AFN: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
Bedingt durch den Abzug der US Army aus Fürth stellte am 4. September 1995 der „Tower of Power“, der AFN Nürnberg, seinen Betrieb im Gebäude 26 in der Darby-Kaserne ein. Das elfköpfige Sendeteam und die hochmoderne Ausrüstung zogen nach Vilseck um und nannten sich dort AFN Bavaria. | Bedingt durch den Abzug der US Army aus Fürth stellte am 4. September 1995 der „Tower of Power“, der AFN Nürnberg, seinen Betrieb im Gebäude 26 in der Darby-Kaserne ein. Das elfköpfige Sendeteam und die hochmoderne Ausrüstung zogen nach Vilseck um und nannten sich dort AFN Bavaria. | ||
== AFN TV == | |||
AFN sendete ebenso ein TV-Signal mit Programm rund um die Uhr. Mit eher geringerer Reichweite diente der Service wohl hauptsächlich der Versorgung der [[Kalbsiedlung]] und der nahegelegenen [[Dambach Housing Area]]. | |||
Ausgestrahlt wurde das Programm analog im US-Format, also NTSC. Mit einem deutschen Fernsehgerät war demnach nur ein stummes Schwarzweißbild zu sehen bzw. zu hören, weshalb man ein amerikanisches oder ein Multinorm TV-Geät benötigte. Auch Umbaumöglichkeiten für deutsche TVs (speziell der heimischen Marke [[Grundig]] gab es inoffiziell schon ab den 70er Jahren. Wer sich die Möglichkeit für den Empfang geschaffen hatte, konnte schon damals für die deutsche Bevölkerung völlig exotische US-Serien wie z. B. Cannon, Rockford Files etc. regelmäßig verfolgen. Auch der US-Sport wie Baseball und der nahezu unbekannte American Football war mit Liveübertragungen ausgewählter Ligaspiele regelmäßig an Wochenenden tief in der Nacht vertreten. Besonders hervorzuheben war natürlich aus sportlicher Sicht die jährliche Show des Super Bowl der NFL ab 1971. | |||
== Sendemasten == | == Sendemasten == |
Version vom 12. Januar 2024, 10:08 Uhr
AFN (American Forces Network) war ein Radiosender für die amerikanischen Streitkräfte.
Geschichte
Die Sendungen von AFN München wurden ab September 1949 vom Steiner Schloss aus, später von Antennen in der Fürther Kurgartenstraße, in unsere Gegend ausgestrahlt. Der am 28. Januar 1950 gegründete Ableger AFN Nürnberg zog in den 3. Stock des Nürnberger Grand Hotels und sendete rund 30 Stunden in der Woche. Der Sendemast stand in der Johnson Barracks. Aus Einsparungsgründen wurde das Studio zwischen 1956 und 1959 geschlossen. Nachdem im angrenzenden „Bavarian American Hotel“ (BA-Hotel) im 6. Stock ein neues Studio eingerichtet war, begann AFN Nürnberg am 30. März 1959 wieder zu senden. Im Jahr 1971 weitete man die Produktion auf den ganzen Tag aus, während man des Nachts das Programm von AFN Frankfurt übernahm. Zwei Jahre später erreicht AFN Nürnberg etwa 180.000 US-Angehörige in Nordbayern.[1]
Fünfzehn Jahre später machten der veralteten Produktionsausrüstung im BA-Hotel die starken Temperaturschwankungen im Dachgeschoss des Hotels zu stark zu schaffen. Deshalb zog im April 1990 das Studio des AFN Nürnberg in die Fürther William O. Darby Kaserne um. Die US Army investierte 800.000 US-Dollar, um das Studio in Fürth für Stereo-Rundfunk und eigene Fernsehproduktionen tauglich zu machen. Seit Mitte Februar 1992 war das Fürther AFN-Studio mit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Ausstrahlung in ganz Bayern zuständig, da AFN München abgeschaltet worden war. ‚Früher war AFN-Radio für die deutschen Hörer ein beliebter Englischlehrer, eine Nachrichtenquelle und natürlich auch ein toller Musiksender, erzählt Programmchef Barbour. Seitdem in der Region viele deutsche Privatsender ihren Betrieb aufgenommen haben, spielt das GI-Radio längst nicht mehr diese große Rolle.[2]
Bedingt durch den Abzug der US Army aus Fürth stellte am 4. September 1995 der „Tower of Power“, der AFN Nürnberg, seinen Betrieb im Gebäude 26 in der Darby-Kaserne ein. Das elfköpfige Sendeteam und die hochmoderne Ausrüstung zogen nach Vilseck um und nannten sich dort AFN Bavaria.
AFN TV
AFN sendete ebenso ein TV-Signal mit Programm rund um die Uhr. Mit eher geringerer Reichweite diente der Service wohl hauptsächlich der Versorgung der Kalbsiedlung und der nahegelegenen Dambach Housing Area. Ausgestrahlt wurde das Programm analog im US-Format, also NTSC. Mit einem deutschen Fernsehgerät war demnach nur ein stummes Schwarzweißbild zu sehen bzw. zu hören, weshalb man ein amerikanisches oder ein Multinorm TV-Geät benötigte. Auch Umbaumöglichkeiten für deutsche TVs (speziell der heimischen Marke Grundig gab es inoffiziell schon ab den 70er Jahren. Wer sich die Möglichkeit für den Empfang geschaffen hatte, konnte schon damals für die deutsche Bevölkerung völlig exotische US-Serien wie z. B. Cannon, Rockford Files etc. regelmäßig verfolgen. Auch der US-Sport wie Baseball und der nahezu unbekannte American Football war mit Liveübertragungen ausgewählter Ligaspiele regelmäßig an Wochenenden tief in der Nacht vertreten. Besonders hervorzuheben war natürlich aus sportlicher Sicht die jährliche Show des Super Bowl der NFL ab 1971.
Sendemasten
Bei den weithin sichtbaren Sendemasten in der Darby-Kaserne war nicht klar, ob sie für die Ausstrahlung des AFN oder zur militärischen Nachrichtenübermittlung (oder für beides) dienten. Vom Mast in der Johnson Barracks existiert nur ein verschwommenes Foto. Im Jahr 1952 wurde in der Darby-Kaserne ein stählerner Gittermast errichtet, der später durch einen größeren gleicher Bauart ersetzt wurde. Wieder später kam daneben ein röhrenförmiger Betonmast hinzu. Während der stählerne Mast 1993 abgebrochen wurde, kam das Ende des Betonmastes erst im Mai 2008.
Literatur
- Bernd Jesussek: Sternenbanner und Kleeblatt. Städtebilder Verlag, 1996, .
- Stephanie Graeber: Der amerikanische Einfluss auf die Rolle des Radios in Nachkriegsbayern. Bachelorarbeit, ca. 2012
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stars & Stripes vom 3. Juli 1973
- ↑ Fürther Nachrichten vom 14. Februar 1992
Audios
Audioschnipsel des AFN Nürnberg-Moderators Mike Kimbrell (1984)
AFN 1984 - Mike Kimbrell.mp3
Bilder
Blick von der Kiderlinstraße in Richtung Hätznerstraße. Straßenbahnendhaltestelle Flößaustr. mit Beiwagen 1582 auf Linie 7 und historischem Wagen 701. Im Hintergrund der Sendemast der U.S. Army an der Steubenstraße. Juni 1981.