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[[Datei:Bestattung, Paul Christian Kirchner Jüdisches Ceremoniel, 1726.png|250px|right|Illustration eines Bestattungsrituals anhand des [[Alter Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhofs]] in Fürth]] | [[Datei:Bestattung, Paul Christian Kirchner Jüdisches Ceremoniel, 1726.png|250px|right|Illustration eines Bestattungsrituals anhand des [[Alter Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhofs]] in Fürth]] | ||
Die „[[wikipedia:Chewra Kadischa|'''Chewra Kadischa''']]“ (חברא קדישא; heilige Gesellschaft, heilige Bruderschaft, Vereinigung) war eine Beerdigungsbruderschaft, eine sog. Totenbruderschaft, die als jüdische Organisation mit sozialcaritativer Ausrichtung auftrat. Ihr zentrales Anliegen war die Durchführung der rituellen Bestattung Verstorbener<ref>beispielhaft: [https://www.jg-badkreuznach.de/chewra-kadischa.html Chewra Kadischa]</ref>. | Die „[[wikipedia:Chewra Kadischa|'''Chewra Kadischa''']]“ (חברא קדישא; heilige Gesellschaft, heilige Bruderschaft, Vereinigung) war eine Beerdigungsbruderschaft, eine sog. Totenbruderschaft, die als jüdische Organisation mit sozialcaritativer Ausrichtung auftrat. Ihr zentrales Anliegen war die Durchführung der rituellen Bestattung Verstorbener<ref>beispielhaft: [https://www.jg-badkreuznach.de/chewra-kadischa.html Chewra Kadischa]</ref>. In Fürth gab es bis zu vier Bruderschaften, drei für Männer und eine für Frauen<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 15</ref>. Jede dieser Bruderschaften hatte 24 Mitglieder. Die Mitgliedschaft erstreckte sich bis zum Tode<ref>ebenda</ref>. Eine einzige Chewra wäre wohl genug gewesen, aber weil viele dieses Gebot (םצוה, Mizwa) erfüllen wollten, teilte man die Bruderschaften auf<ref>Ludwig Rothschild: „Die Totenbruderschaften von Fürth“ in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths'' (NJBF) 1966, S. 16</ref>. | ||
==Geschichte der Totenbruderschaft ''Chewra Kadischa''== | |||
Elchanan, der Sohn des Rabbiners [[Meir Ben Ascher]], gilt als der Gründer der Fürther Totenbruderschaft<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''Häuser um den Königsplatz und ihre jüdischen Besitzer'', Teil 1; in: [[Fürther Geschichtsblätter]] 2/13, Seite 44</ref>. Dies dürfte nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] erfolgt sein. | |||
[[Datei:A wine goblet belonging to the Chevra Kadisha (Jewish Burial Society), 1.3.1931..webp|mini|right|Pokal der Chewra Kadischa]] | |||
Der Landesrabbiner des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgraftums Ansbach]] mit Sitz in Schwabach stiftete in seiner Amtszeit einen Pokal für die ''Beerdigungsbruderschaft'' Chewra Kadischa. Dessen Deckelfigur zeigt Mose Katzenellenbogen als Patron der Bruderschaft.<ref>Julia Haarmann: „Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)“ in: ''Jüdische Religion, Geschichte und Kultur'', Band 18, 2013; Seite 52</ref> Ein dazugehöriges Schild trägt die Namen ''Mose'' und ''Pinchas Katzenellenbogen''<ref>Der Pokal ist heute im Israel-Museum in Jerusalem.</ref>. | |||
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