Marie Venediger: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Juli [[1904]] bestand sie die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung als Geburtshelferin, in welcher sie am 1. November bei der Staatsprüfung die goldene Staatsmedaille erhielt. Als gerechtigkeitsorientierte Frau nahm sie im März [[1919]] an einer Hungerdemonstration vor dem Fürther [[Rathaus]] teil, um gegen die schlechte Ernährunslage nach dem 1. Weltkrieg zu protestieren. | Im Juli [[1904]] bestand sie die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung als Geburtshelferin, in welcher sie am 1. November bei der Staatsprüfung die goldene Staatsmedaille erhielt. Als gerechtigkeitsorientierte Frau nahm sie im März [[1919]] an einer Hungerdemonstration vor dem Fürther [[Rathaus]] teil, um gegen die schlechte Ernährunslage nach dem 1. Weltkrieg zu protestieren. | ||
Ihre politische Laufbahn begann [[1923]]: nach ihrem begeisterten Besuch des 1. Deutschen Tages in Nürnberg, gründete sie mit den Frauen Eisenfeldt, Kreppner, Reiß und Rupp die [[NSDAP-Ortsgruppe Fürth]]. Bereits im Vorjahr hatte sie ein Angebot zur Stadträtin der [[SPD]] abgelehnt. Ihre Begeisterung für Hitler gipfelte im Jahr [[1925]], als jener eine Rede im [[fürther Geismannsaal]] hielt (heutiges [[Flair]]), bei welcher sie ihm gegenüber sahs. | Ihre politische Laufbahn begann [[1923]]: nach ihrem begeisterten Besuch des 1. Deutschen Tages in Nürnberg, gründete sie mit den Frauen Eisenfeldt, Kreppner, Reiß und Rupp die [[NSDAP-Ortsgruppe Fürth]]. Bereits im Vorjahr hatte sie ein Angebot zur Stadträtin der [[SPD]] abgelehnt. Ihre Begeisterung für Hitler gipfelte im Jahr [[1925]], als jener eine Rede im [[fürther Geismannsaal]] hielt (heutiges [[Flair]]), bei welcher sie ihm gegenüber sahs. | ||
In den folgenden Jahrzehnten entfernte Marie sich aufgrund inner parteilicher Differenzen immer weiter vom National Sozialismus. So gab sie [[1929]] aufgrund unterschiedlichster Meinungsverschiedenheiten mit [[Franz Jakob]] (1933-1940 amtierender NS/Oberbürgermeister von Fürth) ihr Parteibuch zurück, im Folgenden erteilte dieser ihren ehemaligen Parteimitgliedern ein Sprechverbot ihr gegenüber. Ein Versuch seitens Franz Jakob im Oktober [[1936]], Marie Venediger für zwei Jahre ins Konzentrationslager Dachau zu bringen, scheiterte. |
Version vom 11. Januar 2024, 20:00 Uhr
Marie Venediger entwickelte sich ,in der Zeit des National Sozialismus, von einer Mitbegründerin der NSDAP-Ortsgrupe Fürth zu einer Gegnerin des nationalsozialistischen Regimes.
Marie Venediger wurde am 28.8.1878 als Marie Heid, Tochter eines Schuhmachermeisters (Ludwig Heid) geboren. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Volksschule heiratete sie schließlich Georg Michael Venediger, einen Reisenden für Bücher, mit welchem sie zusammen drei Kinder bekam: Hedwig (*1900), Herbert Josef (*1901) und Elfriede (*1903). Im Juli 1904 bestand sie die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung als Geburtshelferin, in welcher sie am 1. November bei der Staatsprüfung die goldene Staatsmedaille erhielt. Als gerechtigkeitsorientierte Frau nahm sie im März 1919 an einer Hungerdemonstration vor dem Fürther Rathaus teil, um gegen die schlechte Ernährunslage nach dem 1. Weltkrieg zu protestieren. Ihre politische Laufbahn begann 1923: nach ihrem begeisterten Besuch des 1. Deutschen Tages in Nürnberg, gründete sie mit den Frauen Eisenfeldt, Kreppner, Reiß und Rupp die NSDAP-Ortsgruppe Fürth. Bereits im Vorjahr hatte sie ein Angebot zur Stadträtin der SPD abgelehnt. Ihre Begeisterung für Hitler gipfelte im Jahr 1925, als jener eine Rede im fürther Geismannsaal hielt (heutiges Flair), bei welcher sie ihm gegenüber sahs. In den folgenden Jahrzehnten entfernte Marie sich aufgrund inner parteilicher Differenzen immer weiter vom National Sozialismus. So gab sie 1929 aufgrund unterschiedlichster Meinungsverschiedenheiten mit Franz Jakob (1933-1940 amtierender NS/Oberbürgermeister von Fürth) ihr Parteibuch zurück, im Folgenden erteilte dieser ihren ehemaligen Parteimitgliedern ein Sprechverbot ihr gegenüber. Ein Versuch seitens Franz Jakob im Oktober 1936, Marie Venediger für zwei Jahre ins Konzentrationslager Dachau zu bringen, scheiterte.