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"Gengas halt zou - härn´s halt auf! Was bedeutet das "halt" eigentlich? Dialektforscher Eugen Berthold nennt es ein Flickwort und bringt dazu das schöne Beispiel:
 
"Gengas halt zou - härn´s halt auf! Was bedeutet das "halt" eigentlich? Dialektforscher Eugen Berthold nennt es ein Flickwort und bringt dazu das schöne Beispiel:
 
"Halt halt [= doch] endli dei Maul!" Oder: "I hab halt gmaant!" Der Nürnberger Herbert Maas meint, es sei ein beliebtes Flickwort im einschränkenden Sinn: "Dou halt ä weng langsam! Gäi halt a weng aufd seidn!"
 
"Halt halt [= doch] endli dei Maul!" Oder: "I hab halt gmaant!" Der Nürnberger Herbert Maas meint, es sei ein beliebtes Flickwort im einschränkenden Sinn: "Dou halt ä weng langsam! Gäi halt a weng aufd seidn!"
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Ein übliches Flickwort ist auch "weng" (für wenig). Das gebrauchte eine Frau, die sich mühsam vor der Bar in der Gustavstraße zwischen Laternenpfahl und Stühle hindurchzwängte und ausrief: "Des is scho a weng eng!"
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Maas räumt auch auf mit der Missdeutung der Redewendung "Mach kane Fisimadendn!" Mit einer Einladung französischer Soldaten an Mädchen bzw. Frauen ihr Zelt zu besuchen (visité ma tent) habe dies nichts zu tun. Laut Maas gehe das Wort auf Ausflüchte zurück über das Wort "visament" (=Aussehen, Zierrat). Über diese Bedeutungsbrücke der unnötigen Zutaten komme man also auf die Bedeutung "Mach keine Umstände!" Eine andere Erklärung weist auf den lateinischen Ausdruck "visae patentes" hin, was bürokratische Schwierigkeiten bedeuten soll. Es komme somit aus der Amts- und Rechtssprache.
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Der Sprachforscher Herbert Maas räumt auch auf mit der Missdeutung der Redewendung "Mach kane Fisimadendn!" Mit einer Einladung französischer Soldaten an Mädchen bzw. Frauen ihr Zelt zu besuchen (visité ma tent) habe dies nichts zu tun. Laut Maas gehe das Wort auf Ausflüchte zurück über das Wort "visament" (=Aussehen, Zierrat). Über diese Bedeutungsbrücke der unnötigen Zutaten komme man also auf die Bedeutung "Mach keine Umstände!" Eine andere Erklärung weist auf den lateinischen Ausdruck "visae patentes" hin, was bürokratische Schwierigkeiten bedeuten soll. Es komme somit aus der Amts- und Rechtssprache.
    
Eine andere, vielleicht plausiblere Erklärung liefert Josef Martin Bauer in "Auf gut bayerisch - Eine Fibel unserer eigenen Sprache" aus 1969:  
 
Eine andere, vielleicht plausiblere Erklärung liefert Josef Martin Bauer in "Auf gut bayerisch - Eine Fibel unserer eigenen Sprache" aus 1969:  
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==Literatur==
 
==Literatur==
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* [[August Häußler]]: ''Fürther Mundartdichtung''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1939/2 - 3, S. 11 - 24
 
* Josef Martin Bauer: Auf gut bayerisch. Eine Fibel unserer eigenen Sprache. Franz Ehrenwirth Verlag München, 1969.
 
* Josef Martin Bauer: Auf gut bayerisch. Eine Fibel unserer eigenen Sprache. Franz Ehrenwirth Verlag München, 1969.
* [[August Häußler]]: ''Fürther Mundartdichtung''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1939/2 - 3, S. 11 - 24
   
* [[Erika Jahreis|Erika Jahreis]]: ''Wie ich zum Schreiben kam''. In: Fürther Heimatblätter, 1974/1, S. 8 - 10
 
* [[Erika Jahreis|Erika Jahreis]]: ''Wie ich zum Schreiben kam''. In: Fürther Heimatblätter, 1974/1, S. 8 - 10
 
* Eugen Berthold: [[Dei hulli alli o! (Buch)|"Dei hulli alli o!"]], 1975 im Selbstverlag, 299 S.
 
* Eugen Berthold: [[Dei hulli alli o! (Buch)|"Dei hulli alli o!"]], 1975 im Selbstverlag, 299 S.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
* Ostfränkisches Wörterbuch - [http://www.ostfraenkisches-woerterbuch.de/ im Internet]
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* Ostfränkisches Wörterbuch - [http://www.ostfraenkisches-woerterbuch.de/ online]
    
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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