Robert W. Cahn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

K (Textersetzung - „online abrufbar]“ durch „online]“)
K (Textersetzung - „Abweichende Namensform“ durch „AbweichendeNamensform“)
 
Zeile 4: Zeile 4:
|Nachname=Cahn
|Nachname=Cahn
|Geschlecht=männlich
|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=W.
|AbweichendeNamensform=W.
|Geburtsdatum=1924/09/09
|Geburtsdatum=1924/09/09
|Geburtsort=Fürth
|Geburtsort=Fürth

Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 03:51 Uhr

Robert W. Cahn (geb. 9. September 1924 in Fürth , gest. 9. April 2007 in Cambridge) war ein bedeutender Metallurg. Er war ferner Professor im Department of Materials Science and Metallurgy an der University of Cambridge und zählte zu den führenden Wissenschaftlern seines Faches.

Kindheit und Flucht

Robert Wolfgang Cahn wurde 1924 als Sohn des Buchhalters Martin Cahn und dessen Frau Else geboren, deren Vater die Fürther Spiegel-Veredelungsfirma Heinemann & Schwarzmann gehörte. Die Familie wohnte zunächst in der Hindenburgstraße 33, später in einem modernen Haus am Stadtrand. Bereits früh legte der Großvater Hugo Heinemann Geld auf einem Luxemburger Konto an, sodass die Familie nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als erste der Stadt im Stande war, 1933 unter dem Vorwand eines Skiurlaubs in die Schweiz zu flüchten.[1] Von dort aus zog Robert mit seiner Mutter und Großvater nach Mallorca, Vater Martin nach London, um ein neues Geschäft aufzubauen.

Karriere

1936 folgte Robert Cahn seinem Vater nach England. 1940 besuchte er die technische Schule in Workington und entkam so dem Luftkrieg über London (the Blitz). 1942 begann er ein Studium am Trinity College in Cambridge. 1947 wurde Robert Cahn eingebürgert, nachdem er seit 1933 staatenlos gewesen war. 1947 beendete er sein Studium und nahm eine Forschungsstelle in der Atomenergie-Forschung in Harwell an.

Nach einem Teilzeitjahr 1954 an der Johns Hopkins University in Baltimore schlug er eine Professur in Liverpool aus, in der vergeblichen Hoffnung nach Birmingham berufen zu werden. 1962 trat er eine Professur in Bangor an, die ihm jedoch nicht die Weiterentwicklung auf seinem Spezialgebiet ermöglichte. So ging er 1965 an die University of Sussex, deren erster Professor der Materialwissenschaft er wurde - zugleich der erste dieses Faches in ganz England. 1981 verließ er Sussex, schlug eine Professur in Paris aus, und kehrte schließlich nach Cambridge zurück.

Einen Namen machte sich Cahn darüber hinaus als Präsident des Materials Science Club, als Herausgeber des 'Journal of Nuclear Materials und anderer bedeutenden wissenschaftlichen Publikationen.

Familie

Cahn heiratete 1947 Patricia, die Tochter eines Metallurgie-Professors in Cambridge, und hatte mit ihr vier Kinder, davon je zwei Töchter und Söhne. Gemeinsam mit den beiden Kindern Martin und Alison und Enkel Daniel besuchte die Witwe Patricia Cahn 2009 die Heimat ihres verstorbenen Mannes, die dieser bereits 2001 noch einmal für einen Vortrag im Technikum an der Uferstadt bereist hatte - den er in perfektem Deutsch bestritt.[2]

Veröffentlichungen

  • Robert W. Cahn, Michael B. Bever: Encyclopaedia of Materials Science and Engineering - Supplementary, Volume 1. November 1988, 669 Seiten, ISBN 9780262031424
  • Robert W. Cahn, Michael B. Bever: Encyclopedia of Materials Science and Engineering, Cambridge: MIT Press Oxford, 1990, ISBN 0262031736
  • Robert W. Cahn: Encyclopedia of Material Sciences and Engineering - Supplementary, Volume 2. Oxford: Pergamon, November 1990, 842 S., ISBN 9780262031738
  • Robert W. Cahn: Artifice and Artefacts. 100 Essays in Materials Science. Bristol: Taylor & Francis, 1992, 362 S., ISBN 9780750301527
  • Memorandum from Professor Robert W. Cahn. House of Commons, Science and Technology, January 2004 - parliament.uk/
  • Cahn, R. W. (Robert W.) 1924-2007, Publikationen. WorldCat Identities - online

Literatur

  • Biography: Robert W. Cahn. In: The Minerals, Metals & Materials Society (TMS): Recipients: Fellow Class of 2000 - online (mit Foto von Robert W. Cahn)
  • Professor Robert Cahn. In: The Daily Telegraph (London) vom 4. Mai 2007 - online
  • Professor Robert Cahn. Physicist who, by his writing, teaching and experiments in metallurgy, effectively created the field of materials science. In: Times Online, London, 7. Mai 2007 - online
  • Roger Doherty: RETROSPECTIVE: Robert W. Cahn (1924-2007) and David Turnbull (1915-2007). In: Science Magazine, 6 July 2007, Vol. 317, no. 5834, pp. 56-57 (This is in remembrance of two major figures in the development of modern materials science.) - sciencemag.org

Lokalberichterstattung

  • Sabine Rempe: Auf den Spuren des Großvaters. Familie des jüdischen Forschers Robert Cahn besuchte die Neue Materialien Fürth. [3] In: Fürther Nachrichten vom 28. April 2009 - online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The Daily Telegraph: "Professor Robert Cahn". Hier online abrufbar
  2. Sabine Rempe: "Auf den Spuren des Großvaters", Fürther Nachrichten vom 28. April 2009. online
  3. Neue Materialien Fürth GmbH (NMF) - online