Bambergisches Amtshaus (jüngeres nach 1683): Unterschied zwischen den Versionen

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|Architekt=Georg Eckart (Maurermeister); Peringer und Rogler
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|Denkmalstatus besteht=Ja
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Version vom 27. Januar 2024, 01:31 Uhr

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Das ehemalige Bambergische Amtshaus in der Gustavstraße 65
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Das erste Bambergische Amtshaus befand sich bis 1683 in der Königstraße 6. Als der Neubau in der Gustavstraße gefertigt wurde, war jenes Gebäude überflüssig geworden und wurde verkauft.

Das jüngere Amtshaus in der Gustavstraße 65 wurde 1681/82 an der Stelle eines Wirtshauses errichtet. Vor der Eröffnung kam es zu einer blutigen Schlägerei zwischen den Handwerkern, die sich um ihre Zuständigkeiten stritten (siehe Chronik-Eintrag 1682). Es war Sitz des Amtmannes der Dompropstei Bamberg, Vertreter eines der drei Herren in Fürth (Dreiherrschaft). Hier wurden zur Zeit der Dreiherrschaft immer am 2. Weihnachtsfeiertag die Bürgermeister gewählt. Ursprünglich waren dies vier. Als dann im Jahr 1697 die "Viertelshöfer" - die bis dahin "Ungemeindlichen" - an der Gemeindeverwaltung beteiligt wurden, erhöhte sich die Anzahl der Bürgermeister auf sechs. Als dann im Jahr 1717 der Exekutions-Rezess auch den Ansbacher Untertanen zwei Bürgermeister zugestand, erhöhte sich die Zahl der Bürgermeister auf acht.[1]

Gefängnis im Keller; Schutz für die Juden durch die Ansbacher

Über das dompropsteiliche Gefängnis berichtete Salomon Haenle bereits im Jahr 1867: Der Bamberger Amtmann hatte dem Juden Ullmann befohlen, seinen Sohn Salomon U. nicht mehr aufzunehmen, weil dieser sich in Baiersdorf trauen ließ. Als sich der Vater weigerte, wurde die junge Frau in das Amtshaus geführt und ins Gefängnis gelegt. Auch ihr Mann und dessen Vater wurden arretiert. Die junge Ullmann blieb 7 Wochen lang im Gefängnis. Ein betrunkener Gefängniswärter misshandelte den jüngeren Ullmann mit entblößtem Säbel. Dieser wandte sich an den Markgrafen und bat um Schutz.[2] Der Markgraf lenkte ein und eine Geleitshauswache mit vier Mann holten die Ullmann aus dem Kerker.

In den folgenden Jahren dehnte Ansbach seinen Schutz über die gesamte Fürther Juden aus. Der Schutz hatte sogar zur Folge, dass die Gemeindestube im Amtshaus zum Schutz der freien Barnossenwahl von Geleitssoldaten umgestellt wurde. Das Privileg hatte laut Salomon Haenle bis in die preußisch-bayerische Zeit Kraft und Geltung.

Das Bambergische Amtshaus diente seit der Eingemeindung Fürths nach Bayern 1806 bis 1900 als königliches Rentamt und ging dann in Privatbesitz über.

Beschreibung des Baudenkmals

Dreigeschossiger, traufseitiger und verputzter Massivbau mit Satteldach, zwei Giebelzwerchhäusern, aufgedoppelter Korbbogentür mit Oberlichtgitter, geohrten Sandsteinfensterrahmungen und Giebel zum Marktplatz, 1681/82, Umbauten von Maurermeister Georg Eckart und Zimmermeister Zeitler, 1803-06, Erdgeschossumbau von Peringer und Rogler, 1907; Teil des Ensembles Altstadt.

Sonstiges

Der Hof zwischen den Gebäuden Marktplatz 10, Marktplatz 12, Marktplatz 14 und Gustavstraße 65 wurde früher aufgrund der dort ansässigen Schuhmacherfamilie Höhn umgangssprachlich als "Höhnshof" bezeichnet. Nachgewiesen ist dies für die 1930er Jahre auf einem Bild des Fürther Malers Franz Ulmer.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Otto Gebhardt: Die Verwaltung des Fleckens Fürth zur Zeit der Dreiherrschaft, 1940, Seite 19; gegen Fronmüller: Chronik Stadt Fürth, 1985 Nachdruck von 1887, Seite 128
  2. S. Haenle: Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach (Buch). 1867, S. 162 ff.

Bilder