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Version vom 24. Januar 2024, 13:47 Uhr
PX (Post Exchange) war das Einkaufszentrum für amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen in der Südstadt (Waldstraße 101).
Ursprünglich befand es sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den Gebäuden der Firma Schickedanz Ecke Nürnberger und Spiegelstraße. Im Jahr 1952 zog das PX in das ehemalige Heeresbekleidungsamt in der Waldstraße um. Dadurch war es für die Bewohner der wachsenden Kalb-Siedlung bequem erreichbar. Im großen E-förmigen Gebäude hatten die Amerikaner bisher ein Medical Depot betrieben.
Das PX wurde vom European Exchange System (EES) verwaltet, einem Vorläufer des [1]. Diese amerikanische Organisation versorgte die eigenen Warenhäuser (PX-Läden) mit Waren aller Art. Im Fürther PX gab es nicht nur Artikel des täglichen Bedarfs, bis hin zu Möbeln, sondern auch Dienstleistungsgeschäfte. Es gab eine Bankfiliale, einen Friseur, einen Gebrauchtwarenladen (Thrift Shop), einen Fotoladen, ein Reisebüro und die Reaktion der Zeitschrift Stars & Stripes. Lebensmittel gab es in einem Extrabereich, dem Commissary. Die angebotenen Waren kamen fast ausschließlich aus den USA und waren im PX deutlich günstiger als dort. Die Geschäfte konnte man nur mit einer amerikanischen ID-Karte betreten. Außerdem hatte der deutsche Zoll ein Interesse daran, dass keine Deutschen dort unverzollte Waren einkaufen konnten.
Im Umfeld um das PX hatten sich viele weitere Geschäfte für den Bedarf der amerikanischen Bevölkerung niedergelassen. Es gab Autohändler, Versicherungsagenturen, Souvenirshops, Finanzierungsbüros, Videoshops, Reisebüros und Fast Food-Läden wie McDonalds oder Kentucky Fried Chicken.
Zwischen 1986 und 1988 investierte das amerikanische Verteidigungsministerium etwa 33 Millionen Mark in die Erweiterung des Einkaufszentrums auf der Ostseite und den kompletten Neubau des Commissary auf der gegenüberliegenden Seite der Waldstraße. Nach Zeitungsangaben versorgte das Fürther PX etwa 60.000 amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen in ganz Nordbayern. Die (damals in Deutschland noch nicht üblichen) langen Öffnungszeiten (Mo bis Sa 10-20 Uhr, So 10-18 Uhr) ließen die Südstadtbewohner ein permanentes Verkehrschaos rund um die Waldstraße befürchten. [1]
Nach dem Abzug der Amerikaner 1995 begann ein langes Ringen der Stadt mit verschiedenen Investoren. Um den Einzelhandel in der Innenstadt zu schützen, wehrte sich die Fürther Stadtverwaltung gegen großflächige Handelsriesen auf dem Gelände. Es kamen Vorschläge zu einem Multiplexkino und einem Computerzentrum auf den Tisch. Zum Mulitplexkino führte der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Wenning am 31. Juli 1998 sogar den ersten Spatenstich aus. Letztendlich wurde im Jahr 2000 das E-förmige Gebäude des Heeresbekleidungsamtes abgerissen und es entstand ein Nahversorgungszentrum mit einer großen Angebotsvielfalt, aber ohne Kino. Der ursprünglich geplante Name City-Limit wurde zur Erinnerung an das PX in PhoeniX-Center geändert.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Fürther Nachrichten 12. Februar 1988