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'''Andreas Holzmann''' war ein Fürther Kauf- und Handelsmann, dazu Gerichtsschöffe der Dompropstei Bamberg. Am [[26. November]] [[1672]] wurde er in [[Stadeln]] (Fürth-Stadeln) <ref>das Haus der Holzmanns zu Stadeln taucht in Gerichtsakten des 18. Jahrhunderts einige Male auf.
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'''Andreas Holzmann''' war ein Fürther Kauf- und Handelsmann, dazu Gerichtsschöffe der Dompropstei Bamberg. Am [[26. November]] [[1672]] wurde er in [[Stadeln]] (Fürth-Stadeln)<ref>Das Haus der Holzmanns zu Stadeln taucht in Gerichtsakten des 18. Jahrhunderts einige Male auf:
* So am [[15. Februar]] 1757 im ''Urkundenbuch zu der in Akten und Rechten … zwischen Dompropstei Bamberg und Brandenburg-Onolzbach … im Amte Fürth'' (von 1785, Seite 90 f [https://books.google.de/books?id=kyVLAAAAcAAJ&pg=PA91&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi0y-_uxJffAhWSaFAKHYmjAGwQ6AEIOTAD#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online verfügbar]), wo es um Ausspann- und Einstellrechte ging  
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* So am [[15. Februar]] 1757 im ''Urkundenbuch zu der in Akten und Rechten … zwischen Dompropstei Bamberg und Brandenburg-Onolzbach … im Amte Fürth'' (von 1785, Seite 90 f. [https://books.google.de/books?id=kyVLAAAAcAAJ&pg=PA91&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi0y-_uxJffAhWSaFAKHYmjAGwQ6AEIOTAD#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online]), wo es um Ausspann- und Einstellrechte ging  
* und [[1693]] in einer Beschwerde in Sachen Wirtschaftsgerechtigkeit in ''Historisch-Diplomatische Abhandlung von den Landesherrlichen Gerechtsamen des Hochfürstlichen Hauses Brandenburg über den Marktflecken Fürth'' (von 1771, S. 46 [https://books.google.de/books?id=RNVEAAAAcAAJ&pg=RA1-PA46&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj-47v7xpffAhXNKlAKHQXwCIUQ6AEITDAH#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online verfügbar])</ref> geboren und starb am [[30. Oktober]] [[1741]] in Fürth.  
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* und [[1693]] in einer Beschwerde in Sachen Wirtschaftsgerechtigkeit in ''Historisch-Diplomatische Abhandlung von den Landesherrlichen Gerechtsamen des Hochfürstlichen Hauses Brandenburg über den Marktflecken Fürth'' (von 1771, S. 46 [https://books.google.de/books?id=RNVEAAAAcAAJ&pg=RA1-PA46&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj-47v7xpffAhXNKlAKHQXwCIUQ6AEITDAH#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online])</ref> geboren und starb am [[30. Oktober]] [[1741]] in Fürth.  
 
==Berufstätigkeit==
 
==Berufstätigkeit==
Seine Berufstätigkeit bestand im Wesentlichen in dem Glas- und Spiegelhandel, mit dem im 18. Jahrhundert mangels Konkurrenz viel Geld zu erwirtschaften war. Selbst Glashütten in der Oberpfalz und an der böhmischen Grenze wurden von Nürnberger und Fürther Kaufleuten errichtet <ref>  
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Seine Berufstätigkeit bestand im Wesentlichen in dem Glas- und Spiegelhandel, mit dem im 18. Jahrhundert mangels Konkurrenz viel Geld zu erwirtschaften war. Selbst Glashütten in der Oberpfalz und an der böhmischen Grenze wurden von Nürnberger und Fürther Kaufleuten errichtet.<ref>Journal von und für Franken. 4. Band, 1792, S. 710</ref> Holzmann hatte u. a. eine Glaspolierwerkstätte in Weinzierlein gebaut, die zu den ''unprivilegierten'' gehörte.<ref name="Journal-711">Journal von und für Franken. 4. Band, 1792, S. 711 [https://books.google.de/books?id=mnAAAAAAcAAJ&pg=PA711&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi1s6DuyZffAhXBZ1AKHYRXBkwQ6AEINDAC#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online]</ref> Die zünftisch gebundenen Meister Nürnbergs hatten vom Kaiser Privilegien eingeholt, mit Hilfe derer sie unliebsame Konkurrenz (meist aus Fürth) vom Handel auszuschließen dachten, zumindest diesen zu erschweren. Die Auswirkungen waren aber verschwindend gering, außer dass die ''Privilegierten'' auf die anderen als ''Pfuscher'' herab schauten. Weitere ''unprivilegierte'' Glaspolierwerkstätten unterhielten [[Spiegelglasfabriken#Fürther Spiegelglasfabriken|Commerzienrat Eckart]] - zwei in Fürth - und [[Spiegelglasfabriken#Fürther Spiegelglasfabriken|Mannert]] in Vach.<ref name="Journal-711"/><br />
Journal von und für Franken. 4. Band, 1792, S. 710</ref>. Holzmann hatte u.a. eine Glaspolierwerkstätte in Weinzierlein gebaut, die zu den ''unprivilegierten'' gehörte <ref>Journal von und für Franken. 4. Band, 1792, S. 711 [https://books.google.de/books?id=mnAAAAAAcAAJ&pg=PA711&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi1s6DuyZffAhXBZ1AKHYRXBkwQ6AEINDAC#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online verfügbar]</ref>. Die zünftisch gebundenen Meister Nürnbergs hatten vom Kaiser Privilegien eingeholt, mit Hilfe derer sie unliebsame Konkurrenz (meist aus Fürth) vom Handel auszuschließen dachten, zumindest diesen zu erschweren. Die Auswirkungen waren aber verschwindend gering, außer dass die ''Privilegierten auf die anderen als ''Pfuscher'' herab schauten. Weitere ''unprivilegierte'' Glaspolierwerkstätten unterhielten [[Spiegelglasfabriken#Fürther Spiegelglasfabriken|Commerzienrat Eckart]] - zwei in Fürth - und [[Spiegelglasfabriken#Fürther Spiegelglasfabriken|Mannert]] in Vach <ref>ebenda</ref>.<br />
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Die Nachkommen Andreas Holzmanns kamen in finanzielle Schwierigkeiten und mussten sich einem Liquidationsverfahren unterziehen. Eine Anzeige in der ''Bayreuther Zeitung'' vom [[21. Januar]] 1785<ref>Bayreuther Zeitung, 21.01.1785, S. 59  [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10505360_00063/pct:2.8,73.55991,87.46667,25.69124/full/0/default.jpg - online] und S. 60 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10505360_00064/pct:6.06667,3.00283,91.46667,19.94334/full/0/default.jpg - online]</ref> weist den Wert des Glasschleif- und Polierwerkes in Weinzierlein mit 3200 fl. aus. Für das Wohnhaus in der [[Bäumenstraße#Benennung|''alten Brandenburgischen Gasse'']] in Fürth und die Tabakfabrik wird zur Versteigerung ein Wert von 6300 fl. aufgerufen. Es ist also naheliegend, dass auch Andreas Holzmann schon im Tabakhandel tätig war, auch wenn von der Liquidation 44 Jahre nach seinem Tode ein Nachfahre namens ''Andreas Georg Holzmann'' betroffen war. Das Glasschleif- und Polierwerk in Weinzierlein hat in dem Verfahren ein Jude mit Namen [[Gabriel Hirsch Benda|Bender]]<ref>vgl. das ''Journal von und für Franken'' (4. Band, S. 711), das sieben Jahre nach der Liqudation [[1792]] erschien [https://books.google.de/books?id=mnAAAAAAcAAJ&pg=PA711&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi1s6DuyZffAhXBZ1AKHYRXBkwQ6AEINDAC#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online]</ref> erworben, der auch in Streitberg in dieser Branche tätig war.
Die Nachkommen Andreas Holzmanns kamen in finanzielle Schwierigkeiten und mussten sich einem Liquidationsverfahren unterziehen. Eine Anzeige in der ''Bayreuther Zeitung'' vom [[21. Januar]] 1785 <ref>Bayreuther Zeitung, 21.1.1785, S. 59  [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10505360_00063/pct:2.8,73.55991,87.46667,25.69124/full/0/default.jpg - online verfügbar] und S. 60[https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10505360_00064/pct:6.06667,3.00283,91.46667,19.94334/full/0/default.jpg - online verfügbar]</ref> weist den Wert des Glasschleif- und Polierwerkes in Weinzierlein mit 3200 fl. aus. Für das Wohnhaus in der [[Bäumenstraße#Benennung|''alten Brandenburgischen Gasse'']] in Fürth und die Tabakfabrik wird zur Versteigerung ein Wert von 6300 fl. aufgerufen. Es ist also naheliegend, dass auch Andreas Holzmann schon im Tabakhandel tätig war, auch wenn von der Liquidation 44 Jahre nach seinem Tode ein Nachfahre namens ''Andreas Georg Holzmann'' betroffen ist. Das Glasschleif- und Polierwerk in Weinzierlein hat in dem Verfahren ein Jude mit Namen [[Gabriel Hirsch Benda|Bender]] <ref>vgl. das ''Journal von und für Franken'' (4. Band, S. 711) das sieben Jahre nach der Liqudation [[1792]] erschien [https://books.google.de/books?id=mnAAAAAAcAAJ&pg=PA711&dq=Andreas+Holzmann,+F%C3%BCrth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi1s6DuyZffAhXBZ1AKHYRXBkwQ6AEINDAC#v=onepage&q=Andreas%20Holzmann%2C%20F%C3%BCrth&f=false - online verfügbar]</ref> erworben, der auch in Streitberg in dieser Branche tätig war.  
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==Eheschließungen der Töchter==
 
==Eheschließungen der Töchter==
Für Aufsehen sorgten die Eheschließungen der fünf Holzmann Töchter <ref>Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon; fortgesetzt von Christian Conrad Nopitsch, 5. Teil 1802, S. 320 [https://books.google.de/books?id=8SUTAAAAYAAJ&pg=RA2-PA320&dq=Carl+Friedrich+Lochner+der+j%C3%BCngere,+N%C3%BCrnbergisches+Gelehrten+Lexicon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj74PjZoJjfAhUKKVAKHSE3D3EQ6AEIPzAE#v=onepage&q=Carl%20Friedrich%20Lochner%20der%20j%C3%BCngere%2C%20N%C3%BCrnbergisches%20Gelehrten%20Lexicon&f=false - online verfügbar]</ref>
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Für Aufsehen sorgten die Eheschließungen der fünf Holzmann-Töchter.<ref>Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon; fortgesetzt von Christian Conrad Nopitsch, 5. Teil 1802, S. 320 [https://books.google.de/books?id=8SUTAAAAYAAJ&pg=RA2-PA320&dq=Carl+Friedrich+Lochner+der+j%C3%BCngere,+N%C3%BCrnbergisches+Gelehrten+Lexicon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj74PjZoJjfAhUKKVAKHSE3D3EQ6AEIPzAE#v=onepage&q=Carl%20Friedrich%20Lochner%20der%20j%C3%BCngere%2C%20N%C3%BCrnbergisches%20Gelehrten%20Lexicon&f=false - online]</ref> Sie heirateten alle in die Pfarrersdynastie der Lochners ein. Es vermählten sich:
. Sie heirateten alle in die Pfarrersdynastie der Lochners ein. Es vermählten sich:
   
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| * Catharina Dorothea, die älteste || [[1727]]  || mit [[Michael Lochner, Advokat]]
 
| * Catharina Dorothea, die älteste || [[1727]]  || mit [[Michael Lochner, Advokat]]
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| * Margareta Barbara am ||  [[26. August]] [[1749]] || mit [[Johann Carl Lochner]], damals Diakon, später Pfarrer in Fürth St. Michael
 
| * Margareta Barbara am ||  [[26. August]] [[1749]] || mit [[Johann Carl Lochner]], damals Diakon, später Pfarrer in Fürth St. Michael
 
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| * Maria Magdalena am  || [[27. Juli]] [[1750]] || mit [[Daniel Friedrich Lochner I.]], damals Pfarrer in Beerbach, später Nennslingen
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| * Maria Magdalena am  || [[27. Juli]] [[1750]] || mit [[Daniel Friedrich Lochner I.]], damals Pfarrer in Beerbach, später Nennslingen<ref>Die Geliebte des Friedrich Lochner, die aus der reichen Familie Holzmann stammte, gebar außerehelich im April 1749 einen Knaben. Diesen brachte die ''domprobsteiliche Amme'' nachts in die Kirche, um ihn von dem Bruder - Caplan [[Johann Carl Lochner]] - taufen zu lassen. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der domprobsteilichen Amme erregte das Missfallen des hohen Rates in Nürnberg. Dem Caplan wurde bis Ende August alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das Geleitsamt nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und Brandenburg die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen domprobsteilichen Untertan zu machen. Siehe Beilage [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861.</ref>
 
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Der Vater Andreas Holzmann erlebte die Hochzeiten seiner Töchter mit den drei Söhnen von [[Karl Friedrich Lochner d. J.]] nicht mehr - und der Vater Lochner die Hochzeiten seiner Zwillinge Johann Carl und Daniel Friedrich nicht mehr.
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Der Vater Andreas Holzmann erlebte die Hochzeiten seiner Töchter mit den drei Söhnen von [[Karl Friedrich Lochner d. J.]] nicht mehr - und der Vater Lochner die Hochzeiten seiner Zwillinge Johann Carl und Daniel Friedrich nicht mehr.
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==Einzelnachweise==
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<references />
      
==Siehe auch==
 
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* [[Benda]]
 
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* [[Stadeln]]
 
* [[Stadeln]]
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==Bilder==
 
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
 
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