Karl August von Hardenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Karl August von Hardenberg und Fürth ===
=== Karl August von Hardenberg und Fürth ===


Hardenberg setzte sich gegen die Armut der Fürtherinnen und Fürther ein. Anzuführen sind hier Initiativen wie die Rumford-Suppenanstalt, Aussteuerungsanstalt und die Hochzeitslotterie. Auch wurden Projekte für eine besserer Bildung und einem Krankenhaus unter preußischer Führung in die Tat umgesetzt.  
Hardenberg setzte sich gegen die Armut der Fürtherinnen und Fürther ein. Anzuführen sind hier Initiativen wie die Rumford-Suppenanstalt, Aussteuerungsanstalt und die [[Hochzeitslotterie]]. Auch wurden Projekte für eine besserer Bildung und einem Krankenhaus unter preußischer Führung in die Tat umgesetzt.  


Unter Hardenberg wurde Fürth zwar noch nicht zur Stadt erhoben, aber die wirtschaftlichen Grundlagen dafür wurden geschaffen. Die eigentliche Erhebung in den Städtestand erfolgte erst 1818.  
Unter Hardenberg wurde [[Fürth]] zwar noch nicht zur Stadt erhoben, aber die wirtschaftlichen Grundlagen dafür wurden geschaffen. Die eigentliche Erhebung in den Städtestand erfolgte erst 1818.  




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Er gab klare Rahmenlinien seiner Politik vor. Durch die preußische Regierung in Berlin wollte er sich in seinem Handeln unter keinen Umständen einschränken lassen. Lediglich dem preußischen König selbst fühlte er sich zur Rechenschaft verpflichtet.  
Er gab klare Rahmenlinien seiner Politik vor. Durch die preußische Regierung in Berlin wollte er sich in seinem Handeln unter keinen Umständen einschränken lassen. Lediglich dem preußischen König selbst fühlte er sich zur Rechenschaft verpflichtet.  
Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation in Franken benötigte von Hardenberg einen großen Entscheidungsspielraum. Er musste nach seinem Ermessen und den aktuellen Gegebenheiten handeln dürfen. Sein Ziel war es, ein geschlossenes Staatsgebiet zu schaffen und ein modernes Verwaltungssystem zu formen, um die fränkischen Gebiete der vormaligen Markgrafschaften zu einem Teil [[Preußen]] in Süddeutschland zu entwickeln.  
Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation in [[Franken]] benötigte von Hardenberg einen großen Entscheidungsspielraum. Er musste nach seinem Ermessen und den aktuellen Gegebenheiten handeln dürfen. Sein Ziel war es, ein geschlossenes Staatsgebiet zu schaffen und ein modernes Verwaltungssystem zu formen, um die fränkischen Gebiete der vormaligen Markgrafschaften zu einem Teil [[Preußen]] in Süddeutschland zu entwickeln.  


Seit 1792 kämpfte das preußische Königreich in den Kriegen, die nach der [[französischen Revolution]] ausgebrochen waren. Im Jahr 1795 unterzeichnete der preußische König [[Friedrich Wilhelm II]] den [[Sonderfrieden von Basel]]. Dadurch nahm Preußen in der Folgezeit  
Seit 1792 kämpfte das preußische Königreich in den Kriegen, die nach der [[französischen Revolution]] ausgebrochen waren. Im Jahr 1795 unterzeichnete der preußische König [[Friedrich Wilhelm II]] den [[Sonderfrieden von Basel]]. Dadurch nahm Preußen in der Folgezeit  
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Der militärischen Überlegenheit musste der Dompropst in [[Bamberg]] nachgeben. Auch hielt sich Nürnberg mit einem möglichen Widerstand zurück. 1796 hätte sich die Reichsstadt [[Nürnberg]] freiwillig gerne dem fränkischen Preußen anschließen wollen. Daraufhin besetzte Hardenberg die Reichsstadt mit ihrer Zustimmung. Doch der preußische König ließ Hardenberg zurückrudern. Das preußische Königshaus scheute den Konflikt mit dem deutschen Kaiser.  
Der militärischen Überlegenheit musste der Dompropst in [[Bamberg]] nachgeben. Auch hielt sich Nürnberg mit einem möglichen Widerstand zurück. 1796 hätte sich die Reichsstadt [[Nürnberg]] freiwillig gerne dem fränkischen Preußen anschließen wollen. Daraufhin besetzte Hardenberg die Reichsstadt mit ihrer Zustimmung. Doch der preußische König ließ Hardenberg zurückrudern. Das preußische Königshaus scheute den Konflikt mit dem deutschen Kaiser.  
Die Kirchenhoheit über Fürth hatte Nürnberg zu dieser Zeit bereits nicht mehr; sie war 1795 an das Dekanat in Langenzenn übergegangen, das der Vollversammlung der römisch-katholischen Kardinäle in Ansbach unterstand.  
Die Kirchenhoheit über Fürth hatte Nürnberg zu dieser Zeit bereits nicht mehr; sie war 1795 an das Dekanat in [[Langenzenn]] übergegangen, das der Vollversammlung der römisch-katholischen Kardinäle in Ansbach unterstand.  


=== „Fürther Freisinn“ ===
=== „Fürther Freisinn“ ===


Als die neue Verwaltungsbehörde ins Leben gerufen wurden, regierten in Fürth noch die Bürgermeister und die Gemeindeversammlung. Jährlich am 26. Dezember kam man zusammen, um die neuen Volksvertreter zu wählen.  
Als die neue Verwaltungsbehörde ins Leben gerufen wurden, regierten in Fürth noch die Bürgermeister und die Gemeindeversammlung. Jährlich am 26. Dezember kam man zusammen, um die neuen Volksvertreter zu wählen.  
Den als selbstständig geltenden Fürthern widerstrebte die strenge preußische Regentschaft, bei der man nicht mitbestimmen durfte. Daran hatten die Herrscher aus dem Nordosten gar kein Interesse, man sprach von „Anarchie in Polizei-Sachen“ und von „Fürther Freiheitssinn“.  
Den als selbstständig geltenden Fürthern widerstrebte die strenge preußische Regentschaft, bei der man nicht mitbestimmen durfte. Daran hatten die Herrscher aus dem Nordosten gar kein Interesse, man sprach von „Anarchie in Polizei-Sachen“ und von „[[Fürther Freiheitssinn]]“.  


Ein Mitarbeiter des Freiherren beschreibt Fürth zu seiner Zeit wie folgt: „die Fürther Einwohner sind gut und leicht zu lenken“. Deutlich wird dennoch die Angst vor dem „Fürther Freiheitssinn“.  
Ein Mitarbeiter des Freiherren beschreibt Fürth zu seiner Zeit wie folgt: „die Fürther Einwohner sind gut und leicht zu lenken“. Deutlich wird dennoch die Angst vor dem „Fürther Freiheitssinn“.  
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