Hornschuchpromenade 5; Nürnberger Straße 46: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Januar 2024, 01:11 Uhr

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Viergeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade und flachem Mittelrisalit mit polygonalem Erker mit Eisenbalkonbrüstung und Volutenzwerchgiebel, Neubarock, von Fritz Walter, 1892; Rückflügel zur Nürnberger Straße, dreigeschossiger Backsteinbau mit Sandsteingliederungen und Flachdach, gleichzeitig; angebautes Rückgebäude, ehemaliger Pferdestall und Kutscherwohnung, zweigeschossiger traufseitiger Putzbau mit Satteldach und Zwerchgiebel, hofseitig mit reich geschnitzter Fachwerkfront, Heimatstil, 1907 vom Stadtbauamt unter Otto Holzer, nachdem das Anwesen städtisches Eigentum geworden war; Reste der Einfriedung, rustizierter Sandsteinpfeiler, um 1892; Teil des Ensembles Hornschuchpromenade/ Königswarterstraße.

Erstbezug 1893

Bauherr des vornehmen Mietshauses mit einer Wohnung je Geschoss war der Bauunternehmer Philipp Ammon. Alle in der folgenden Aufstellung aufgeführten Mietverträge schloss er ab.[1]

Mietverträge
Wohnung Datum Mietvertrag Mietbeginn Jahresmiete in Mark Mieter
Parterre 20.02.1893 Laurenzi 1893 (10.08.1893) 950 Friederika Rosenthal
1. Stock 07.06.1892 Walburgi 1893 (01.05.1893) 1600 Elise Meyer
2. Stock 22.03.1892 Laurenzi 1893 (10.08.1893) 1500 Ludwig Kleefeld
3. Stock 20.02.1893 Laurenzi 1893 (10.08.1893) 800 Max Friedmann

Im Juni 1893 veräußerte er das Anwesen an den in Bern wohnhaften, aus Fürth stammenden, Kaufmann Johann Friedrich Georg Eckart[2], der 1896 die Parterrewohnung bezog. In die Wohnung im 2. Stock zog bereits 1895 Albert Rosenfelder ein.

Verbleib der Relieftafel "Eckart"

Das Haus gehörte Johann Friedrich Georg Eckart. Er hatte die Stadt Fürth als Universalerbin eingesetzt und so ging nach seinem Tod am 17. Februar 1907 auch dieses Haus in den Besitz der Stadt über. Im November 1908 wurde von der Stadt zum Dank und als Erinnerung eine Relieftafel aus Bronze mit dem Brustbild Eckarts, gestaltet von dem Fürther Künstler Leonhard Zeiher, angebracht.[3][4]

1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende des deutschen Volkes". Die Relieftafel "Eckart" wird dort unter Pos. 13 geführt mit dem Vermerk "Zuführung zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Dennoch entging die Relieftafel der "freiwilligen" Ablieferung Anfang 1942. Im Mai 1942 wurde durch Regierungsentscheidung die Demontage der Relieftafel zusammen mit neun anderen Bronzeobjekten sowie ihre Einlagerung im städtischen Bauhof angeordnet, dieses erfolgte dann im Juli 1942. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen[5] - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Nachlaß des Privatiers Joh. Friedrich Gg. Eckart“, Band I und II, StadtAFÜ Sign.-Nr. 9/3720 und 9/3721
  2. Kaufvertragsurkunde des kgl. Notars August Vorbrugg in Fürth vom 7. Juni 1893, Gesch. Regstr. № 550
  3. Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, Allgemeines, Denkmäler: Nordbayerische Zeitung, 27. Januar 1925: Denkmäler, Gedenksteine und Gedenktafeln in Fürth
  4. Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung, Meldebogen vom 6. August 1940
  5. Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017

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