straße in Nähe der Kasernen in der Südstadt.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007)</ref>


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Während der NS-Zeit gab es bereits eine Ritter-von-Aldebert-Straße in der Fürther [[Südstadt]], diese wurde jedoch nach Kriegsende in [[Dr.-Frank-Straße]] umbenannt, da man die ursprüngliche Benennung nun als kriegsverherrlichend ansah.  
Während der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Zeit]] gab es bereits eine Ritter-von-Aldebert-Straße in der Fürther [[Südstadt]], diese wurde jedoch nach Kriegsende in [[Dr.-Frank-Straße]] umbenannt, da man die ursprüngliche Benennung nun als kriegsverherrlichend ansah.  
Am 14. November 1963 beschloss der Stadtrat die Benennung der zwischen "Scherbsgraben" und der Verlängerung der "Uhlandstraße" liegenden Straße zur Erinnerung an Ritter von Aldebert. Heute weist ein Zusatzschild auf die Benennung der Straße nach ehemals hugenottischen Handschuhmachern hin. Aus den Unterlagen der Stadt Fürth geht jedoch eindeutig hervor, dass an den Soldaten erinnert werden sollte, nicht an Handschuhmacher. Siehe auch [[Straßenbenennungen im Nationalsozialismus]].
Am 14. November 1963 beschloss der Stadtrat die Benennung der zwischen "Scherbsgraben" und der Verlängerung der "Uhlandstraße" liegenden Straße zur Erinnerung an Ritter von Aldebert. Heute weist ein Zusatzschild auf die Benennung der Straße nach ehemals hugenottischen Handschuhmachern hin. Aus den Unterlagen der Stadt Fürth geht jedoch eindeutig hervor, dass an den Soldaten erinnert werden sollte, nicht an Handschuhmacher. Siehe auch [[Straßenbenennungen im Nationalsozialismus]].



Version vom 15. Dezember 2023, 19:28 Uhr

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Straßenschild Ritter-von-Aldebert-Straße mit Erläuterung

Die Ritter-von-Aldebert-Straße ist eine Straße im Fürther Ortsteil Hardhöhe. Die Benennung durch den Stadrat erfolgte am 14. November 1963. Sie ist benannt nach Karl Ritter von Aldebert. Er war Sohn eines gebürtigen Fürthers und diente im Ersten Weltkrieg im bayerischen Infanterie-Regiment 21, das in Fürth kaserniert war. Für seine Tapferkeit bei der Erstürmung von Bapaume erhielt er posthum den nicht weiter vererbbaren Adelstitel "Ritter von" und den Bayerischen Max-Joseph-Orden, die höchste militärische Auszeichnung im Königreich Bayern.


Verlauf

Ritter-von-Aldebert-Str. Freiplastik "Zwei spielende Mädchen"

Die Ritter-von-Aldebert-Straße zweigt von der Breslauer Straße ab und verläuft in östlicher Richtung entlang der Würzburger Bahnlinie. Zur Parkstraße bestehen zwei Fußwegverbindungen.

Exkurs Karl Aldebert

Genaueres über die Person Karl Aldebert ist aus dem Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg in den Jahren 1914-1918 zu entnehmen. Gemäß dieser Publikation aus dem Jahr 1929 sind während des Ersten Weltkrieges insgesamt 9.855 Soldaten aus Nürnberg gefallen. Im Vorwort der Publikation ist die Rede vom "heroischen Abwehrkampf" und soll als Gedenkbuch die Denkmäler für die Gefallenen ergänzen. Weiterhin ist in der Publikation, die der Stadtrat der Stadt Nürnberg herausgegeben hat, die Rede von der "ruhmreichen Erstürmung des Kemmelberges" am 25. April 1918. Der Federzug der deutschen Unterhändler in Spa befahl den deutschen Truppen die Zurückführung in die Heimat, nicht als Sieger, aber auch nicht als Geschlagene. Vielmehr heißt es in der Publikation: "Die Wehr ist zerbrochen, die Ehre blieb makellos."[1] Diesem Gedankengut folgend wurde Karl Aldebert, geprüfter Lehramtskandidat und Oberleutnant der Reserve, 21. bayerisches Infanterie-Regiment der 6. Kompanie, geboren am 24. September 1888 in Nürnberg, gefallen ist er am 25. März 1918 in Lagniecourt, Frankreich, Hauptverbandsplatz, infolge einer Kriegsverwundung bei der sog. Operation Michael. Er ist Namensgeber einer Straße in Nähe der Kasernen in der Südstadt.[2]

Kontroverse um die Benennung

Lebenslauf Karl Ritter von Aldeberts
Straßenschild Ritter-von-Aldebert-Straße, noch mit Erläuterungszusatz

Während der NS-Zeit gab es bereits eine Ritter-von-Aldebert-Straße in der Fürther Südstadt, diese wurde jedoch nach Kriegsende in Dr.-Frank-Straße umbenannt, da man die ursprüngliche Benennung nun als kriegsverherrlichend ansah. Am 14. November 1963 beschloss der Stadtrat die Benennung der zwischen "Scherbsgraben" und der Verlängerung der "Uhlandstraße" liegenden Straße zur Erinnerung an Ritter von Aldebert. Heute weist ein Zusatzschild auf die Benennung der Straße nach ehemals hugenottischen Handschuhmachern hin. Aus den Unterlagen der Stadt Fürth geht jedoch eindeutig hervor, dass an den Soldaten erinnert werden sollte, nicht an Handschuhmacher. Siehe auch Straßenbenennungen im Nationalsozialismus.

Im November 2018 entfernte die Stadt Fürth auf Grund der bisherigen Berichterstattung das irreführende Zusatzschild zum Straßennamen, auf dem behauptet wurde, dass der Straßennamengeber ein Handschuhmacher hugenottischer Abstammung sei, da dies erwiesenermaßen nicht der Wahrheit entspricht.[3]


Sonstiges

Der Name Aldebert wird oft und gerne falsch geschrieben. Häufige Fehler sind: Adalbert und Adelbert, selbst im Buch Fürth von A bis Z tritt der Fehler auf, sowohl in der Ursprungsausgabe als auch im Nachdruck, dort sogar noch falsch korrigiert!

Literatur

Ritter-von-Adelbert-Straße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 303

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Ein fragwürdiger Straßenname. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2018 (Druckausgabe) bzw. Straßenname mit NS-Hintergrund: Fürther Archivar forscht nach. In: nordbayern.de vom 8. November 2018 - online abrufbar
  • Volker Dittmar: Kriegsheld statt Handschuhmacher. In: Fürther Nachrichten vom 20. November 2018 (Druckausgabe) bzw. Ein Kriegsheld, aber kein Fürther Handschuhmacher. In: nordbayern.de vom 20. November 2018 - online abrufbar
  • Volker Dittmar: „Ritter von Aldebert war kein Kriegsheld”. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. November 2018 (Druckausgabe) bzw. online abrufbar

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtrat Nürnberg (Hrsg.): Gefallenen-Gedenkbuch der Stadt Nürnberg 1914 - 1918, Eigenverlag, Nürnberg 1929, S. 32 ff.
  2. Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007)
  3. Volker Dittmar: Kriegsheld statt Handschuhmacher. In: Fürther Nachrichten vom 20. November 2018 - Druckausgabe, S. 25

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