Kirchenplatz 7: Unterschied zwischen den Versionen

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* Ursprünglich stand an dieser Stelle wohl das ehemalige ''Frühmesserhaus'', dessen Erbauungszeit um 1400 gewesen sein dürfte <ref>Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940, zu Kirchenplatz 7. Wunschel zitiert dabei [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219 in Kombination mit Christian Gottlieb Albig: [[Chronik von Fürth und dessen Nachbarschaft (Buch)]] Seite 111</ref>. Dieses ''Frühmesserhaus'' wurde ein Opfer des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] <ref>Wunschel zitiert hierbei aus Albig-Chronik: "''Das Fruehemaßhauß oder Gerichtsschreiberei betr. als Herr General Tilly mit der Kriegs Armada aus Baiern und uff Magdeburg gangen, und dessen Rückmarsch den Flecken Fürth betroffen, sei obermeldetes Früehemeßhauß und der Tretzlische Hof, so nechst daran gelegen, in Brand gestecket worden, wie dann von solchem abgebrannten Fruemeßhauß uff dem Kirchhof liegend, die Vierung noch vor Augen stehen thue, auch habe vor dem Brand in dieser Fruehmeß Behaußung oder Gericht Schreiberei, die dompröbstlichen Gericht Schreiber und Schulmeister gewohnet, nemlich oben der Gericht Schreiber untenher aber die schulmeistern.''" (dieses Protokoll wurde von Notar Strauß am [[14. März]] [[1749]] als übereinstimmend mit einem alten pergamentgebundenen Buch der Fürther-Gemeinde-Registratur bestätigt, das in dem ''Dom-Probstei-Amts-Protocoll de Anno [[16. Februar]] [[1665]] bestand.)</ref>.
* Ursprünglich stand an dieser Stelle wohl das ehemalige ''Frühmesserhaus'', dessen Erbauungszeit um 1400 gewesen sein dürfte <ref>Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940, zu Kirchenplatz 7. Wunschel zitiert dabei [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219 in Kombination mit Christian Gottlieb Albig: [[Chronik von Fürth und dessen Nachbarschaft (Buch)]] Seite 111</ref>. Dieses ''Frühmesserhaus'' wurde ein Opfer des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] <ref>Wunschel zitiert hierbei aus Albig-Chronik: "''Das Fruehemaßhauß oder Gerichtsschreiberei betr. als Herr General Tilly mit der Kriegs Armada aus Baiern und uff Magdeburg gangen, und dessen Rückmarsch den Flecken Fürth betroffen, sei obermeldetes Früehemeßhauß und der Tretzlische Hof, so nechst daran gelegen, in Brand gestecket worden, wie dann von solchem abgebrannten Fruemeßhauß uff dem Kirchhof liegend, die Vierung noch vor Augen stehen thue, auch habe vor dem Brand in dieser Fruehmeß Behaußung oder Gericht Schreiberei, die dompröbstlichen Gericht Schreiber und Schulmeister gewohnet, nemlich oben der Gericht Schreiber untenher aber die schulmeistern.''" (dieses Protokoll wurde von Notar Strauß am [[14. März]] [[1749]] als übereinstimmend mit einem alten pergamentgebundenen Buch der Fürther-Gemeinde-Registratur bestätigt, das in dem ''Dom-Probstei-Amts-Protocoll de Anno [[16. Februar]] [[1665]] bestand.)</ref>.
* nach den Verwüstungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] entstand an dieser Stelle das domprobsteiliche Schulgebäude <ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219: Fronmüller berichtet, dass [[1812]] das Feuerlöschgerätschaftenmagazin an der Stelle gebaut wurde, wo früher das domprobsteiliche Schulgebäude gestanden hatte. Das Adressbuch der Stadt Fürth von 1819 gibt dafür das Jahr [[1813]] an. Vgl. Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267</ref>.
* nach den Verwüstungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] entstand an dieser Stelle das domprobsteiliche Schulgebäude <ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219: Fronmüller berichtet, dass [[1812]] das Feuerlöschgerätschaftenmagazin an der Stelle gebaut wurde, wo früher das domprobsteiliche Schulgebäude gestanden hatte. Das Adressbuch der Stadt Fürth von 1819 gibt dafür das Jahr [[1813]] an. Vgl. Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267; Adresseintrag S. 7</ref>.
* 1812: Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses, das man auf dem alten Kirchhof für 619 Gulden errichtete, um ein Magazingebäude für die städtischen Löschrequisiten zu haben <ref>siehe dazu auch: [[Feuerwehr#Anfänge des Brandschutzes|Geschichte der Fürther Feuerwehr]] und [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219</ref> <ref>Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267 verweist dies auf das Jahr 1813</ref>. Dies war möglich geworden, weil der Friedhof mittlerweile an die [[Auferstehungskirche]] verlagert worden war und [[1802]] dort die erste Beerdigung bereits stattfand. Die letzte Beerdigung auf dem Kirchhof von St. Michael war im Juni [[1811]] <ref>vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 218. Damit kann die hie und da auftauchende Deutung dieser alten fünftorigen Pfarrscheune, bzw. Pfarrschuppens als Stellplatz für Leichenwägen als eher falsch beurteilt werden. Zum Zeitpunkt des Baues (1812) fanden hier gar keine Beerdigungen mehr statt. Außerdem wird der Schuppen auf Planunterlagen von 1812 unmissverständlich als "Feuerspritzenhaus" deklariert.</ref>.
* 1812: Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses, das man auf dem alten Kirchhof für 619 Gulden errichtete, um ein Magazingebäude für die städtischen Löschrequisiten zu haben <ref>siehe dazu auch: [[Feuerwehr#Anfänge des Brandschutzes|Geschichte der Fürther Feuerwehr]] und [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 219</ref> <ref>Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267 verweist dies auf das Jahr 1813</ref>. Dies war möglich geworden, weil der Friedhof mittlerweile an die [[Auferstehungskirche]] verlagert worden war und [[1802]] dort die erste Beerdigung bereits stattfand. Die letzte Beerdigung auf dem Kirchhof von St. Michael war im Juni [[1811]] <ref>vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 218. Damit kann die hie und da auftauchende Deutung dieser alten fünftorigen Pfarrscheune, bzw. Pfarrschuppens als Stellplatz für Leichenwägen als eher falsch beurteilt werden. Zum Zeitpunkt des Baues (1812) fanden hier gar keine Beerdigungen mehr statt. Außerdem wird der Schuppen auf Planunterlagen von 1812 unmissverständlich als "Feuerspritzenhaus" deklariert.</ref>.
* 1872 als das Feuerwehrhaus in der [[Rednitzstraße 30]] aufgestockt wurde, bzw. spätestens mit dem Bau der [[Feuerwache]] in der [[Königstraße 103]] dürfte dieses Bauwerk der Kirchengemeinde St. Michael als Schuppen zu Verfügung gestanden haben.  
* 1872 als das Feuerwehrhaus in der [[Rednitzstraße 30]] aufgestockt wurde, bzw. spätestens mit dem Bau der [[Feuerwache]] in der [[Königstraße 103]] dürfte dieses Bauwerk der Kirchengemeinde St. Michael als Schuppen zu Verfügung gestanden haben.  

Version vom 24. Januar 2024, 18:42 Uhr

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Gemeindezentrum Kirchenplatz 7, mit Brunnensäule
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Kirchenplatz 7 ist heute das Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Michael, das in den Jahren 1963 und 1964 erstellt wurde.

  • Ursprünglich stand an dieser Stelle wohl das ehemalige Frühmesserhaus, dessen Erbauungszeit um 1400 gewesen sein dürfte [1]. Dieses Frühmesserhaus wurde ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges [2].
  • nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges entstand an dieser Stelle das domprobsteiliche Schulgebäude [3].
  • 1812: Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses, das man auf dem alten Kirchhof für 619 Gulden errichtete, um ein Magazingebäude für die städtischen Löschrequisiten zu haben [4] [5]. Dies war möglich geworden, weil der Friedhof mittlerweile an die Auferstehungskirche verlagert worden war und 1802 dort die erste Beerdigung bereits stattfand. Die letzte Beerdigung auf dem Kirchhof von St. Michael war im Juni 1811 [6].
  • 1872 als das Feuerwehrhaus in der Rednitzstraße 30 aufgestockt wurde, bzw. spätestens mit dem Bau der Feuerwache in der Königstraße 103 dürfte dieses Bauwerk der Kirchengemeinde St. Michael als Schuppen zu Verfügung gestanden haben.
  • 1961 wurde diese alte Pfarrscheune abgerissen und das Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Michael 1963/64 errichtet.
  • 1987, im Oktober wurde die Brunnensäule von Heinz Leo Weiß im Hof des Gemeindehauses aufgestellt [7]. Im Zuge der großen Renovierung des Gemeindehauses und der Errichtung eines Verbindungstraktes zur ehemaligen Pfarrscheune Pfarrhof 1, wurde die Brunnensäule im Jahr 2000 vor das Gemeindezentrum gesetzt.

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 107 b
  • ab 1827
  • ab 1860 Kirchenplatz 7
  • ab 1890 Kirchenplatz 7

Einzelnachweise

  1. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940, zu Kirchenplatz 7. Wunschel zitiert dabei Fronmüllerchronik, 1887, Seite 219 in Kombination mit Christian Gottlieb Albig: Chronik von Fürth und dessen Nachbarschaft (Buch) Seite 111
  2. Wunschel zitiert hierbei aus Albig-Chronik: "Das Fruehemaßhauß oder Gerichtsschreiberei betr. als Herr General Tilly mit der Kriegs Armada aus Baiern und uff Magdeburg gangen, und dessen Rückmarsch den Flecken Fürth betroffen, sei obermeldetes Früehemeßhauß und der Tretzlische Hof, so nechst daran gelegen, in Brand gestecket worden, wie dann von solchem abgebrannten Fruemeßhauß uff dem Kirchhof liegend, die Vierung noch vor Augen stehen thue, auch habe vor dem Brand in dieser Fruehmeß Behaußung oder Gericht Schreiberei, die dompröbstlichen Gericht Schreiber und Schulmeister gewohnet, nemlich oben der Gericht Schreiber untenher aber die schulmeistern." (dieses Protokoll wurde von Notar Strauß am 14. März 1749 als übereinstimmend mit einem alten pergamentgebundenen Buch der Fürther-Gemeinde-Registratur bestätigt, das in dem Dom-Probstei-Amts-Protocoll de Anno 16. Februar 1665 bestand.)
  3. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 219: Fronmüller berichtet, dass 1812 das Feuerlöschgerätschaftenmagazin an der Stelle gebaut wurde, wo früher das domprobsteiliche Schulgebäude gestanden hatte. Das Adressbuch der Stadt Fürth von 1819 gibt dafür das Jahr 1813 an. Vgl. Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267; Adresseintrag S. 7
  4. siehe dazu auch: Geschichte der Fürther Feuerwehr und Fronmüllerchronik, 1887, Seite 219
  5. Adressbuch Fürth von 1819, Seite 267 verweist dies auf das Jahr 1813
  6. vgl. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 218. Damit kann die hie und da auftauchende Deutung dieser alten fünftorigen Pfarrscheune, bzw. Pfarrschuppens als Stellplatz für Leichenwägen als eher falsch beurteilt werden. Zum Zeitpunkt des Baues (1812) fanden hier gar keine Beerdigungen mehr statt. Außerdem wird der Schuppen auf Planunterlagen von 1812 unmissverständlich als "Feuerspritzenhaus" deklariert.
  7. Fürther Nachrichten vom 3. 10. 1987

Siehe auch

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